Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Kreistag streicht Projekt entlang der K 5367 aus dem Haushalt /

Es geht um zwei Kilometer: Der Ortschaftsrat von Schutterzell stellt den Ausbau des Radwegs nach Kürzell entlang der K 5367 jährlich auf seine Agenda. Doch auch dieses Jahr hat der Kreistag hat das Projekt erneut aus dem Haushalt gestrichen.

Schutterzell/Kürzell. Die Schutterzeller fahren gern zum Einkaufen in den benachbarten Ort nach Kürzell. Zwei Kilometer liegen zwischen den beiden Ortschaften auf der Kreisstraße K 5367. Immer wieder stellt sich der Ortschaftsrat Schutterzell hinter den Ausbau des Radwegs entlang der Kreisstraße – und hat ihn jedes Jahr erneut auf seiner Agenda. Der Kreistag hat den Ausbau für das Haushaltsjahr 2021/22 nun aber gestrichen. Wieder einmal hat der Ort das Nachsehen. Vom Landratsamt heißt es offiziell: "Die Maßnahme konnte im Zug der Haushaltsberatungen für den Haushalt 2021/2022 nicht berücksichtigt werden, nun wird das Projekt zur Aufnahme in den Haushalt 2023/2024 vorgeschlagen. Der Neubau eines Rad- und Gehweges zwischen Kürzell und Schutterzell befindet sich seit dem Jahr 2019 auf der ›Perspektivliste‹".

Dass die Maßnahme schon einmal perspektivisch in Aussicht gestellt wird, beruhigt Ortsvorsteher Thomas Eble. Zufrieden stellt ihn das aber noch lange nicht. Im Ortschaftsrat von Schutterzell wird der Radweg seit Jahrzehnten thematisiert. Schon unter seinem Vorgänger Lothar Gißler war der Wunsch nach einem Radweg von Schutterzell nach Kürzell Programm. "Für uns ist es leider bis heute eine ›never ending Story‹", sagt Eble im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Trotzdem bleibe er dran und werde nicht müde werden, den Radweg immer wieder zu thematisieren.

Entlang der Kreisstraße gibt es gut 15 Grundstückseigentümer

Unterstützung erfährt Eble in seinem Vorhaben von Amtskollege Hugo Wingert aus Kürzell. Die Sicherheit der Radfahrer liege auch ihm sehr am Herzen. Allerdings weiß er entlang der Kreisstraße um die gut 15 Grundstückseigentümer. Viele Eigentümer ließen eventuell entlang der zwei Kilometer langen Strecke auf zähe Verkaufsverhandlungen schließen. "Aber, wenn die Verhandlungsbasis stimmt, dürfte es keine Probleme geben", ist sich Wingert sicher. Die Grundstücke laufen in der Breite zur Straße und in der Länge ins Feld. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern müssten frühzeitig beginnen, so Wingert. Selbstverständlich sei auch der Kürzeller Bevölkerung an einer guten Radverbindung entlang der Kreisstraße gelegen. "Im Frühjahr zeigt sich die Straße noch recht übersichtlich. Sobald aber der Mais nahezu bis zur Straßenkante steht, wird es auf der kurvenreichen Strecke für einige Monate – bis in den November hinein – recht unübersichtlich", so Wingert. Kopfzerbrechen bereiten dann Nebelschwaden und der frühe Einbruch der Dunkelheit. Zur Sicherheit der Bevölkerung ist beiden Ortsvorstehern von Kürzell und Schutterzell sowie den Ratsgremien seit Jahren an einer sicheren Radwegverbindung zwischen Kürzell und Schutterzell gelegen. Aufgegeben werde nicht.

Die Verbindung von Schutterzell nach Kürzell hat es dem Sprachgebrauch nach "schon immer" gegeben. Eine erster Ausbau der Strecke wurde um 1900 vorgenommen. Fuhrwerke haben über Jahre den Weg geebnet. Mit den Jahren folgte eine Asphaltierung und Verbreiterung.