TuS-Torwart Raphael Herrmann brachte die HSG mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung. Fotos: Wendling Foto: Lahrer Zeitung

Handball: In der Südbadenliga gewinnt die Sieben von Nico Baumann hochverdient beim starken Aufsteiger

HSG Freiburg - TuS Schutterwald 29:36 (13:16). Die Handballfans in Freiburg und Umgebung standen am Samstag vor einer schwierigen Entscheidung. Denn nicht nur, dass draußen schönstes Oktoberwetter zum möglicherweise letzten Sonnenbaden des Jahres einlud, im Free-TV lief nahezu zeitgleich zur Partie der HSG gegen Schutterwald auch das Bundesliga-Topspiel der Rhein-Neckar-Löwen gegen den THW Kiel. Doch am Ende entschieden sich viele für das regionale Topspiel in der Südbadenliga und sorgten in der Gerhard-Graf-Halle für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Ob es an der Kulisse lag, dass der Gastgeber den Start komplett verpasste? "Wir waren am Anfang sehr nervös", gestand HSG-Trainer Max. Vielleicht lag es aber auch am Gegner aus der Ortenau, dass am Anfang bei der HSG, die als Aufsteiger mit drei Siegen einen Traumstart in die Saison erwischten, wenig zusammenlief. Am Samstag erwischten allerdings die Gäste von Trainer Nico Baumann einen besseren Beginn. Schnell lag der TuS 3:0 in Front. Und schon flog die grüne Time-Out-Karte von Wachter auf den Zeitnehmertisch. "Wir sind deutlich besser in die Eins-gegen-Eins-Duelle gekommen", bilanzierte Baumann nach dem Spiel. Zwar kam die HSG nach der Auszeit besser ins Spiel, lief jedoch die komplette Zeit einem Rückstand hinterher.

Keeper Herrmann macht den Unterschied

Der Hauptgrund dafür stand zwischen den Schutterwälder Pfosten – in Raphael Herrmann hatten die Gäste den am Samstagabend deutlich besseren Schlussmann in ihren Reihen. Das sahen auch die Trainer so. Während Wachter sogar das Wort "überragend" nutzte, sprach Baumann von einer "sehr guten Leistung" seines Keepers.

Dennoch wäre für die HSG mehr drin gewesen. "Aber gegen einen solchen Gegner muss man seine Chancen nutzen", sagte Wachter. Und sein HSG-Trainerkollege Patrick Schweizer ergänzte: "Schutterwald war einfach abgeklärter." Damit traf er den Nagel auf den Kopf. Denn während der kompletten 60 Minuten hatte man nie das Gefühl, der Baumann-Sieben könnte das Spiel entgleiten. Nur einmal – kurz nach dem Seitenwechsel – schien das so genannte Momentum kurz zugunsten des Aufsteigers zu kippen. Ex-Profi Matthias Riedel hatte zum 15:16 verkürzt und die Gäste waren in Unterzahl. Aber erneut scheiterten die Gastgeber an Herrmann und nur fünf Minuten später war der TuS wieder mit vier Toren in Front. Nochmals zehn Zeigerumdrehungen (48.) später war die Partie beim 28:21 für die Gäste entschieden, in der Schlussphase konnte Schutterwald den Vorsprung souverän verwalten und am Ende hochverdient die zwei Punkte aus dem Breisgau in die Ortenau entführen.

"Matthias Riedel ist im Eins-gegen-Eins echt stark, aber wir haben die anderen sehr gut in den Griff bekommen", war Baumann zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, das als einziges Team der Südbadenliga noch ohne Punktverlust ist und am Samstag seine Ambitionen eindrucksvoll untermauert hat. HSG: Lais, Y. Ahrens - N. Ahrens, Wiggenhauer 1/1, Ganter 6/3, Riedel 7, Muy 3, Kirchner 1, Faßbinder 4, Konrad 1, A. Motz 1, T. Motz 2, Cesar 3, Franz. TuS: Herrmann, F. Heuberger - Wöhrle 4, T. Heuberger 6, Bachmann 5, Huck 5, Erlenwein 1, Möschle 1, Zipf 1, Baumann 7/2, Pilsitz, Seigel 5, Schöttler, Heintz 1.