Schulleiterin Susanne Junker (von links), Landtagsabgeordnete Sandra Boser und Schuttertals Bürgermeister Carsten Gabbert sprachen in der Grundschule Schuttertal über Inklusion, Familienklassen und multiprofessionelle Teams im Schulalltag. Foto: Büro Boser

Landtagsabgeordnete Boser zu Besuch im Schuttertal. Inklusion auch weiterhin ein wichtiges Thema.

Schuttertal - Die Grundschule Schuttertal hat Erfolg mit kombinierten Klassen und will auch weiter dieses Konzept verfolgen. Bei einem Besuch der Schule hat sich die Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Grüne) darüber informiert und über Inklusion gesprochen.

Die bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Sandra Boser, besuchte am Freitag die Gemeinde Schuttertal. Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister Carsten Gabbert (Grüne) und der Leiterin der Grundschule, Susanne Junker, informierte sich die Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Lahr darüber, was Schuttertal derzeit bewegt.

Im Rathaus-Gespräch mit Bürgermeister Gabbert ging es vor allem um die Themen Verkehrskonzept für die Anbindung von Schuttertal nach Lahr, die Digitalisierung von Schulen und um mögliche Maßnahmen zur Reduktion von Bürokratie für kleine Gemeinden. Abschließend berichtete Gabbert von der positiven Resonanz auf das Projekt der Mitfahrbänke, das seit Anfang des Monats läuft. "Die Nachfrage ist sehr gut, und es funktioniert reibungslos", so Gabbert. Ein voller Erfolg, der auch auf die extra für das Projekt ausgegebenen Aufkleber fürs Auto zurückzuführen sei.

Im Anschluss an den Termin im Rathaus besuchte Boser die Grundschule Schuttertal und sprach dort mit Susanne Junker, der Leiterin der Schule, und Bürgermeister Gabbert über die Themen Inklusion, Familienklassen und multiprofessionelle Teams im Schulalltag.

Lehrerversorgung ist wichtig für die Umsetzung von Inklusion

Junker berichtete vom erfolgreichen Inklusionsmodell an ihrer Grundschule, bei dem im Regelbetrieb von 16 Lehrerinnen 140 Schüler mit unterschiedlich hohem Förderbedarf beschult werden. Die Schule, die über mehrere Schulhäuser verfügt, hat dabei ihren Inklusionsstandort in Dörlinbach. Schulleiterin Junker: "Wir wollen eine Schule für alle sein."

In diesem Sinne funktioniere auch das Konzept der kombinierten Klassen, in denen Kinder über verschiedene Altersgruppen und Leistungsniveaus hinweg gemeinsam lernen. "Wir sind seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit unseren Familienklassen und wollen dieses Konzept auch in Zukunft umsetzen", erklärte die Schulleiterin zu diesem Thema.

Im Austausch mit Junker sagte Boser, dass den Grünen "das Thema Inklusion sehr wichtig" sei, und unterstrich: "Die Lehrerversorgung hat eine große Bedeutung, damit Inklusion gut gelingen kann." Und um eine gute Versorgung mit Lehrern an Grundschulen zu gewährleisten, wurde die Anzahl der Studienplätze für das Grundschullehramt bereits erhöht, so Boser. Allerdings gebe es laut Junker auch Bedarf an Vollzeit-Förderlehrkräften, um Inklusion an Grundschulen auf eine gute Art und Weise umzusetzen. "Sonderpädagogen vor Ort vereinfachen sehr viel, um die Situation hier zu verbessern, setzen wir auf die Weiterbildung von Haupt- und Werkrealschullehrkräften zu Sonderpädagogen", sagte Boser dazu. Auch vertrat sie die Meinung, dass multiprofesionelle Teams – Teams, in denen Lehrer, Sonderpädagogen und Schulsoziarbeiter zusammenarbeiten – in Zukunft "ein wichtiges Angebot für Schulen sein" werden, um "die unterschiedlichen Aufgaben gut abzudecken."

Mitfahrbänke starten gut

"Bei der ersten Testfahrt am Dienstag dauerte es keine fünf Minuten, bis die Person in ein Auto einsteigen und mitfahren konnte", teilt die Gemeinde mit. Bereits mehr als 150 Anmeldungen dazu habe man, heißt es von Projektkoordinatorin Lucia Eitenbichler. Auch zwei Stellen außerhalb der Gemeinde – in Lahr sowie in Wittelbach – sollen laut Eitenbichler in dieser Woche aufgestellt werden.