Im Sommer vergangenen Jahres konnten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schuttertal wieder proben. Nun wählen bis zu 60 Kameraden in Präsenz die neuen Posten. Foto: Dach

Wahl: Bis zu 60 Mitglieder der Feuerwehr Schuttertal kommen zur Hauptversammlung

Schuttertal - Das öffentliche Leben fährt wieder herunter, Geschäfte müssen schließen und Treffen sind nur noch mit zwei Personen erlaubt. Die Feuerwehr Schuttertal hält indes ihre Hauptversammlung mit bis zu 60 Wehrleuten ab. Die Frage ist: Muss das sein?

"Ich habe absolut keine Bedenken, zu der Veranstaltung zu gehen", sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Happersberger. Er ist neben dem Bürgermeister und der Presse wohl als einziger Außenstehender zu der Versammlung eingeladen, die in der Festhalle in Dörlinbach stattfindet.

Dass sich bis zu 60 Ehrenamtliche der Schuttertäler Wehr zu der Veranstaltung am heutigen Samstag treffen, sei zum einen regelkonform und zum anderen absolut notwendig, sagt Achim Zehnle, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schuttertal.

"Wir müssen mit den anstehenden Wahlen den neuen Kommandanten und seinen Stellvertreter bestimmen. Das können wir nicht online machen, denn dafür müssten wir unsere Vereinssatzung ändern." Und das sei laut Zehnle ein langwieriger Prozess. Die gewählten Ehrenamtlichen könnten bis zu drei Monate kommissarisch weiterarbeiten, dann seien Wahlen unumgänglich. Diese Zeit sei in Schuttertal nun erreicht.

Während des ersten Lockdowns mussten die Wehren noch ihre Versammlungen und sogar Proben aussetzen, um im Notfall einsatzbereit zu sein, nun gelten andere Vorgaben (siehe Info).

"Die Kameraden am Eingang nehmen sich Kuli und Wahlzettel und setzen sich an ihren Platz. Diejenigen, die geehrt werden, nehmen sich am Ausgang ihre Urkunde mit. Die Stühle stehen alle weit auseinander und die Sitzung dauert nicht länger als eine Stunde", erläutert Zehnle. "Es weiß ja auch keiner, ob es bald besser ist, also müssen wir weitermachen. Ohne diese wichtigen Wahlen hätten wir die Sitzung ohne Frage abgesagt", so Zehnle.

Happersberger fügt an, dass auch die Ehrenamtlichen für ihren Dienst rechtens gewählt werden müssen. "Ich wollte auch nicht ein Jahr lang den Kommandanten-Job machen und mir danach sagen lassen, dass ich das nicht gedurft hätte." Kein Mensch hätte die Landtags- oder Bürgermeisterwahl abgesagt, die anstehende Wahl sei für die Feuerwehr ebenso wichtig. "Es wird alles gut gehen", ist sich Happersberger sicher.

Laut der aktuellen Corona-Verordnung des Landes dürfen Vereine Versammlungen mit bis zu 100 Personen abhalten. Die Verantwortlichen müssen zuvor ein Hygienekonzept ausarbeiten und die Daten der Teilnehmer aufnehmen. Nicht angemeldeten Personen kann der Zutritt verweigert werden. Die Teilnehmer müssen Masken tragen und Abstand halten.