Die Feuerwehr in Schuttertal ist, wie hier bei einem Brand in Dörlinbach vor ein paar Jahren, häufig für Leib und Leben im Einsatz. Im Außenbereich der Gemeinde bereiten jedoch die lange Anfahrt und die Löschwasserversorgung Probleme. Foto: Baublies

Notdienste: Gemeinderat Schuttertal verabschiedet Feuerwehrbedarfsplan / Tagsüber zu wenig Personal

Schuttertal - Wie ist die Feuerwehr in den drei Ortsteilen der Gemeinde Schuttertal aufgestellt? Und wie sieht deren Zukunft aus? Der Gemeinderat hat auf der Sitzung am Dienstag den Feuerwehrbedarfsplan für die kommenden Jahre beraten und verabschiedet.

Der aktuelle Stand

Gemeinderat und Gesamtkommandant Achim Zehnle stellte zusammen mit Linda Schuhmacher aus dem Dörlinbacher Rathaus ein umfangreiches Zahlenwerk vor. Schumacher sagte dazu: "Wo steht die Feuerwehr, wo stehen wir und wo wollen wir uns hinbewegen?"

Der aktuelle Stand der drei Abteilungen der Feuerwehr Schuttertal besteht aus Erkenntnissen der vergangenen Jahre: Einsätze in den drei Ortsteilen, den abgelegenen Höfen und der Struktur der Gemeinde.

Dörlinbach, Schuttertal und Schweighausen bestehen jeweils aus einem dicht besiedelten Kernort und teilweise sogar weit abgelegenen Außenbezirken. Das ist besonders bei Schweighausen gravierend, da es dort alleine 161 Gebäude gibt, die den Außenbereich zugeordnet werden. Dazu gehören beispielsweise das Loh, der hintere Geisberg oder das Harmersbachtal. Neben längeren Anfahrtswegen bereitet hier die Löschwasserversorgung Probleme.

Von der Mannschaftsstärke ist die Feuerwehr – gemessen an der Einwohnerzahl – gut aufgestellt. Die drei Abteilungen haben zusammen derzeit 75 aktive Einsatzkräfte. So sind Einsätze in der Nacht mit voller Mannschaftsstärke möglich. Anders sieht es allerdings am Tag aus. Viele Einwohner der Gemeinde arbeiten auswärts, daher sind auch die Einsatzkräfte bei Alarmierungen am Tag zu weit weg, um schnell bereit zu sein.

So wären, laut Beschlussvorlage, tagsüber nur zehn Feuerwehrmänner "in der Regel" anwesend. Selbst wenn tagsüber im Fall der Fälle alle drei Abteilungen alarmiert werden, reichen die Einsatzkräfte nicht für zwei Gruppen aus.

Bauhof-Mitarbeiter sollen helfen

Konkret heißt das, das bei Alarmierungen Feuerwehren aus den Nachbargemeinden Seelbach und Steinach verständigt werden. Sollte es erforderlich sein, wird bei einem Einsatz in Schweighausen die Drehleiter aus der Region Elzach angefordert und nicht mehr wie zuvor aus Lahr. Der Anfahrtsweg ist in diesem Fall kürzer.

Zehnle lobte die Zusammenarbeit und die Kooperationsbereitschaft der Einsatzkräfte aus diesen Gemeinden. "Die Wehren aus den Nachbargemeinden können das stemmen." Das hat die Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt, im dem der bisherige Feuerbedarfsplan gegolten hat.

Eine Lösung – was Einsätze am Tag betrifft – ist die Idee, die Mitarbeiter des Bauhofes nach und nach zu Feuerwehrmännern auszubilden. Zehnle bezeichnete diese Mitarbeiter der Gemeinde als eine "schlagkräftige Truppe", die immer vor Ort wäre und – ganz wichtig – gute Ortskenntnisse haben würde.

Dazu brächten die Mitarbeiter Kenntnisse mit, die sich mit den Voraussetzungen Feuerwehrmann verzahnen würden. Hier ergänzte Bürgermeister Matthias Litterst, dass man darauf auch bei Neueinstellungen künftig achten würde. Die Mitarbeiter, die es gibt, sollten nach und nach die Ausbildung absolvieren.

Zehnle lobte auch die gute Arbeit der Jugendfeuerwehr mit derzeit insgesamt 16 Kindern und Jugendlichen. Der Rat stimmte der zweiten Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes ohne Gegenstimme zu. Die Verwaltung wurde dazu ermächtigt, ein Angebot für eine Ausgleichsstock-Antragsstellung einzuholen.

Mitglieder

Die Feuerwehr ist laut Gesetz des Landes Baden-Württemberg eine gemeinnützige der Nächstenhilfe dienende Einrichtung und unabhängig von der Polizei. Jede Gemeinde hat auf ihre Kosten eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten.

Die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Schuttertal hat 120 Mitglieder. Davon sind 75 Mitglieder aktiv. Die Jugendfeuerwehr besteht aus 16 Kindern und Jugendlichen. Die Altersabteilung hat 29 Kameraden.