Die vier Windenergieanlagen auf dem Kambacher Eck sollen jährlich Strom für rund 10 000 Haushalte produzieren. Foto: Archiv

Ab sofort können sich Bürger an der Anlage am Kambacher Eck finanziell beteiligen

Steinach/Schuttertal (red/sl) - Die vier Windräder auf dem Kambacher Eck liefern nicht nur umweltfreundlichen Strom, sondern können Bürgern auch Geld in die Kassen spülen. Betreiber Badenova bietet privaten Investoren ab sofort eine Beteiligungsmöglichkeit.

Der Windpark Kambacher Eck liegt zwischen Steinach, Biberach und Schuttertal auf einem exponierten Höhenzug rund 500 Meter über dem Meeresspiegel in Nord-Süd-Ausrichtung. Seit Sommer 2016 sind die vier Windenergieanlagen in Betrieb.

Die Betreibergesellschaft, die Windpark Kambacher Eck, bietet Bürgern nun an, sich in Form von Nachrangdarlehen mit teilweise erfolgsabhängiger Verzinsung finanziell am Windpark zu beteiligen.

Die Anleger geben dem Windpark ein sogenanntes Nachrangdarlehen, das jährlich mit einem fixen Mindestprozentsatz verzinst wird. Der Anlagebetrag soll zwischen 1000 Euro und 10 000 Euro liegen, die jährliche Verzinsung bei 2,5 Prozent.

Jährliche Verzinsung soll 2,5 Prozent betragen

Sollte der Windertrag höher ausfallen als geplant, partizipieren die Bürger darüber hinaus von einer höheren Verzinsung ihres Darlehens, je nach der tatsächlichen Windausbeute, heißt es in einer Pressemitteilung der Badenova. Als ertragsabhängige, zusätzliche Verzinsung werden im Prospekt 0,5 Prozent in Aussicht gestellt.

"Ich freue mich, dass wir mit den Nachrangdarlehen eine direkte finanzielle Beteiligung für viele Bürger der Region an dem Windpark anbieten können", sagt Michael Klein, Geschäftsführer der Windpark Kambacher Eck.

Das Angebot richtet sich an alle Bürger des Marktgebiets der Badenova Wärme-Plus, insbesondere aber an die Bürger der Gemeinden Biberach, Schuttertal und Steinach als unmittelbare Nachbarn des Windparks. Die Vermögensanlage komme für Bürger in Frage, die eine langfristige Anlage – als Darlehenslaufzeit wird der 31. Dezember 2036 genannt – mit einer prognostizierten festen und einer variablen Verzinsung suchen. Sie sollten aber auch in der Lage sein, auch potenzielle Verluste ihres Kapitals zu tragen, wird in der Mitteilung der Badenova hervorgehoben.

Der Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg sei ein politisches Ziel, das mit den Energiewendezielen der Bundesrepublik im Einklang steht, wird betont. Badenova und deren Tochter Badenova Wärme-Plus realisierten ihre Vorhaben im Schulterschluss mit Bürgern, Gemeinden und Behörden, um zu diesem Ziel beizutragen. Wichtig sei dabei die regionale Verankerung der Projekte, hebt die Badenova hervor. Deshalb werden Bürger und Kommunen vor Ort einbezogen und können sich beteiligen. Sie sollen von der Umsetzung der Energiewende in ihrer Nachbarschaft profitieren.

Das Windgeschäft der Badenova wird von deren Tochter Wärme-Plus verantwortet. In der Wärm-Plus hat Badenova ihre erneuerbaren Energienprojekte gebündelt.

Weitere Informationen: www.badenovawind.de/buergerbeteiligung

Info: Windpark Kambacher Eck

Anlagen: Der Windpark Kambacher Eck besteht aus vier Anlagen vom Typ Enercon-E115 mit einer Nabenhöhe von 149 Metern. Sie haben eine Leistung von drei Megawatt. Sie sind die ersten E115-Anlagen im Schwarzwald.

 Standort: Der Standort liegt auf der Grenze der Gemarkungen von Steinach, Biberach und Schuttertal. Der bewaldete Höhenrücken bildet dort einen steil nach Westen und Osten abfallenden Kamm. Dadurch bestehe eine gute Anströmung aus der Hauptwindrichtung Südwest für alle installierten Windenergieanlagen, so die Windpark-Gesellschaft.

 Bauzeit: Baubeginn war im September 2015, fertiggestellt und in Betrieb genommen wurden die Anlagen im ersten und zweiten Quartal 2016.

 Investition: Die Badenova hat insgesamt 22 Millionen Euro in den Windpark investiert. Rund 500 000 Euro davon entfielen auf Ausgleichsmaßnahmen.

 Erzeugung: Der Windpark erzeugt 28 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich.

 Gewicht: Eine Windkraftanlage wiegt 2000 Tonnen. Das Fundament ist drei Meter tief und hat einen Durchmesser von 23 Metern.                  

 Ertrag: Die vier Windenergieanlagen sind seit Sommer in Betrieb und sollen jährlich Strom für rund 10 000 Haushalte produzieren.