Die Windkraftanlagen auf dem Kambacher Eck liegen auf den Gemarkungen Schuttertal, Steinach und Biberach. Foto: Badenova

Regionalverband weist die selben Flächen für Windkraft aus wie die Verwaltung

Der Gemeinderat Schuttertal hat bei seiner Sitzung am Dienstag dem Planentwurf zur Fortschreibung des Regionalplans für Windenergie zugestimmt. Die Vorranggebiete decken sich mit jenen, die die Gemeinde bereits bestimmte.

Dörlinbach. Insgesamt befanden sich 14 mögliche Gebiete für die Nutzung von Windenergie im Regionalplan Südlicher Oberrhein. Um das Thema selbst steuern zu können, stellte die Gemeinde im Verwaltungsverbund mit Seelbach einen eigenen Flächennutzungsplan auf, in den die Vorranggebiete Kambacher Eck/Katzenstein und Haubühl/Kreuzstein/Großer Grassert ausgewiesen wurden. So steht inzwischen auch auf dem Kambacher Eck auf den Gemarkungen der Gemeinden Schuttertal, Steinach und Biberach bereits ein Windpark. Die Gemeinde, so Bürgermeister Carsten Gabbert bei der Sitzung, habe nun darauf hingewirkt, dass auch der Regionalverband diese Flächen ausweist – mit Erfolg. "Unsere ausgewiesenen Flächen decken sich mit jenen im Regionalplan, sie sind dort sogar noch leicht reduziert", so Gabbert. Besonders glücklich zeigte sich Verwaltung und Gemeinderat darüber, dass das Gebiet ums Rotzeleck kein Vorranggebiet wurde.

Außerdem wurde dem Gemeinderat bei der Sitzung die Bewirtschaftungspläne des Gemeindewalds und des Genossenschaftswalds für 2018 vorgestellt. Geht alles nach Plan, schließt der Gemeindewald 2018 mit einem Überschuss von 82  650 Euro ab. So soll die Holzernte 109  200 Euro in die Kasse spülen. Die größte Einnahmeposition daneben ist die "Nebenbetriebe und Nebennutzungen (Windräder)". Unterm Strich bleiben dort rund 51 300 Euro stehen, hauptsächlich Pachteinnahmen. Der Plan des Einschlags liegt bei 2800 Festmetern. 600 Douglasien und 500 Fichten sind als Neuanpflanzungen vorgesehen. 10 Hektar Jungbestandspflege und 3 Hektar Kultursicherung stehen an.

Revierleiter sieht bei Genossenschaftwald größeres Potenzial

Laut Plan werden beim Genossenschaftswald 100 Festmeter eingeschlagen und damit 7600 Euro erwirtschaftet. Als Endergebnis stehen 930 Euro zu Buche. Der Wald gebe aber mehr als 100 Festmeter Einschlag pro Jahr her, was bei der Planung des nächsten Forsteinrichtungszeitraums berücksichtigt werden könnte, erläuterten Forstbezirksleiter Bernhard Ihle und Revierleiter Lothar Bellert. Der Gemeinderat stimmte beiden Bewirtschaftungsplänen einstimmig zu.

Beim Gemeinderat waren auch die Baugebiete "Kappelberg III" und "Mühlhalde" Thema. Bei letzterem stimmte der Gemeinderat zu, ein weiteres Baugrundstück im Außenbereich zuzulassen. Beim Baugebiet "Kappelberg III" ging es um den Endausbau der Straße "Am Kappelberg". Die Planungen stellte Ralf Siggelkow vom Ingenieurbüro Siggelkow vor. Die Gemeinderäte und Bürgermeister einigten sich dabei darauf, dass zunächst nur die Straße "Am Kappelberg" endausgebaut wird, nicht aber ein Teil der Straße "Im Schelmenwinkel". Außerdem ging es um Detailfragen. Der Beschluss für die Ausschreibung der Arbeiten erfolgte einstimmig.

Einstimmig war auch der Beschluss zur Anschaffung eines neuen Minibaggers. Der vorhandene Bagger des Bauhofs ist 17 Jahre alt. Das günstigste Angebot über rund 39 100 Euro gab die Firma Walz aus Renchen ab. Das Angebot liegt rund 6100 Euro über dem Haushaltsansatz. Die Mehrkosten sollen über Gewerbesteuermehreinnahmen abgedeckt werden. Zudem möchte die Gemeinde den alten Bagger verkaufen.

INFO

Kambacher Eck

Auf rund 500 Metern Höhe hat die von Badenova gegründete "Windpark Kambacher Eck GmbH" vier Windenergieanlagen vom Typ Enercon E-115 errichtet. Die Badenova-Tochter Badenova Wärme-Plus setzte das 22 Millionen Euro teure Vorhaben um, die feierliche Einweihung fand am 13. Oktober 2016 statt.