Anwohner, Vertreter verschiedener Gemeinden und Mitarbeiter des Regierungspräsidiums besichtigen die Schutter in der Nähe des Weilers Höfen. Foto: Baublies

Schutter: Regierungspräsidium sucht das Gespräch über das Gewässer / Wehr als Hindernis für Fische

Seelbach/Schuttertal - Der Lauf der Schutter außerhalb der Ortschaften bringt für Landwirte und Behörden besondere Herausforderungen mit sich. Das war Thema einer "Gewässerversammlung".

Mitarbeiter verschiedener Gemeinden des Schutter- und des Kinzigtals diskutierten am Donnerstag im Bergdorfhaus Schweighausen mit Vertretern des Regierungspräsidiums. Am Nachmittag gab es im geografischen Schuttertal die Praxis dazu.

Das Idyll liegt zwischen Dörlinbach und dem Weiler Höfen in Richtung Schuttertal. Bänke, ein Tisch, eine hölzerne Liege und ein direkter Zugang zur Schutter weisen den Platz als Naherholungsgebiet aus. Der Flusslauf ist aber hier in eine Art Korsett eingezwängt. Eine Hecke auf der angelegten Fläche schützt die Besucher vor dem steil abfallenden Ufer. Eine angelegte abfallende Böschung daneben gewährt Zugang zum Wasser. Elisabeth Korb, die für das Freiburger Regierungspräsidium zu der Versammlung eingeladen hat, hatte diese Stelle bewusst für die Anschauung ausgesucht.

Die befestigte Uferböschung zwingt die Schutter in dieses Korsett. Ein ehemaliges Wehr mit steilen und relativ hohen Mauern stellen genau den Konflikt dar, den die Gewässerdirektion mit den Eigentümern hat, so Korb. Das sind meistens Landwirte, die dort die Wiesen und Weiden bewirtschaften. Die Wünsche der Landwirte, die in der Regel auch Eigentümer sind, stünden den ökologischen Interessen entgegen. An der Stelle ist allerdings die Gemeinde Schuttertal für den Unterhalt zuständig, erklärte Korb den mehr als 30 Teilnehmern. Reinhard Ams, Leiter des Schuttertäler Bauhofs, stellte klar, dass man innerorts auf das Korsett aufgrund des Hochwasserschutzes nicht verzichten könne. In den Auen zwischen den Ortsteilen sieht die Situation anders aus. Das Wehr stellt ein Hindernis für Fische dar. Eine Funktion hat das Wehr unweit von Höfen dagegen heute nicht mehr. Wenn man die Schutter aus dem Korsett befreien würde, was aus Sicht des Regierungspräsidiums und der Gemeinde, die hier für den Unterhalt zuständig ist, würde der Lauf mäandern. Das bedeute Einschränkungen oder sogar Verluste der Nutzfläche für Landwirte. Es wäre auch wünschenswert, dass das Ufer mit Bäumen abgeschattet werden sollte. Der Konflikt mit Anrainern sei der gleiche.

Im Untertal in der Nähe des Gasthauses Eiche ist das Gewässer durch Anlandungen verflacht. Das notwendige Ausbaggern, erklärte Korb, führe zu ähnlichen Konflikten. Der dritte Besuch galt dem Pegelhaus am Beginn des Rückhaltebeckens zwischen Wittelbach und Seelbach. Dort ist das Regierungspräsidium Freiburg für den Unterhalt verantwortlich. Die angelegte Treppe für Fische ist hier ein Beispiel, wie diese Gegensätze vor Jahren gut gelöst wurden.

Gewässerschau

Eine Gewässerversammlung wie die in Schweighausen richtet sich an Ehrennamtliche, Mitarbeiter von Kommunen, dem Landratsämtern, dem Regierungspräsidium oder Planungsbüros. Elisabeth Korb vom Regierungspräsidium und Schuttertals Bauhofleiter Reinhard Ams hatten die Veranstaltung in Schuttertal vorbereitet. An den jährlich stattfindenden Gewässernachbarschaftstagen können sich Mitarbeiter des Bau- und Betriebshofes in Theorie und Praxis Informationen holen und sich fortbilden.