Gute Laune bei der symbolischen Inbetriebnahme der neuen Internet-Anbindung (von links): Manuel Schultis, Projektleiter für den Breitband-Ausbau bei der Telekom, Regionalmanager Klaus Vogel und Bürgermeister Carsten Gabbert. Foto: Schabel

Telekom baut Breitband-Netz aus. Dörlinbacher müssen sich noch gedulden.

Schuttertal - Der Ortsteil Schuttertal ist jetzt an die Datenautobahn angeschlossen; die Bewohner haben eine viel leistungsfähigere Anbindung ans Internet erhalten. Das neue Netz ist von der Telekom am Montag freigeschaltet worden.

Telekom-Regionalmanager Klaus Vogel, Manuel Schultis, Projektleiter für den Breitbau-Ausbau bei dem Telekommunikationsunternehmen, und Bürgermeister Carsten Gabbert drückten am Dienstagmorgen gemeinsam auf einen magentafarbenen Knopf – das war die symbolische Inbetriebnahme der neuen Internetleitung. "Ein guter Tag für uns", freute sich Gabbert.

Zuvor hatte Vogel von den Möglichkeiten geschwärmt, die der "Datenturbo" rund 500 Haushalten in Schuttertal bietet: Das maximale Tempo beim Herunterladen steige auf bis zu 250 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Der neue Anschluss eröffne alle denkbaren digitale Anwendungen, etwa Video-Streaming in HD-Qualität.

Vogel verwies darauf, dass im Ortsteil bisher lediglich eine Internetverbindung mit 2 bis 6 MBit/s zur Verfügung stand. Wer einen Film über Netflix oder einen anderen Streamingdienst anschauen wollte, musste deshalb damit rechnen, dass das Bild "ruckelt" oder unscharf ist. Diese Probleme sollen nun nicht mehr auftreten. Vogel sprach von einem "Quantensprung" dank der neuen Technik.

Die Telekom hat in Schuttertal sechs Kilometer Glasfaserkabel verlegt, das Gros in bereits vorhandenen Leerrohren. Für 500 Meter mussten Gräben ausgehoben werden – "das war der aufwendigste Teil der Arbeiten", so Schultis.

Die nötige Systemtechnik wird in grauen Kästen untergebracht, die am Straßenrand stehen. In diesen Multifunktionsgehäusen wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt. Zum Einsatz kommt die Vectoring-Technik, die elektromagnetische Störungen auf der Kupferleitung beseitigt. Das Kupfer führt von den mit Glasfasern gespeisten Multifunktionsgehäuse in die Wohnungen der Kunden.

Der Ortsteil Schuttertal hat dieselbe Telefonvorwahl wie Seelbach – in diesem Fall war das ein Segen, da die Telekom das Internet in Ortsnetzen ausbaut. Seelbach hat die schnelle Verbindung im Frühsommer erhalten, nun ist Schuttertal dran.

Und Dörlinbach? Er wolle keine falschen Erwartungen wecken, so Vogel auf diese Frage. Er hoffe, sich "2020 näher damit befassen zu können". Bis dahin sei der Ortsteil Dörlinbach allerdings "ein weißer Fleck", wenn es um schnelles Internet geht.

Schweighausen profitiert bereits von einer Glasfaserleitung, die von Ettenheim über den Streitberg führt.

So bekommt man das schnelle Internet

Die schnellen Internetanschlüsse kommen nicht von allein in die Haushalte. Die Kunden müssen aktiv werden und mit dem Internetanbieter einen Vertrag mit den entsprechenden Modalitäten aushandeln. Die neuen Internetanschlüsse können online, telefonisch oder im Fachhandel gebucht werden. Grundsätzlich ist die Telekom Inhaber und Netzbetreiber. Da jedoch auch andere Anbieter ihre Daten über diese Netze übermitteln, könne das schnellere Internet auch über Angebote von Mitbewerbern genutzt werden, wie Klaus Vogel auf Anfrage betonte. ax