Schuttertal - Die Reaktivierung des Sägersweihers im Regelsbach im Ortsteil Schuttertal ist abgeschlossen. Das neue Naherholungsgebiet wird am Sonntag, 21. Oktober, offiziell eröffnet. Am Mittwoch wurde es bei einem Pressetermin vorab vorgestellt.

Noch ist der Sägersweiher für nicht Eingeweihte gar nicht so einfach zu finden. Aber wer der Straße Regelsbach in Schuttertal Richtung Sägewerk Himmelsbach folgt und dieses passiert hat, kann das neu entstandene Idyll gar nicht verfehlen. Wo sich einst der Weiher befand, der auch als Antriebsquelle für das Sägewerk genutzt wurde, war über Jahrzehnte nur ein verlandetes Gebiet mit wildem Bewuchs. Nun grüßt die vorbeikommenden Wanderer, Reiter, Mountain-Biker, Pilzsammler oder auch Spaziergänger wieder ein Weiher. Drum herum ist ein kleiner Rundweg mit zwei neuen Brücken, diversen Sitzbänken und einem kleinen Überlauf entstanden, der direkt wieder in den Regelsbach führt. Dazu gibt es Infotafeln mit spannenden Hintergründen zur Geschichte des Weihers.

Von der Reaktivierung zeigt sich auch Bürgermeister Carsten Gabbert begeistert. "Schuttertal bekommt ein Kulturgut zurück", sagte er am Mittwoch. Die Arbeiten, die vor allem seit Anfang des Jahres durch den Bauhof und diverse Firmen der Region erledigt wurden, hätten für eine ökologische und touristische Aufwertung gesorgt. Und durch den nahegelegenen neu geschaffenen Parkplatz mit zwölf Stellplätzen sollte auch die Parksituation an dieser Stelle künftig verbessert worden sein.

Möglich wurde das Projekt, da die Gemeinde Schuttertal gemeinsam mit den Nachbarn aus Biberach und Steinach bei den Planungen für die Windanlagen am Kambacher Eck 2012 darauf gepocht haben, dass die Ausgleichszahlung direkt an die betroffenen Gemeinden zu leisten sind. Die Badenova Wärmeplus hatte diese Vorgehensweise begrüßt und hat die Reaktivierung des Sägersweihers so mit 151 000 Euro finanziert. Geplant wurde die Anlage vom Bauhof in enger Zusammenarbeit mit Mario Kappis.

Ausgleichszahlung war "Sechser im Lotto"

Bis alle erforderlichen Unterlagen der Behörden zusammen waren, habe es gedauert. "Aber wir haben einen Weg gefunden", so Gabbert. "Über die Reaktivierung wurde schon länger gesprochen", sagte Gabbert weiter, sie sei aber nicht finanzierbar gewesen. Die Ausgleichszahlung sei deshalb wie ein "Sechser im Lotto" gewesen.

Im Zuge der Arbeiten wurde das Gebiet zunächst ordentlich aufgeräumt, der Baumbestand rund um den entstandenen Weiher wurde aber behalten. Der Regelsbach musste etwas umgeleitet werden. Er speist den Weiher auch mit Wasser, sodass er sein Niveau halten kann.

Am Sonntag, 21. Oktober, soll der Sägersweiher offiziell der Öffentlichkeit übergeben werden. Dazu wird um 15 Uhr an der Schule in Schuttertal eine kleine Wanderung starten. Um 16 Uhr dann gibt es einen Empfang am Sägersweiher.

Info: Historie

Die Geschichte des Sägersweihers beginnt bereits im 14. Jahrhundert als die Geroldsecker den Regelsbach stauten und einen See anlegten. Damals wurde er vor allem zur Fischzucht genutzt. Eng verbunden ist der Weiher aber auch mit der Geschichte des Sägewerks Himmelsbach. Hier diente er lange Jahre vor allem als Antriebsquelle für die Sägerei. Nach der Ablösung der Wasserkraft durch elektrischen Strom wurde der Weiher nicht mehr genutzt und versickerte.