Christian Schätzle beim Gottesdienst, hinter und neben ihm stehen (von links) Dekan Johannes Mette, Diakon Klaus Heuberger und Pfarrer Ewald Billharz. Foto: Dach

Primiz des Neupriesters wird im Heimatort Schuttertal zum Volksfest mit vielen Besuchern.

Schuttertal - Neupriester Christian Schätzle hat in seiner Heimatkirche St. Antonius seine Primiz gefeiert. Viele Gläubige erlebten zusammen mit dem jungen Mann ein seltenes Fest. Die letzte Priesterweihe hatte es hier vor rund 100 Jahren gegeben.

Begleitet von der Trachtenkapelle, dem Männergesangverein, seinen Angehörigen, Freunden und Weggefährten zog Christian Schätzle am Sonntagvormittag in die schön geschmückte St. Antonius-Kirche ein. Begleitet wurde er von den Ministranten sowie den Priestern Johannes Mette und Ewald Billharz, Pater Joseph Chovelikudiyil und Diakon Klaus Heuberger.

In der Kirche wurde er bereits von vielen Gläubigen erwartet. Mit "Hallelujah lasst uns singen, denn die Freudenzeit ist da", eröffnete der Kirchenchor unter der Leitung von Martin Obergföll den Festgottesdienst. Dekan Mette freute sich ebenso wie Schätzle über die vollbesetzte Kirche. Mette merkte bei seiner Begrüßung an, dass zahlreiche Gemeindemitglieder dieses Fest seit vielen Monaten vorbereitet hätten.

Schätzle ist keine Aufregung anzumerken

Keine Aufregung war dem neuen Priester anzumerken, als er danach mit fester Stimme die Primizfeierlichkeiten begann. Sogar gesanglich beeindruckte Schätzle. Ewald Billharz aus Dörlinbach, der vor 25 Jahren zum Priester geweiht wurde, predigte "inmitten des Volks" im Inneren des Kirchenschiffes. Gemeinsam wurden schöne Kirchenlieder gesungen, begleitet von Simon Göppert an der Orgel. Auch der Kirchenchor umrahmte den Gottesdienst sehr feierlich.

Neupriester Schätzle bedankte sich nach dem allgemeinen Primizsegen und dem Schlusslied bei allen, die zur gelungenen Primizfeier beigetragen hatten. Insbesondere ging auch an seine Nachbarn aus dem Regelsbach ein großes Lob. Diese hatten unter anderem zwei schöne Tannenkränze an seinem Elternhaus und der Eingangstür von St. Antonius angebracht. Schätzle lud alle Gottesdienstbesucher ein, nach der Feier gemeinsam in einem Festzug durch das mit Fahnen und Blumen feierlich geschmückte Dorf zur Festhalle zu gehen, um mit ihm weiterzufeiern.

Dort angekommen, spielte zunächst die Trachtenkapelle auf dem Schulhof auf, danach begrüßte Heike Faißt-Keusgen vom Gemeindeteam alle und informierte, dass von den Spenden der Gemeindemitglieder für Christian Schätzle ein Priestergewand angeschafft worden sei. Klaus Winterer überbrachte als Bürgermeister-Stellvertreter Grußworte von der Gemeinde. Er betonte, dass bei den gelungenen Primizfeierlichkeiten der Gemeinschaftssinn der Schuttertäler erkennbar geworden sei.

Dank an alle Unterstützer

Stefan Allgeier, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit "Kirche an der Schutter", wollte zwar auch Grußworte an den neuen Priester Christian Schätzle richten, doch aufgrund einer Erkrankung "blieb ihm seine Stimme weg", so Heike Faißt-Keusgen – und sie lieh ihm kurzerhand ihre. Allgeier dankte allen dafür, was sie für den Neupriester Christian Schätzle getan hatten.

Danach unterhielt der MGV Schutterbund unter Vizedirigent Anton Rösch und Daniel Weber mit sehr schönen Liedern. Meinrad Jilg begleitete seine Sangesfreunde am Akkordeon. Auch die Kinder des St. Josef-Kindergarten präsentierten schöne Darbietungen. Für das leibliche Wohl war mit einem Mittagessen und einem großen Kuchenbuffet bestens gesorgt. Am Spätnachmittag feierte Schätzle noch gemeinsam mit den Gläubigen eine Maiandacht in seiner Heimatkirche St. Antonius und erteilte den Einzelprimizsegen.

Die Primiz

Die erste heilige Messe, der ein neugeweihter Priester vorsteht, die Primiz, wird üblicherweise an einem Sonntag mit großen Festlichkeiten in der Heimatgemeinde gefeiert und von dieser ausgerichtet. Bereits am Samstagabend hatte Christian Schätzle eine kleine Andacht gefeiert, bei der sein Primizgewand gesegnet wurde. An Christi Himmelfahrt, 30. Mai, ab 10 Uhr folgt noch eine Nachprimiz in der Kirche St. Maria Mosbach-Neckarelz.