Betreuung: Höhere Nachfrage in allen drei Kitas / Nur in Schweighausen gibt es noch Kapazitäten / Vier Kinder müssen ausweichen
Schuttertal - Alle drei Kindergärten in Schuttertal sind fast voll oder komplett ausgebucht. Die Gemeinde hat sich nun Gedanken gemacht, wie der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz eingehalten werden kann.
Immer mehr Schuttertäler Kinder kommen bald in das Kindergarten-Alter und brauchen einen Betreuungsplatzgibt. Deshalb hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung in der Dörlinbacher Festhalle dem Bedarfsplan für dieses und das kommende Jahr zugestimmt, in dem ermittelt wurde, wie viele Kindergartenplätze gebraucht werden.
"Wir werden in Zukunft an Kapazitätsgrenzen stoßen", resümierte Bürgermeister Matthias Litterst nach der Vorstellung des Bedarfs. Die Gemeinde freue sich, dass "wir volle Kitas haben". Es gebe aber Probleme wegen der immer höher werdenden Nachfrage. So werde nicht jedes Kind in den Kindergarten seiner Wahl gehen können.
Keine Änderung der Öffnungszeiten geplant
Kämmerin Lisa Kopf stellte die Zahlen in den drei Kindergärten der Schuttertäler Ortsteile genauer vor. Der Plan wurde laut Beschlussvorlage durch eine Umfrage der Verwaltung ermittelt. Die dabei errechneten Zahlen sind mit den Einrichtungen und der Verrechnungsstelle des Trägers, der katholischen Kirche, abgestimmt worden.
Generell bietet jeder Kindergarten Regelgruppen und eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten an. "Aufgrund des geringen Bedarfs soll im Kita-Jahr 2021/20222 keine Ganztagsbetreuung angeboten werden", so Kopf (siehe Info). Eine Änderung der Öffnungszeiten, die bei den Planungen diskutiert wurde, soll es in den drei Kitas aufgrund der geringen Rückmeldungen (nur sechs von 90 Eltern hatten sich dazu beteiligt) nun nicht geben.
Im Kindergarten St. Romanus in Schweighausen sind für das neue Kindergartenjahr 36 Kinder angemeldet (Vorjahr 35). Es gibt hier neun Kinder zwischen zwei und drei Jahren. Jedes Kind bis zum Alter von drei Jahren belegt wegen der intensiveren Betreuung zwei Plätze.
Daher werden hier 36 Kinder betreut, die allerdings 40 Plätze belegen. Da die Einrichtung im Bergdorf insgesamt 47 Plätze hat, gebe es noch freie Kapazitäten.
Im Kindergarten St. Angela in Dörlinbach werden 35 Kinder betreut (Vorjahr 34). Die Krippengruppe ist ab März 2022 mit zehn Kindern belegt. Die Regelgruppe ist ab Januar 2022 mit 25 Kindern ebenfalls voll belegt.
Die in Dörlinbach angebotene Nachmittagsbetreuung wird nur von wenigen Kindern genutzt. Deswegen soll das Angebot auf zwei Nachmittage reduziert werden.
Im Kindergarten St. Josef in Schuttertal kommem am meisten neue Kinder dazu: Hier benötigen insgesamt 65 Kinder einen Platz (Vorjahr 53). Auch hier ist die Krippengruppe mit zehn Kindern ausgebucht und die zwei Gruppen mit jeweils 25 Kindern ebenfalls belegt.
Insgesamt stehen im Ortsteil Schuttertal 60 Kita-Plätze zur Verfügung. Vier Kinder, die hier angemeldet werden wollten, können in der Kita in Schweighausen betreut werden, da es dort noch freie Plätze gibt. "So kann der Rechtsanspruch erfüllt werden."
Litterst ergänzte, dass es im November noch einmal ein Gesprächsangebot mit Eltern geben soll. Zwei Mütter hätten sich über die Höhe der Beiträge und unpassende Betreuungszeiten beklagt. Der Bürgermeister stellte klar, dass sich die Elternbeiträge an den kommunalen Empfehlungen orientieren.
Info
Die Nachmittagsbetreuung wird, so das Ergebnis der Gemeinde-Umfrage, nur selten genutzt. Trotzdem besteht laut Vorlage die Möglichkeit, die Nachmittagsbetreuung in Anspruch zu nehmen. Es gab bei der Umfrage keine Aussage, zu welchen Tagen dieses Angebot erforderlich wäre. Um die Aufsicht zu gewährleisten, müssen an diesen Nachmittagen zwei Erzieherinnen in einer Einrichtung anwesend sein – auch wenn nur ein Kind da sein sollte.