Dörlinbach - Zur 800-Jahr-Feier Schweighausens soll ein Kräuterlabyrinth im Bereich des Kirchen- und Friedhofareals angelegt werden. Der Gemeinderat hat bei seiner Sitzung nach intensiver Diskussion den Auftrag zur Errichtung vergeben.

Der Bereich auf dem Friedhof liegt nun schon seit längerer Zeit ungenutzt da. Ursprünglich war der Platz natürlich für Bestattungen gedacht, allerdings war der Trend hin zur Urnenbestattung nicht abzusehen, erklärte Bürgermeister Carsten Gabbert bei der Sitzung kurz die Vorgeschichte. Aus anderen Planungen, zum Beispiel die Einrichtung eines Bauerngartens, wurde nichts, sodass bei den Workshops für die Feierlichkeiten zur 800-Jahr-Feier die Idee des Kräuterlabyrinths aufkam.

Erste Entwürfe wurden angefertigt, wären aber zunächst zu teuer gewesen. Bauamtsleiter Reinhard Ams erklärte, dass die Errichtung eines Labyrinths sehr arbeitsintensiv ist, da sehr kleinteilig von innen nach außen gearbeitet werden muss. Deshalb sei die Errichtung auch ein Job für eine Gartenbaufirma.

Sponsorensuche für Jubiläen steht noch an

Das günstigste Angebot gab die Firma Glatz aus Freiamt mit rund 22 300 Euro ab. Gabbert rechnete vor, dass die Mittel dafür zwar vorhanden und in den Haushaltsjahren auch eingestellt seien, es sich aber dennoch um viel Geld handele. Zumal für das Jubiläum in Schweighausen und auch in Schuttertal noch die Sponsorensuche ansteht. Er warb für einen positiven Beschluss: "Das Labyrinth ist ein Projekt für Schweighausen, wo man sagt: Da geht man auch nach dem Jubiläum gerne hin", so der Bürgermeister.

Auch wenn unter anderem Rainer Wenglein (FW) und auch Rut Geiger (CDU) auf die hohe Investitionssumme verwiesen, war in der Diskussion ein anderer Aspekt der Knackpunkt: die Pflege des Labyrinths nach dem Jubiläum. Diese soll ehrenamtlich erfolgen. Und obwohl es bereits Zusagen gibt, bleibt bei diesem Aspekt ein Restrisiko. Bauamtsleiter Ams sagte auf Nachfrage von Gerhard Himmelsbach (FW), dass der Bauhof die aufwendige Pflege der Kräuter kaum stemmen könnte. Wenn der Bauhof es pflegen sollte, müsste die Bepflanzung verändert und runtergeschnitten werden.

Eugen Göppert (CDU) sagte, dass es kein gutes Zeugnis wär, wenn das Labyrinth nach zwei bis fünf Jahren schon nicht mehr wie geplant zur Verfügung stünde. Benedikt Himmelsbach (FW) zeigte sich zuversichtlich, dass die Gemeinde genügend Leute für die Pflege finden wird. "Manchmal muss man als Gemeinde ins Risiko gehen", sagte Gabbert.

Abgesehen von diesem Knackpunkt lobten die Gemeinderäte das Projekt. "Das ist eine gute Chance, dort etwas zu machen", sagte Kurt Weber (CDU). Rainer Wenglein sagte, dass das Labyrinth den Platz in Schweighausen aufwerten würde.

Die Abstimmung fiel bei zwölf Ja-Stimmen und einer Enthaltung (Karlheinz Himmelsbach) für die Vergabe aus. Den frühen Zeitpunkt der Vergabe erklärte Gabbert damit, dass gerade die Bepflanzung des Labyrinths Zeit benötigt. "Das Labyrinth soll nicht erst zwei Tage vorher fertig sein." Deshalb sollte das Labyrinth an sich im Herbst bereits stehen.

Info: Idee und Symbolik

Die Idee für das Kräuterlabyrinth stammt von Elisabeth Winterer und Monika Halder. Halder erklärte bei einem Workshop im November die Symbolik: Das Labyrinth sei ein Symbol für die verschlungenen Lebenswege des Menschen. Es stehe für Aufbrechen, das Irren, das Ankommen und die Freiheit neuer Wege. Außerdem stehe es für das Geborgene in einer höheren Ordnung, so Halder.