Kurz nachdem sich die Türen geöffnet hatten, strömten die Gäste bereits in den Laden und stöberten durch die Regalreihen. Fotos: Weber Foto: Lahrer Zeitung

Eröffnung: Feier zum Start des Dorfladens in Schweighausen / Viel Lob für Projekt

Die Türen des Dorfladens in Schweighausen haben sich am Freitag zum ersten Mal geöffnet. Das halbe Bergdorf war auf den Beinen, dazu kamen Vertreter der Gemeinde und der Politik. Es herrschte Einigkeit: "Dieses Projekt ist etwas Besonderes".

Schweighausen. Bei der Eröffnung herrschte ausgelassene Stimmung. Auf dem Parkplatz des Dorfladens war ein Zelt aufgebaut, ein 200-Kilo-Ochse drehte am Spieß seine Runden. Vor dem Essen blickten die Verantwortlichen in ihren Reden aber noch mal zurück.

Rainer Wenglein vom Vorstandsteam der Genossenschaft erinnerte daran, dass die Idee des Dorfladens aufkam, als es um die Nachnutzung des Gasthauses Sonne ging. Auch wenn sich später herausstellte, dass ein Umbau und eine Sanierung der "Sonne" nicht infrage kamen: Die Idee des Dorfladens ist geblieben, bei der regionale Produkte, Produkte des täglichen Lebens, das angeschlossene Café und nicht zuletzt die Gemeinschaft die Hauptrolle einnehmen. Wenglein erzählte von dem langen Weg von der Planung, von der Gründung der Genossenschaft und von der Finanzierung. 60 000 Euro Genossenschaftsanteile wurden verkauft, es gab eine Leader-Förderung über 200 000 Euro.

Wengleins Vorstandskollege Stefan Göppert ergänzte, dass auch beim Bau regionale Materialien und Betriebe im Fokus standen. 120 Ehrenamtliche hätten mehr als 3000 Arbeitsstunden geleistet. Wert der Eigenleistungen: mehr als 55 000 Euro. "Es gab Helfer, die mehr als 200 Stunden hier gearbeitet haben", so Göppert. "Und das alles in ihrer Freizeit." Die letzte Schraube sei erst am Donnerstag um 22 Uhr festgemacht worden.

Der Betrieb wird ab sofort von Angestellten und Ehrenamtlichen am Laufen gehalten. "Es soll ein Ort der Kommunikation werden", so Wenglein. Er ermunterte auch gleich, dass sie immer nach weiteren Helfern suchen würden.

Bürgermeister Carsten Gabbert gab zu, dass er anfangs dachte, dass sich die Verantwortlichen vielleicht zu viel vorgenommen hätten. "Umso schöner ist es, wenn so eine Idee tatsächlich Realität wird." Die Genossenschaft habe ein "Wir"-Gefühl hinbekommen, das Schweighausen, aber auch Gemeinde, Verwaltung und Politik mit einschließt. Schon beim Bau des Bergdorfhauses seien rund 2000 Arbeitsstunden von Freiwilligen absolviert worden. "Vielleicht klappt so ein Projekt wie der Dorfladen nur in Schweighausen." Zugleich freute er sich auch, dass dadurch auch Arbeitsplätze geschaffen wurden. "Jetzt sollten das Angebot alle nutzen!" Er selbst hatte seine Einkaufstasche bereits dabei.

Die Eröffnung haben sich auch die Bundestagsabgeordneten Peter Weiß (CDU) und Johannes Fechner (SPD) sowie die Landtagsabgeordneten Marion Gentges (CDU) und Sandra Boser (Grüne) nicht entgehen lassen. Gentges sagte: "Der Dorfladen ist ein wunderschönes Beispiel, wie Dorfgemeinschaft funktioniert." Boser lobte den Ansatz, auf regionale Produkte zu setzen. Fechner hofft, dass viele nun in Schweighausen einkaufen, um die Erzeuger der Region zu unterstützen. Weiß hatte es bereits auf die hausgemachten Kuchen abgesehen: "Ich könnte zu einem der besten Kunden werden."

Damit auch wirklich nichts schief geht, segnete Pater Thomas den Dorfladen und betete mit den Anwesenden.

Moderiert wurde die Feier von Helmut Dold. Die Kinder des Kindergartens und der Grundschule sangen einige Lieder.

Heute, Samstag, gehen die Feierlichkeiten ab 10 Uhr noch weiter. Die Hünersedel-Musikanten sorgen ab 15.30 Uhr für gute Laune.

Ab heute, Samstag, startet bereits der reguläre Betrieb im Dorfladen in Schweighausen. Jeden Tag in der Woche wird der Laden geöffnet haben. Wochentags von 6 bis 18 Uhr, samstags von 7 bis 18 Uhr und sonntags von 8 bis 18 Uhr.