Mehr als 60 Sänger des MGV "Schutterbund" konnten mit einem bunten Melodienstrauß ihr Publikum überzeugen. Fotos: Axel Dach Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Männergesangverein "Schutterbund" begeistert Publikum / Tontechniker greift selbst in die Tasten

Einen gelungenen Abend erlebten zahlreiche Gäste beim Jahreskonzert des Männergesangsverein "Schutterbund". Mehr als 60 Sänger und der Gastchor Sängerlust präsentierten einen bunten Melodienstrauß und so manche Überraschung.

Schuttertal. Mit "Alt wie ein Baum", einem Kulthit der ostdeutschen Rockband "Pudhys" aus dem Jahre 1976, eröffnete der Gastgeber aus Schuttertal den Konzertabend. Kraftvoll und vollmundig präsentierten die Männer diesen Hit der Kultband und ernteten bereits nach dem ersten Liedbeitrag viel Applaus. Mitreißend war auch der temperamentvolle Gesang "Can Can" aus "Orpheus in der Unterwelt" von Jaques Offenbach.

"Es lebe hoch, Weib, Wein und Gesang", sangen die Sänger leidenschaftlich. Das gefühlvolle Duett "Vivat Bacchus" aus "Die Entführung aus dem Serail" von Wolfgang Amadeus Mozart wurde von dem jungen Sänger Martin Wölfle und Dirigent Udo Wendle gekonnt dargeboten , die Zuhörer waren begeistert von ihren außergewöhnlichen Stimmen von beiden. Tosenden Applaus erhielt wiederum Martin Wölfle nach seinem Sologesang "What a wonderful world" von Louis Armstrong. Den ganzen Abend über begleiteten Udo Grieshaber am Piano und seine Tochter Chiara an der Geige.

"Da stimmt etwas mit der Technik nicht", bemerkte Udo Wendle mitten im Konzert und forderte Tontechniker Adrian Schaub auf, auf der Bühne mal nachzusehen, was dieser auch bereitwillig tat. Doch das alles war nur ein genialer Vorwand von Wendle, denn plötzlich setzte sich Schaub zu Grieshaber an das Klavier, vermeintlich um auszutesten, ob der Hörklang nun perfekt sei, was jedoch wiederum vorgespielt war, denn plötzlich spielte er im Duett mit Grieshaber ein rasantes Klavierstück, was für große Erheiterung sorgte.

Sänger erklären, warum sie Schuttertäler sind

Adrian Schaub ist, wie sich alsdann herausstellte, ein begnadeter Pianist. Udo Wendle hatte sich diese lustige Einlage kurzerhand überlegt, selbst seine Sänger wussten davon nichts.

Begeistern konnten auch die jungen Sänger, als sie mit einem von Wendle für den Schuttertäler Chor umgeschriebenen Lied von den Wise Guyes "Weil ich ein Schuttertäler bin" musikalisch erklärten, was die Schuttertäler Dorfjugend so alles bewegt und wie sie lebt. Udo Wendle band sogar alle Zuhörer mit in das Konzert ein, als er dazu aufforderte, für den jungen Sänger Stefan Schwab, welcher am Konzerttag Geburtstag hatte, das Lied "Happy Birthday" zu singen.

Auch der Gastchor aus Sulzbach unter der Leitung des Dirigenten Linus Keppler, begleitet am Piano von seiner Ehefrau Patricia Keppler, begeisterte mit einem bunten Melodienstrauß mit Liedern wie "Heimat" von Max Steege oder "Amoi seng ma uns wieder" von Andreas Gabalier. Zum Schluss des Konzerts sangen beide Chöre gemeinsam "Ich glaube" von Udo Jürgens. Nach dem kurzweiligen Konzert konnte man den Abend noch gemütlich in der Festhalle ausklingen lassen.

Zum krönenden Abschluss wurden zudem noch drei Sänger für langjährige Treue zum MGV ausgezeichnet. Für 70 Jahre wurde Hermann Himmelsbach, für 40 Jahre Meinrad Jilg und für 25 Jahre Josef Beck geehrt. Meinrad Jilg wurde außerdem zum Ehrenmitglied ernannt. Insbesondere Hermann Himmelsbach bekam einen tosenden Applaus vom Publikum. "Du bist ein Vorbild für uns alle, Hermann", sagte Sebastian Singler vom Vorstandsteam. Jeder Geehrte bekam eine Urkunde sowie ein Präsent überreicht.

Der MGV "Schutterbund" Schuttertal wurde 1888 gegründet. Dirigent ist seit 21 Jahren Udo Wendle. Am 4. und 5. Januar 2020 findet die nächste Veranstaltung des Vereins in der Schuttertaler Festhalle statt. Dann soll unter Leidung von Ludwig Griesbaum das Lustspiel "Tausche Hochzeitsschleier gegen frische Hühnereier" gezeigt werden.