Auf den Baustellen darf in der Corona-Pandemie weiter gearbeitet werden. Die Baubetriebe in Schuttertal kommen daher bislang gut durch die Krise. Foto: Stratenschulte

Corona: CDU Schuttertal redet über Krisenlage / Baubetrieben geht es noch gut

Schuttertal - Der aktuelle Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie bringt viele Gewerbetreibende in Schuttertal an ihre finanziellen Grenzen. Aber sind alle Unternehmer gleichermaßen von den Corona-Einschränkungen betroffen? Wie gehen die Firmen mit den Problemen vor Ort um? Um diese Fragen drehte sich die Online-Konferenz, zu der die CDU Schuttertal am Donnerstagabend Gewerbetreibende aus der Region eingeladen hatte.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß analysierte zu Beginn die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft insgesamt – und gab Anlass zur Hoffnung, dass eine "Phase des Aufschwungs" bevorstehen könnte. "Wenn wir auf die Wirtschaft schauen, ist es bemerkenswert, dass wir im Januar nur ein wenig mehr Arbeitslose zu verzeichnen haben", so Weiß, der auch auf ein neues Hilfspaket des Bundes hinwies.

"Überbrückungshilfe 3" für Unternehmen

Ab dem kommenden Montag könnten Unternehmen die "Überbrückungshilfe 3" beantragen. "Alle Firmen, die mehr als 30 Prozent weniger Umsatz machen, können einen Antrag stellen. Der Unterschied zu den ersten beiden Hilfspaketen ist jedoch, dass jetzt auch zusätzlich die Fixkosten zur Berechnung der Hilfszahlung beachtet werden. Diese können vom Bund erstattet werden", kündigte Weiß an.

Die bisherigen Staatshilfen seien landesweit, so ergänzte die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges, bislang 41 .000 Mal beantragt worden. In 14 .000 Fällen sei das Geld auch bereits ausgezahlt. Auf die Frage von Weiß, wer denn noch auf seine November-Hilfen warte, meldete sich auch keiner der Gewerbetreibenden zu Wort.

Die Hilfen kommen demnach offenbar an – aber die geschlossenen Geschäfte stellen die lokalen Unternehmer vor wirtschaftliche Probleme. Neue Konzepte wie das sogenannte "Click and Collect", bei dem der Kunde online eine Ware bestellt und sie dann, ohne das Geschäft betreten zu müssen, abholen kann, bringen Udo Fischer, Geschäftsführer von Fischerkleidung in Schuttertal, nichts. "Die Größen der Kleidung fallen sehr unterschiedlich aus und viele Kunden kennen ihre genauen Maße auch nicht. Deshalb ist mein Geschäft sehr beratungsintensiv und ›Click and Collect‹ klappt da nicht. Mein Geschäft steht derzeit auf Null", so Fischer.

Während die Bekleidungsgeschäfte derzeit geschlossen sein müssen, dürfen Baubetriebe weiter ihrer Arbeit nachgehen. "Die Nachfrage bei uns ist ungebrochen. Daher bin ich in der Krise bislang recht unbeschadet davon gekommen", berichtete Zimmerermeister Stefan Göppert.

Maskenpflicht wird häufig nicht ernst genommen

Auch Dominic Winterer, Inhaber der Elektro-Firma "Klaus Winterer", ist weiterhin auf den Baustellen im Einsatz, kämpfte dafür aber in seinem Unternehmen schon mit Corona-Fällen. "Wir haben bei drei Mitarbeitern Schnelltests gemacht und alle drei Tests waren positiv.

Ein Mitarbeiter fährt immer mit dem Bus von Meißenheim bis Schuttertal. Wir denken, dass er sich da angesteckt hat", so Winterer. Er kritisierte, dass die Kunden die Maskenpflicht häufig nicht ernst nehmen würden. "Wir müssen einige Kunden dazu drängen, eine Maske aufzusetzen, wenn sie die Baustelle besuchen."

Winterer würde gerne mehr Mitarbeiter testen lassen. "Jedoch geht das bei unseren Hausärzten gerade nur zwischen 11 und 12 Uhr. Und die Tests kosten viel Geld. Wenn ich jede Woche mein Team für 1000 Euro testen lasse, habe ich auch nichts gewonnen."

Auch der selbstständige IT-Berater David Faißt, Geschäftsführer von IFS Consulting in Schuttertal, berichtete von seinen finanziellen Problemen. "Ich nage nicht am Hungertuch. Aber meinen Verlust seit Beginn der Pandemie schätze ich auf ungefähr 100. 000 Euro". Er kritisierte, dass Selbstständige von den Hilfspaketen der Regierung zu wenig profitieren. "Und dafür wird bei der Lufthansa das Kurzarbeitergeld sogar noch aufgestockt", prangerte Faißt an.