Schuttertal - Woran erkennt man einen Stier? Und was ist der Unterschied zwischen einem Rind und einer Kuh? Bei diesen Fragen wissen die jungen Teilnehmer vom Ferienspaß-Programm auf dem Botenseppenhof nun Bescheid.

Landwirte freuen sich über Regen

Ganz ungetrübt ist die Freude beim Ferienspaß-Programm "Von der Milch zur Kräuterbutter" auf dem Botenseppenhof in Schuttertal nicht. Es gelten weiterhin Corona-Einschränkungen, weshalb die elf Kinder, die bei Michaela und Mathias Volk Kühe melken und Butter selbst herstellen wollen, während der drei Stunden auf dem Hof möglichst bei ihren Familien stehen sollen. Michaela Volk teilt das Teilnehmerfeld zudem für mehr Abstand zueinander in drei Gruppen auf, ihre Söhne Hannes und Lorenz führen jeweils ein Ferienspaß-Team über den Hof. Und strömender Regen kommt am Nachmittag auch noch dazu. Regen, den die Landwirt-Familie dringend gebraucht hat. "Ihr seid vielleicht traurig, dass es regnet. Aber ich freue mich, weil unsere Wiese dringend Wasser braucht", erklärt Michaela Volk.

Aus der Sahne wird der Brotaufstrich

Zunächst besuchen die Kinder den Kuhstall. Michaela Volk zeigt auf eines der Tiere mit Hörnern. "Das ist ein Stier", sind sich die jungen Teilnehmer sicher. "Schaut mal auf den Euter. Auch das ist eine Kuh", klärt Michaela Volk auf. Die Hörner seien nicht das Erkennungsmerkmal eines Stiers. Es gebe von Natur aus auch Stiere ohne. Das Tier sei jedoch immer am Fellbüschel unter dem Bauch zu erkennen, wo bei der Kuh der Euter ist. Zudem gibt es nicht nur Kühe und Stiere, ergänzt Mathias Volk. "Wir sprechen erst dann von einer Kuh, wenn sie ein Kalb geboren hat. Vorher ist sie ein Rind. Erst eine Mama ist also eine Kuh."

Nachdem die Kinder das gelernt haben, dürfen sie die Kühe noch mit Brot und Heu füttern, ehe Michaela Volk ihnen zeigt, wie Butter hergestellt wird. Dazu füllt sie Sahne in ein Glas, das die Kinder anschließend kräftig schütteln, bis eine gelbe Kugel zu sehen ist. Michaela Volk schüttet den Glasinhalt in ein Tuch und wringt es aus, die Buttermilch wird zum trinken aufgefangen und die Butter bleibt im Tuch zurück. Sie ist die perfekte Stärkung für die anschließende Brotzeit. Das Brot wird auch auf dem Hof hergestellt. "Das macht die Oma", sagt Michaela Volk. Wer will, kann sein Essen auch noch mit Kräutern verfeinern.

Bevor es wieder zu den Kühen geht, die am frühen Abend gemolken werden, ziehen die Hühner die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Hannes Volk zeigt, wie das Tier richtig gegriffen wird, damit man es streicheln kann. Mathilda hat sichtlich Spaß daran, einmal ein Huhn im Arm zu halten. Damit die Tiere nicht zu sehr gestresst werden, bringt sie Hannes Volk jedoch zügig wieder ins Gehege zurück.

Eine Flasche Frischmilch zum Abschied

In die Melk-Anlage dürfen die Teilnehmer zum Ende des Ferienprogramms nur mit Mundschutz und in kleinen Gruppen. Bevor die Tiere an die Melkmaschine angeschlossen werden, können die Kinder selbst einmal versuchen, Milch aus dem Euter abzuzapfen. Vincent macht seine Sache unter Anleitung von Michaela Volk sehr gut. Dünne Strahlen Milch schießen auf den Boden. Wie die Frischmilch schmeckt, können die Kinder zu Hause testen. Jeder bekommt eine Flasche mit Milch auf den Heimweg mit. Der Lohn für einen nahezu ungetrübten Ferienspaß in Corona-Zeiten auf dem Botenseppenhof.

Info: Nahrung für den Nachwuchs

Nicht die gesamte Milch, die auf dem Botenseppenhof hergestellt wird, ist für den Menschen. Einige Kälber, teilweise erst ein paar Tage alt, sind ebenfalls auf die Muttermilch angewiesen. Mathias Volk füllt daher etwas Milch ab und zieht die Nachwuchsrinder per Flasche auf.