Hermann Göppert inmitten von Dokumenten, Bildern und Texten zur Kirchen-Ausstellung Foto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Ortsjubiläum: Ausstellung über St. Romanus eröffnet

Schweighausen. Er hat es wieder getan. Hermann Göppert kommt von der Geschichte seines Heimatorts nicht los. Wieder einmal hat der Verfasser der Ortschronik in Archiven, Büchern und Dokumentenbergen recherchiert und seine Fundstücke zu einem Ganzen zusammengetragen. Herausgekommen ist eine Ausstellung über die Kirchengeschichte der St. Romanus-Pfarrei in Schweighausen. Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird die Ausstellung am morgigen Sonntag ab 17 Uhr anlässlich des großen Kirchenjubiläumskonzert in der Pfarrkirche St. Romanus, bei dem verschiedene Alphorn-Ensembles und ein Gospelchor auftreten.

Als vor zwei Jahren Freiwillige gesucht wurden, die sich um die Geschichte des Orts kümmern und diese in einen Zusammenhang zu den Jubiläumsfeierlichkeiten bringen, war Hermann Göppert gefragt. Obwohl er schon nach seiner Schulzeit aus dem Ort weggezogen ist, bleibt für ihn Schweighausen Heimat. Bezug zur Heimat bedeutet für ihn ganz klar auch Identifikation mit der Kirche St. Romanus. Die Entwicklung eines Dorfes ist für ihn unweigerlich auch mit der Kirche verbunden. Nicht zuletzt greift er hier in den Kirchenbüchern auf Daten und Erinnerungen aus dem Ort zurück. Dankbar war Göppert bei seinen Recherchen auch für die Unterstützung des Friesenheimer Pfarrers Rainer Janus. Dieser habe ihm einige Texte aus dem Latein übersetzt.

Eine Grundlage der Kirchengeschichte sind die Tagebücher von Pfarrer Bernhardus Stöber (1740 bis 1817). Die Aufzeichnungen belegen, dass eine erste Kapelle bereits im Jahr 1132 in Schweighausen gestanden habe. "Wo Menschen wirkten, stand in der Regel auch eine Kapelle", so Göppert. Dass dies bereits 87 Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Schweighausen geschehen ist, gehöre eben zur Geschichte.

Die alte Kirche war zu klein geworden

Göppert führt in der Ausstellung durch die Geschichte der spätbarocken Pfarrkirche, die 1774 erbaut wurde. Zuvor wurde das alte Kirchlein, die Ursprungskirche, niedergerissen. Bei einer Visitation 1762 habe wohl der Straßburger Weihbischof Toussaint Duventin das Kirchlein als zu klein empfunden. Die Baufälligkeit zwang sie 1776 zum Abriss, als die neue Kirche bereits stand.

Neben historischen Fotografien zeigt Göppert Einblicke in Geburts-, Heirats- und Sterbebücher, nennt die Kirchengeistlichen, die von 1125 bis 1993 in Schweighausen gewirkt haben, zeigt Bilder von der Glockenweihe oder schenkt einen Einblick in die Stiftungsurkunde von 1709 der vermögenden Witwe Ursula Weyß an die Gemeinden Schweighausen, Dörlinbach, Wittelbach, Münchweier und Ettenheimmünster.

Die Ausstellung "Kirchengeschichte der Pfarrkirche St. Romanus Schweighausen" ist täglich bis zum Jahresende in der Kirche zu besichtigen. Lediglich für das Pfingstwochenende wechselt die Ausstellung in die Bergdorfhalle.