Schneemassen brachten in der Nacht zum 18. Januar einige Bäume auf dem Geisberg zu Fall. Auch Stromleitungen wurden beschädigt. Foto: Fischer

Energieversorgung: Umgestürzte Bäume und defekte Kabel kappen Leitungen

Schuttertal - Und plötzlich ist das Licht aus: Viele Schuttertäler saßen in diesem Monat gleich zweimal im Dunkeln, als in Schuttertal der Strom ausfiel. Am 2. Januar wie auch in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar war der Strom weg. Auf Nachfrage der Lahrer Zeitung nimmt das E-Werk Mittelbaden zu den Gründen des Ausfalls und weitere Fragen zum Stromnetz Stellung.

Warum fiel der Strom aus?

Für einen Stromausfall in den frühen Morgenstunden des Montags, 18. Januar, in Schweighausen hätten im Bereich hinterer Geisberg herabstürzende Schneemassen gesorgt, wodurch Masten beschädigt und die Stromleitung aus der Verankerung gerissen wurden.

Für den Stromausfall am 2. Januar, sei ein Fehler an einem Mast, an dem das 20.000-Volt-Kabel an die Freileitung angeschlossen ist, die Ursache gewesen. "Das Kabel hatte einen Isolationsfehler und wurde von der Schutzeinrichtung in der Umspannanlage Seelbach vom Netz getrennt", so die Mitteilung des E-Werks.

Durch Umschaltungen im 20.000-Volt-Netz seien die Kunden im Schuttertal wieder sicher versorgt worden. "Der defekte Kabelabschnitt wurde umgehend repariert und ist mittlerweile wieder in Betrieb", so das E-Werk.

Ist die AKW-Abschaltung in Fessenheim ein Grund dafür, dass zu wenig Strom ins Tal kommt?

Nein, sagt das E-Werk. "Die AKW-Abschaltung in Fessenheim hat nichts mit den aktuellen Störungen im Bereich des Schuttertals zu tun. Es handelte sich um Kabelfehler beziehungsweise um wetterbedingte Störungen durch Schneeeinbruch, die eng regional auf das Schuttertal begrenzt waren."

Wie steht es um die Versorgungssicherheit?

Hier müssten sich die Schuttertäler laut E-Werk keine Sorgen machen. "In den zurückliegenden fünf Jahren kam es im Bereich des Schuttertals zu circa sechs Versorgungsstörungen. Die Ursachen hierfür waren überwiegend wetterbedingt Bagger- oder Baumfällarbeiten. Die Anzahl der Störungen und deren Dauer ergeben auf einen Fünfjahreszeitraum betrachtet eine Versorgungssicherheit von 99,9993 Prozent", erklärt der Energieversorger.

Ist das E-Werk im Lockdown für Fragen erreichbar?

Auch im Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie bliebe das E-Werk erreichbar. Das Kundencenter vor Ort könne telefonisch kontaktiert werden. "Auch per E-Mail und via Internet ist das Kundencenter jederzeit erreichbar", so der Energieversorger.

Kommt es zu Strom-Engpässen, wenn Windräder im Tal stillstehen?

Da das E-Werk nicht Betreiber der Windkraftanlagen, beispielsweise auf dem Geisberg, ist, sei dem Unternehmen nicht der Grund für den Stillstand einzelner Windenergieanlagen bekannt. "Die Versorgungssicherheit besteht ist allerdings unabhängig von der Einspeisung durch Windenergieanlagen", stellt das E-Werk heraus.

Was wird unternommen, um das Stromnetz noch mehr zu stabilisieren?

Die Verkabelungsmaßnahmen von Welschensteinach nach Schuttertal im vergangenen Jahr seien bereits als Grundlage für eine weitere Verbesserung der Versorgungssicherheit in Schuttertal geschaffen worden. "Die noch notwendige Steuerungstechnik soll für die kommenden zwei Jahre im Zug weiterer technischer Erneuerungsmaßnahmen umgesetzt werden", kündigt das E-Werk Mittelbaden an.