Die Helfer vom DRK sind der erste Teil der Rettungskette, betreuten Unfallopfer bisweilen aber auch bis zu ihrem Abtransport mit dem Rettungshubschrauber. Foto: Lahrer Zeitung

Seit dem 1. Juli 2011 gibt es die Helfer-vor-Ort-Gruppe (HvO) des

Seit dem 1. Juli 2011 gibt es die Helfer-vor-Ort-Gruppe (HvO) des DRK-Ortsvereins Schuttertal. Das Team hatte jetzt den 500. Einsatz seit seiner Gründung.

 Zehn Mitglieder: Die Helfer-vor-Ort-Gruppe in Schuttertal besteht aus diesen Mitgliedern: Daniel Fehrenbach (Industriemeister), Andrea Hinrichsen (Angestellte), Karsten Hinrichsen (Fahrlehrer), Sven Hinrichsen (Energieanlagenelektroniker), Heinz Kürz (Kfz-Meister), Barbara Kürz (Angestellte), Walter Schmidt (Rentner), David Weber (Programmierer), Rainer Weber (KfZ-Mechaniker) und Stefan Unfrau (Rettungssanitäter).

  Spenden erbeten: Die Helfer fahren oft mit ihren Privatautos zu den Einsätzen. Der DRK-Ortsverein verfügt aber auch über einen geländetaugliche Land Rover, ausgerüstet mit einer Seilwinde, einer elektrisch zuschaltbaren Differentialsperre und einer umfangreichen Erste-Hilfe-Ausstattung. Der Land Rover, der bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommt, stellt im Haushaltsplan des DRK-Ortsvereins einen großen Posten dar. Deshalb bitten die Helfer des DRK Schuttertal einmal jährlich bei der Haus- und Straßensammlung um eine Spende, die mit hilft, die Vereinsarbeit und dieses Vorhaben zu finanzieren.

Schuttertal (wt). Die Gruppe begann nach einer Fachausbildung mit dem Dienst und hat seither zahlreiche medizinische und chirurgische Notfälle in der gesamten Gemeinde bewältigt. Nur in etwa zehn Prozent aller Einsätze handelt es sich um Verkehrsunfälle – der überwiegende Anteil sind Notfälle im häuslichen Umfeld.

Am vorvergangenen Montag kurz nach sechs Uhr morgens jagt das Piepsen des Melders die Helfer auf die Beine. Einen Schichtplan gibt es nicht, so gehen einfach jene, die gerade verfügbar sind. Daniel Fehrenbach und Walter Schmidt setzen sich, ausgerüstet mit einer Notfalltasche, in ihre Privatautos und fahren zur Einsatzstelle, nachdem zuvor die Rettungsleitstelle in Offenburg über die Anfahrt der Helfer informiert worden ist. Fehrenbach ist Industriemeister von Beruf, Schmidt Rentner und gelernter Elektriker. Beide sind auch ausgebildete Sanitäter.

Auch der Rettungswagen aus Ettenheim ist auf der Anfahrt, aber er ist nicht so schnell da wie Fehrenbach und Schmidt, die einen viel kürzeren Weg haben. Deshalb beginnen sie mit der Erstversorgung des Patienten, der starkes Nasenbluten hat und Medikamente zur Blutverdünnung nimmt.

Die beiden Männer legen ihm zunächst einen Eisbeutel in den Nacken, der die Blutung stoppen soll. Gleichzeitig erklären sie ihm, was sie gerade tun und beruhigen ihn. Ihm wird das Pulsoximeter an einen Finger gesteckt, um die Pulsfrequenz und die Sauerstoffsättigung des Blutes zu kontrollieren. Fehrenbach und Schmidt messen auch den Blutdruck und ermitteln den Blutzuckerwert. Ein Verbandspäckchen unter der Nase ersetzt das Geschirrtuch, das bis zum Eintreffen der Ersthelfer verwendet wurde.

Helfer betreuen auch die Angehörigen

Nun kommt auch der Rettungswagen an und wird eingewiesen, da das Haus im Außenbereich Schuttertals liegt. Nach einer kurzen Vor-Ort-Versorgung durch die hauptamtlichen Retter wird der Patient ins Lahrer Klinikum gefahren. Für die beiden Ersthelfer bleibt noch, den Angehörigen die Telefonnummer des Krankenhauses zu geben, damit sie sich nach seinem Zustand erkundigen können. Denn auch die Betreuung der Angehörigen zählt zu den Aufgaben der Helfer.

"Wir waren so froh, als wir eine rote Jacke an der Wohnungstür gesehen haben", so etwas höre man immer wieder, berichtet Walter Schmidt. Solche dankbaren Reaktionen seien die Bestätigung dafür, bei der Gründung der Gruppe 2011 die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Für die Bevölkerung ist es ein kostenloses Angebot.

Im vergangenen Jahr waren die ehrenamtlichen HvO-Helferinnen und -Helfer bei insgesamt 85 Einsätzen etwa 210 Stunden unterwegs. Dabei kümmerten sie sich um mehr 150 Menschen. Im Einsatz waren sie bei zehn chirurgischen und 64 medizinischen Notfälle sowie bei elf Verkehrsunfällen. In Dörlinbach waren es 24 Einsätze, in Schuttertal 25, in Schweighausen 35 und in Welschensteinach einer. "In Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten aus dem Ortenaukreis, Emmendingen und den Besatzungen der beiden Rettungshubschrauber wurde den Patienten eine qualifizierte Versorgung zuteil", hebt Schmidt hervor.

Einsätze von Dörlinbach bis Welschensteinach

Die Helfer kommen immer dann zum Einsatz, wenn sie den Patienten schneller erreichen können als der Rettungsdienst. Sie übernehmen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen und betreuen die Patienten. Dabei steht jedem Helfer eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung,

Die Alarmierung erfolgt über die Leitstelle in Offenburg, die bei einem Notarzt-Einsatz in Schuttertal auch die "Helfer vor Ort"-Gruppe alarmiert, und dies 24 Stunden am Tag. Das heißt allerdings nicht, das die Gruppe immer zur Verfügung stehen muss. Vielmehr ist es so geregelt, dass die Helfer ausrücken, wenn sie im Ort sind. Das war nun zum insgesamt 500. Mal der Fall.