Beim Spatenstich für ein weiteres Schlachthaus der "Erzeugergemeinschaft Weideland" in Schuttertal halfen auch Baubürgermeister Tillmann Petters (links), Schuttertals Bürgermeister Matthias Litterst (Dritter von links) und der Seelbacher Bürgermeister Thomas Schäfer (Vierter von links) mit.Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Landwirtschaft: Spatenstich für den "Weideland"-Anbau in Wittelbach / 250 000 Euro werden investiert

Der Schlachthof der Erzeugergemeinschaft "Weideland" zwischen Wittelbach und Schuttertal bekommt einen neuen Anbau. Damit soll der Betrieb des inzwischen größten Schlachthauses im Kreis noch effizienter werden.

Schuttertal. Von der Erweiterung sollen die rund 60 Landwirte aus dem gesamten Schuttertal, der Stadt Lahr, aus dem Kinzigtal und der Rheinebene sowie die Verbraucher, die auf regionales Fleisch Wert legen, profitieren.

Eugen Göppert, der Vorsitzende des Vereins, der den Schlachthof seit 22 Jahren an der Stelle betreibt, freute sich zum Spatenstich am Freitag, dass die Bürgermeister Thomas Schäfer (Seelbach) und Matthias Litterst (Schuttertal) sowie der Baubürgermeister der Stadt Lahr, Tilman Petters, zum Projektstart gekommen waren. Planer Frank Krämer und Michael Baumann von der ausführenden Firma ergänzten das Sextett.

Laut Göppert werden im Schuttertal knapp 250 000 Euro in die Erweiterung des bestehenden Gebäudes investiert.

Die zwei Gemeinden Seelbach und Schuttertal sowie die Stadt Lahr beteiligen sich mit jeweils 15 000 Euro. Der Verein bekommt zudem einen Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (ELR) des Landes in Höhe von 15 Prozent der Gesamtkosten, zahlen also eine Summe von insgesamt 37 500 Euro.

Land bezuschusst Verein mit 15 Prozent

Mit den Erdarbeiten solle, so Planer Krämer, Dienstag in der kommenden Woche begonnen werden. Der Rohbau wäre laut Plan Ende des Jahres fertig. Der Betrieb soll im kommenden Jahr mit dem dann größeren Schlachthaus laufen, wenn ab September/Oktober im neuen Jahr der Bedarf am größten ist.

Derzeit werden etwa 1000 Tiere im Jahr vor Ort geschlachtet und verarbeitet. Mit dem Anbau an der nordöstlichen Ecke des Gebäudes sollen die Arbeitsbedingungen bedeutend besser werden. Es können, so der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft, auch einige Tiere mehr verarbeitet werden.

Was der Schlachthof im Schuttertal bedeutet, erklärte Göppert, der auch im Vorstand des Dorfladens in Schweighausen ist, an einem Beispiel: Fleisch, das mit kurzen Wegen und dem Merkmal der Regionalität im Dorfladen vermarktet wird, kommt derzeit aus der Nachbargemeinde Freiamt, die allerdings zum Landkreis Emmendingen gehört.

Deshalb hätten die Mitglieder des Vereins und die Gemeinderäte der Stadt Lahr sowie der Gemeinden Schuttertal und Seelbach Handlungsbedarf gesehen und dieses Vorhaben unterstützt. Göppert dankte bei der Gelegenheit den anwesenden Vertretern der drei Kommunen, die zum größten Teil von der Erweiterung profitieren werden.

Petters betonte die Vorteile von kurzen Wegen und den regionalen Waren für die Anbieter wie für Verbraucher in der gesamten Region.

Kurze Wege und regionale Waren

Daher habe man den Verein von Anfang an gefördert. Schäfer dankte dem Vorstand von "Weideland" für das große Engagement und lobte besonders die ehrenamtliche Arbeit.

Auch er freute sich über die gute Zusammenarbeit der Landwirte des Vereins, dem Vorstand und den drei Verwaltungen sowie den Gemeinderäten, die allesamt das Vorhaben ohne Wenn und Aber unterstützt hätten.

Litterst erinnerte daran, dass es einfach wäre eine große überregionale Schlachtfabrik zu tadeln. Es sei aber umgekehrt nicht so einfach, die Nahversorgung gerade im Bereich eines eigenen Schlachthauses zu gewährleisten. Daher sei es wichtig, dass man mit der Erweiterung diese Nahversorgung auch in der Zukunft sichern würde.

Der Verein "Erzeugergemeinschaft Weideland" ist 1997 auf Initiative von Landwirten aus dem Schuttertal gegründet worden. Ziele sind der Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft und die Direktvermarktung. Das Schlachthaus, das zwischen dem Seelbacher Ortsteil Wittelbach und dem Ortsteil Schuttertal in der gleichnamigen Gemeinde liegt, ist seit 1998 in Betrieb. Laut Genehmigung können in dem Schlachthaus bis zu 1000 Rinder und 500 Schweine im Jahr verarbeiten. Derzeit sind es jährlich noch etwa 1000 verarbeitete Tiere.