Christian Schätzle bei der Zeremonie im Freiburger Münster Foto: Lahrer Zeitung

Gottesdienst: Erzbischof Stephan Burger hat Christian Schätzle aus Schuttertal zum Priester geweiht

Christian Schätzle aus Schuttertal ist seit Sonntag Priester. Der 32-Jährige wurde gemeinsam mit fünf anderen Diakonen von Erzbischof Stephan Burger in einem feierlichen Gottesdienst im Freiburger Münster geweiht.

Freiburg/Schuttertal (pef). Schätzle hatte sich zuletzt im geistlichen Zentrum in St. Peter im Schwarzwald in den Exerzitien – geistliche Übungen zur inneren Einkehr – auf den großen Tag vorbereitet (wir haben berichtet).

"Wir feiern nicht sechs Messiasse, die schon alles richten werden. Wir feiern, dass sich sechs Personen bereit erklären, alles, das heißt ihr ganzes Leben, auf die eine Karte, sagen wir besser auf die eine Person, auf Jesus Christus zu setzen", sagte der Erzbischof. In seiner Predigt identifizierte Burger die Glaubensweitergabe als eine der aktuellen Kernfragen der Kirche. An die Weihekandidaten gewandt sagte er: "Sie werden heute von Christus beim Wort genommen, ganz für ihn und seine Botschaft da zu sein. Dieser priesterliche Dienst wird auch in Zukunft unabdingbar sein für uns als Kirche, unabhängig davon, wie sich in unserem Land christliche Mehrheiten oder Minderheiten bilden."

Nach dem Weihegebet werden die Hände des neuen Priesters gesalbt

Burger erklärte weiter: "Ihre Haltung und Ihr Handeln sollte an Jesus Christus Maß nehmen. Es gibt dazu keine Alternative, wenn Sie als Priester in seinem Namen unterwegs sein wollen."

Die Weihekandidaten bekundeten vor der Gemeinde ihre Bereitschaft zur Übernahme dieses geistlichen Amtes und versprachen dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Der Erzbischof und nach ihm die weiteren bei der Weihe anwesenden Priester legten den Kandidaten in Stille die Hände auf. Erzbischof Burger sprach das Weihegebet und salbte die Hände der Männer mit Chrisam. Die Neupriester wurden mit dem Messgewand bekleidet und erhielten aus den Händen des Erzbischofs Kelch und Hostienschale für die Feier der Eucharistie.

In seiner Predigt ging Burger auch auf die "Aktion Maria 2.0" ein. Unter diesem Titel begleiteten Christinnen und Christen den Weihegottesdienst mit einer Demonstration für die Zulassung von Frauen zum Priesteramt. Der Erzbischof sagte, theologische Ansätze und lehramtliche Aussagen stünden hierzu im Widerstreit. "Und die lehramtlichen Aussagen hinsichtlich der Zulassung zu den Ämtern sind bislang von römischer Seite sehr eindeutig ausgefallen. Ich werde diese Spannung heute nicht lösen können. Ich werde diese Spannung heute mit Ihnen als Mitfeiernde und nachher mit den Demonstrierenden aushalten müssen."

Unter den Besuchern im Münster waren auch zahlreiche Menschen aus Schätzles Heimatgemeinde. Außer ihm wurden diese Diakone zum Priester geweiht: Ghislain Eklou aus Kpalime in Togo; Manuel Gärtner aus der Pfarrei St. Remigius in Hambrücken (Dekanat Bruchsal); Martin Heine aus der Pfarrei St. Cosmas und Damian in Jechtingen am Kaiserstuhl; Daniel Johann aus der Pfarrei St. Josef in Neckarwestheim; Tobias Springer aus der Pfarrei St. Marien in Gengenbach.

Christian Schätzle feiert am Sonntag, 19. Mai, in seiner Heimatgemeinde die Primiz, die erste als Hauptzelebrant von ihm gehaltene heilige Messe. Zunächst geht unter Begleitung der örtlichen Vereine in einer Prozession von der Schuttertaler Festhalle zur Kirche, wo um 10 Uhr der Primizgottesdienst beginnt. Danach gibt es ein Mittagessen, später Kaffee und Kuchen sowie ein abwechslungsreiches Programm in der Festhalle. Am Nachmittag wird eine Dankandacht als Maiandacht gefeiert, an deren Ende die Besucher die Möglichkeit zum Empfang des Einzelprimizsegens haben. Er freue sich sehr auf seine Primizfeierlichkeiten in St. Antonius, hebt Christian Schätzle hervor. Alle Schuttertäler und weiteren Interessierten seien hierzu eingeladen.