Die Weihekandidaten saßen zu Beginn des Gottesdienstes noch auf der Seite der Kirchenbesucher. Christian Schätzle (Dritter von rechts) wirkt sehr konzentriert. Foto: Störr

Erzbischof Stepphan Burger nimmt dem Schuttertäler das Versprechen ab

Gengenbach - Christian Schätzle aus Schuttertal ist am Sonntag in Gengenbach zum Diakon geweiht worden. Im Festgottesdienst mit Erzbischof Stephan Burger war Schätzle einer von acht jungen Männern, denen die Ehre zuteil wurde.

Die Gengenbacher Stadtkirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als Schätzle mit seinen Glaubensbrüdern Tobias Springer (Gengenbach), Manuel Gärtner (Hambrücken), Martin Heine (Jechtingen), Daniel Johann (Neckarwestheim), Alexander Sang und Franz-Xaver Shin (beide Südkorea) sowie Ghislain Eklou (Togo) einzog. Nach der liturgischen Eröffnung traten die Weihekandidaten nach dem Aufruf ihres Namens einzeln vor Erzbischof Stephan Burger und erklärten: "Hier bin ich".

Passend zum Evangelium vom Sämann erzählte Burger in der Predigt von seiner Wallfahrt mit dem Malteser Hilfsdienst, an der sich Kranke und Menschen mit Behinderungen beteiligt hatten. "Ich lernte dort junge Menschen kennen, die ihre Freizeit opfern, um einen wahrhaft diakonischen Dienst im Leben mit und für andere zu tun." Sie würden damit in der Nachfolge Christi leben, auch wenn es nicht immer ein Vergnügen sei, für jemanden "den Karren zu ziehen".

Immer wieder verglich er die Aufgaben der künftigen Diakone mit den Helfern der Malteser; auch wenn die Kirche von außen als kraftlos erscheinen möge, sei sie nach wie vor voll Leben. Die Weihekandidaten würden den Beweis antreten, an ihnen werde sich zeigen, ob die Kirche auch für andere erfahrbar und erlebbar werde. "Leben Sie Ihren Glauben und nicht aus Ihrer Position heraus", mahnte der Erzbischof. Es gebe nach wie vor viele Menschen, die das Leben der Kirche bereichern würden, wie er mit einer Aufzählung verschiedener Gruppierungen verdeutlichte. "Die Kirche wirkt nach außen und nach innen." Der Dienst am Nächsten wolle genährt werden, die Weihekandidaten würden durch ihren Dienst am Altar tiefer in die Geheimnisse des Glaubens eintauchen. "In dieser Kirche steckt immer noch die Kraft des Samenkorns", schlug Burger wieder den Bogen zum Evangelium. "Möge der Herr an Ihnen beenden, was er jetzt mit der Weihe an Ihnen beginnt", leitete er zur Zeremonie über.

Nach dem Weiheversprechen legten sich die acht jungen Männer zur Allerheiligen-Litanei ausgestreckt vor den Altar, anschließend legte ihnen der Erzbischof die Hand auf. Nach dem Einkleiden mit Stola und Dalmatik wurde ihnen das Evangeliar überreicht und von Burger aufgetragen: "Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde – und was du verkündest, das erfülle im Leben." Für den Rest des Festgottesdienstes reihten sich die Diakone in die Reihen der Priester um den Altar ein.

Info: So geht's weiter

An die Diakon-Weihe schließt sich ein gut siebenmonatiges Diakonats-Praktikum in der Ausbildungs-Seelsorgeeinheit an. Im Februar des kommenden Jahres beginnt die unmittelbare Vorbereitung auf die Priesterweihe. Die Priesterweihe findet immer Mitte Mai im Freiburger Münster statt