Der durch die Windenergieanlagen erzeugte Lärm wird im Schuttertal erneut gemessen. Foto: Joscha Bold Foto: Lahrer Zeitung

Energie: Erneute Schallmessungen an Anlagen im Schuttertal geplant

Es soll erneut Schallmessungen im Schuttertal geben. Dabei soll überprüft werden, ob mit einem vom Betreiber entwickelten Betriebskonzept, dass die jeweilige Windgeschwindigkeit mit einbezieht, die Immissionsrichtwerte eingehalten werden.

Schuttertal (red/cko). Diese erneuten Messungen im Bereich Talblick sollen, sobald die Wetterverhältnisse es erlauben, von einem unabhängigen Ingenieurbüro durchgeführt werden. Das geht aus einer Mitteilung des Bürgerwindparks Südliche Ortenau hervor. Aufgrund von Beschwerden einiger Anwohner aus Schuttertal seien seit der Inbetriebnahme im Sommer 2016 drei aufwendige Messungen der Schallpegel an verschiedenen Stellen veranlasst worden (wir berichteten).

Die Messungen im November 2016 hatten gezeigt, dass die Schallpegel höher waren als prognostiziert. Eine Einhaltung der maximal zulässigen Immissionspegel konnte somit für den Bereich Talblick nicht sichergestellt werden. In der Folge hatte sich die Betreibergesellschaft verpflichtet, die Windenergieanlagen nachts bis auf Weiteres im schallreduzierten Modus zu betreiben.

Im Mai 2018 wurde der Genehmigungsbehörde ein neues Betriebskonzept vorgestellt, das der Betreiber auf Basis der bisher vorliegenden Messergebnisse entwickelt hatte und eine Einhaltung der Immissionsrichtwerte bei geringeren Ertragsverlusten ermöglichen soll.

Bessere Anpassung an Windgeschwindigkeit

Inzwischen habe der Anlagenhersteller die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung des Betriebskonzepts geschaffen, heißt es in der Mitteilung. Dieses sieht vor, dass die nächtliche Leistungsreduktion nicht mehr pauschal den gesamten Windpark betrifft, sondern vielmehr die Leistung der einzelnen Anlagen entsprechend der vorherrschenden Windgeschwindigkeit reduziert und damit die Schallemission verringert wird.

Damit soll erreicht werden, dass insgesamt kein Schallpegel entsteht, der zu einer Überschreitung der Immissionsrichtwerte führt. Damit ein entsprechender Nachweis für unterschiedliche Windgeschwindigkeiten erbracht werden kann, sind zwei Messnächte eingeplant. Die genauen Messtage werden kurzfristig abhängig von der Wetterlage festgelegt, heißt es.

"Wir sind froh, dass die Schallmessungen zum neuen Betriebskonzept demnächst durchgeführt werden können. Denn es ist im Interesse aller, wenn der Windpark die Immissionsrichtwerte sicher einhält und gleichzeitig möglichst viel sauberen Strom produzieren kann", betont Jörg Bold von der Bürgerenergiegenossenschaft Ettenheim.

Betreibergesellschaft des Windparks ist die Bürgerwindpark Südliche Ortenau GmbH mit Sitz in Ettenheim. 25,5 Prozent der Gesellschaft gehören den Gemeinden Schuttertal und Ettenheim, weitere 25,5 Prozent der Anteile hält die Genossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie. Die restlichen 49 Prozent des Unternehmens liegen in den Händen einer Projektgesellschaft der Green City AG aus München.