Ein beeindruckendes Bild gibt das neue Windrad auf dem Weißmoos oberhalb Schweighausens ab. Der leistungsstarke Neubau hat zwei ältere Anlagen ersetzt. Bei der Wanderwoche der "Lahrer Zeitung" im August konnten die Teilnehmer die Anlage aus nächster Nähe betrachten. Foto: Ehrlich Foto: Lahrer Zeitung

Betreiber ziehen positive Bilanz

Von Mark Alexander

Schweighausen. Seit fast einem Jahr ist das neue Windrad auf dem Weißmoos in Betrieb. Rund 3500 Megawattstunden Strom sind bis August erzeugt worden. Rund um die Uhr darf es sich aber noch nicht drehen – der Grund sind Fledermäuse.

Sie ist 186 Meter hoch. Mit drei Megawatt ist es die leistungsstärkste Anlage im Land. Ans Netz gegangen ist sie am 8. November 2013. Knapp ein Jahr später ziehen die Betreiber der neuen Windkraftanlage auf dem Weißmoos eine positive Bilanz. Die meisten Startschwierigkeiten sind überwunden.

"Am Anfang mussten wir nachts schallreduziert arbeiten", sagt Georg Hille, Geschäftsführer der Ecovision GmbH. Das lag daran, dass zum Betriebsstart noch nicht alle Schallmessungen vorlagen. Im November und im März folgten die letzten Werte. "Bis dahin lief die Anlage nachts etwas langsamer."

Kleinere Startschwierigkeiten gab es mit der Verkabelung. "Zu Beginn hatte das E-Werk noch nicht die Erlaubnis, die Freileitungen in Kabel umzubauen." Dieser Prozess habe sich über zwei Jahre hingezogen. Im Mai dieses Jahres gab es grünes Licht. Seitdem sei garantiert, dass der produzierte Strom vollständig ins Netz eingespeist wird.

Bleibt noch das Thema Fledermäuse. "Da gibt es strenge Auflagen", sagt Hille. Wenn die Windgeschwindigkeit zwischen April und Oktober nachts unter sieben Meter pro Sekunde liegt, muss die Anlage abgeschaltet werden. "Denn Fledermäuse fliegen nur bei wenig Wind." Hille schätzt, dass durch die Abschaltung fünf bis acht Prozent weniger Energie erzeugt werden können. Durch Monitoring wollen die Betreiber nun zeigen, dass die Fledermäuse nicht betroffen sind. Hille geht davon aus, dass die Regelung im nächsten Jahr gelockert werden kann. Zum Beispiel auf eine Obergrenze von sechs Metern pro Sekunde in den Monaten Juli und August.

Ansonsten läuft es rund auf dem Weißmoos. "Von November bis Ende August sind rund 3500 Megawattstunden Strom erzeugt worden." Im Schnitt könnten damit etwa 1000 Haushalte pro Jahr versorgt werden. "Wir sind sehr optimistisch, unser Jahressoll zu erfüllen", sagt Hille. Die Prognose liegt bei 5800 Megawattstunden. Da der Wind im Winter wesentlich stärker weht, glaubt Hille, dieses Ziel erreichen zu können.

Derweil weht in der Gemeinde Schuttertal der Gegenwind weiter, wenn es um den geplanten Windpark Südliche Ortenau geht. Relativ ruhig war es hingegen von Beginn um den Neubau auf dem Weißmoos. Roland Fischer vom Bekleidungshaus auf dem Geisberg hat seit der Eröffnung keine Kommentare mehr zum neuen Windrad gehört. Georg Hille berichtet gegenüber unserer Zeitung von mehreren Treffen mit Anwohnern. Dabei habe es keine Beschwerden über Lärm, Schattenwurf oder ähnliche Dinge gegeben. Lediglich aus Lahr sei eine einzige Klage gekommen, die aber keine Aussicht auf Erfolg habe. "Am lästigsten ist wohl noch die nächtliche Blinkerei", sagt Hille. Die Gesetzgebung lasse in diesem Fall aber keinen Spielraum. "Da können wir nichts machen."