Martin Müllerleile (rechts) zeigte den Besuchern, wie seine Tiere gehalten werden. Foto: Schmidt Foto: Lahrer Zeitung

Landwirtschaft: Martin Müllerleile zeigt 25 Besuchern, wie sein Kasperhof funktioniert

Schuttertal. Auf Einladung des Ernährungszentrums Ortenau haben der Metzgermeister Martin Müllerleile und seine Ehefrau Brigitte 25 Interessierten ihre Tiere und ihren Hof im Obertal gezeigt. Mit dabei war auch Lucia Bollack-Beuschlein vom Ernährungszentrum. Bei diesen Veranstaltungen des Kreises wird den Verbrauchern die Möglichkeit gegeben, sich aus erster Hand über die Produktionsweisen der heimischen Landwirtschaft zu informieren.

Bewirtschaftet werden 53 Hektar, wovon 45 Hektar eigene Fläche sind. 1998 begann das Projekt Hofladen und damit die Selbstvermarktung der eigenen Produkte. Dazu zählen Fleisch, Schnaps, Eier, je nach Jahreszeit Obst und der Saft, der daraus gewonnen wird. Müllerleile führte die Besucher zunächst an den Auslauf, den die jungen Schweine haben.

Schweine bleiben solange draußen, wie es geht

"Solange es geht, haben sie die Möglichkeit, sich draußen aufzuhalten." Der Aufwand für eine klein strukturierte Haltung dieser Tiere rechtfertige auch einen höheren Preis, da nicht die Menge, sondern die Qualität im Vordergrund stehe. Als Futter bekommen die Tiere Getreideschrot, genfreies Soja und Gras, das im Winter durch Heu ersetzt wird.

Im eigenen Schlachtraum wird das Fleisch der etwa 100 Kilogramm schweren Tiere fachgerecht zerlegt. Die Überwachung der Schlachtung erfolgt durch den Amtstierarzt, der jedesmal die Fleischqualität überprüft. Mit der eigenen Gewürzmischung wird das Fleisch konserviert. Im Räucherschrank erhalten Wurst, Schinken und Speck den feinen rauchigen Geschmack.

Die Produkte gibt es nicht nur im Schuttertal. Ein Teil dessen, was die Müllerleiles produzieren, geht beispielsweise in die Marktscheune im Kinzigtal.

Auch bei den Rindern, einer Züchtung Limousin/Vorderwälder, geht es etwas anders zu als bei Großbetrieben. Der tägliche Kontrollgang auf die Weide sei eine Pflichtaufgabe, um zu sehen, ob mit der Herde alles in Ordnung ist. Die Kälber kommen ohne fremde Hilfe auf die Welt und laufen mit der Herde mit. Nur in Einzelfällen werden Kuh und Kalb in einer abgetrennten Box des Laufstalls untergebracht.

Die Bullen werden nach einiger Zeit in Anbindehaltung im Stall untergebracht. Hier sieht Müllerleile noch Investitionsbedarf. Die Entscheidung hierüber soll aber erst fallen, wenn über die Nachfolge entschieden ist. Ob eines der vier Kinder den Hof übernehmen wird, stehe noch nicht fest, aber der 55-jährige Müllerleile und seine 48 Jahre alt Frau haben auch noch etwas Zeit.

Der Rundgang zeigte, dass die Produktion auf dem Kasperhof leicht nachvollziehbar ist. Die Herkunft ist klar. So schmeckte den Teilnehmern der Schinken auf dem frischen Bauernbrot, Saft und frisches, verfeinertes Trinkwasser zum Abschluss der Veranstaltung.