Soziales: Drei Teilnehmer aus Schuttertal erzählen, warum sie den einjährigen Kurs mitgemacht haben

Schweighausen. Im Juni soll das Projekt Pfarrscheune in Schuttertal beginnen. Dann sollen die ersten Bewohner in die "Pflege-WG" einziehen, die im Erdgeschoss zwei Wohnungen und im ersten Stock zwölf Zimmer bietet.

Dort sollen Menschen in ihrer gewohnten Umgebung und mit Untersützung von Altagshelfern altern können.

19 Frauen haben deshalb einen Kurs zur Alltagshelferin mitgemacht und vor Kurzem in der Bergdorfhalle in Schweighausen ihr Ausbildungszertifikat erhalten. Einige von ihnen werden zum Start der Pfarrscheune dort als Mitarbeiterinnen anfangen und die pflegebedürftigen Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Die Ausbildung umfasste mehr als 300 Theorie- und Praxisstunden und wurde von der Katholischen Landfrauenbewegung Freiburg organisiert.

Drei von ihnen erzählen im Gespräch mit unserer Zeitung, weshalb sie sich dazu entschieden haben, den Kurs mitzumachen und in Zukunft andere Menschen in ihrem Alltag unterstützen wollen.

Heike Faißt-Keusgen vom Ortsteil Schuttertal besuchte den rund einjährigen Kurs in der Gemeinde Schuttertal und sagt abschließend: "Pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit zu geben, in ihrer Heimat und in familiärer Atmosphäre ihren letzten Lebensabschnitt zu verbringen, finde ich großartig und ich möchte mich hier gerne einbringen."

Die Chance, diesen Kurs zu besuchen, habe sie genutzt, denn sie ist der Ansicht, dass man nicht nur beruflich, sondern auch privat unheimlich von der Ausbildung profitieren könne.

Sie fand insbesondere die Kursinhalte zum Umgang und der Kommunikation mit demenziell erkrankten Menschen sehr interessant. Auch der Kursteil zur Rechtslage der Betreuung sowie die Einführung in den rückenschonenden Umgang mit in der Bewegung eingeschränkten Personen (Kinästhetik) fand sie sehr spannend, erzählte sie. "Das nicht ganz einfache Thema der Begleitung im Abschiedsprozess, welches sehr praxisnah und lebendig gestaltet worden ist, wurde uns ebenfalls ergreifend nahe gebracht", sagte sie weiter.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten will sie sich als Alltagsbegleiterin gerne in der Pfarrscheune einbringen und die neuen Herausforderungen, die dieser Beruf mit sich bringe, gerne annehmen.

Gerlinde Uhl aus Dörlinbach freute sich ebenfalls über ihr Zertifikat. "Da ich mich beruflich verändern wollte, habe ich mich dazu entschlossen, an dem Kurs teilzunehmen", sagt sie. Besonders interessant habe sie die Themen Kommunikation, Förderung und Aktivierung, Biographiearbeit und Kinästhetik empfunden. "Wir Kursteilnehmer sind in den letzten Monaten zu einem tollen Team zusammengewachsen", erzählte Gerlinde Uhl begeistert. Sie will ab Juli als Teilzeitkraft das Team in der Pfarrscheune unterstützen und freue sich schon riesig, ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in die Wohngemeinschaft einbringen zu dürfen, sagte sie.

Auch Michaela Hummel aus Schweighausen ist nun qualifizierte Alltagsbegleiterin. "Mir gefällt der Umgang mit Menschen und ich finde es sehr schön, wenn mehrere Generationen miteinander verbunden sind", erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie selbst sei durch einen Pflegefall in der eigenen Familie in die Thematik hineingewachsen und habe sich auch deshalb entschlossen, mithilfe des Kurses Alltagsbegleiterin zu werden.