Ergebnisse der Verkehrsmessungen in Schuttern
Schuttern (cbs) - Die Durchfahrt für den Schwerlastverkehr könnte zwischen dem Pfarrheim und dem Gasthaus Adler gesperrt werden, weil die Klosterkirche auf besondere Weise durch das Denkmalschutzgesetz geschützt ist: Für dieses Szenario ist ein Antrag bei der Denkmalschutzbehörde gestellt worden.
In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats stellte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf die Ergebnisse einer Geschwindigkeitsmessung vor, über die alle Ratsmitglieder erstaunt waren: Vom 9. bis zum 26. Oktober war jeweils am Ortsausgang Schuttern/Kürzell sowie im Tempo-30-Bereich Höhe Klosterkirche am Ortsausgang Richtung Friesenheim kontrolliert worden.
Nur wenige Autos fahren zu schnell
Es habe nur geringe Ausreißer mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde gegeben, sagte Kopf. "Das Ergebnis hätte ich mir tatsächlich schlimmer vorgestellt", zeigte sich Karl Silberer (CDU) von der eingehaltenen Geschwindigkeit überrascht.
Der Ortsvorsteher gab bekannt, dass sich der Zweckverband Ende November treffe und dass dann eine Entscheidung falle. "Ob eine Sperrung kommt, kann ich nicht versprechen. Vielleicht bekommen wir das hin", sagte Kopf.
Denkmalschutzgesetz ermöglicht Sperrung
Vielleicht könnten sich in dieser Diskussion die historische Ausgrabung und die Klosterkirche in Schuttern als Zünglein an der Waage erweisen. Historiker und Denkmalschützer erkennen laut Martin Buttenmüller (CDU) eine Gefährdung der geschichtsträchtigen Orte durch Vibrationen, die der Schwerlastverkehr am Gebäude verursacht. Kirche, Gemeinde und Historischer Verein setzen sich nun gemeinsam für eine Ausweisung der Kirche und der Ausgrabungsstätte als Denkmale ein.
Nach Paragraf 12 des Denkmalschutzgesetztes genießen Kulturdenkmale von besonderer Bedeutung zusätzlichen Schutz durch eine Eintragung in das Denkmalbuch. Mit dem Dokument in den Händen ließe sich vielleicht sogar eine vollständige Sperrung der Ortsdurchfahrt zwischen Pfarrheim und Gasthaus Adler für den Schwerlastverkehr erreichen, hoffte Buttenmüller. Auf die Frage eines Ratsmitglieds danach, was dann mit den Anlieferungen ins Gewerbegebiet geschehe, antwortete Buttenmüller: "Der Lastverkehr fährt dann über Hugsweier und die Straße Im Oberdorf. Einen Tod müssen wir sterben."
Info: Messergebnisse
> Richtung Kürzell, Höhe Pirminstraße (Richtgeschwindigkeit 50 km/h): 18 722 Fahrzeuge insgesamt, täglich im Durchschnitt 1107 Fahrzeuge; ein Prozent fuhr zwischen 61 und 70, 16 Prozent zwischen 51 und 60, 52 Prozent zwischen 41 und 50, der Rest fuhr langsamer als 40 Kilometer pro Stunde.
> Richtung Friesenheim, Höhe Klosterkirche (Richtgeschwindigkeit 30 km/h): 25 462 Fahrzeuge insgesamt, täglich im Durchschnitt 1505 Fahrzeuge; ein Prozent fuhr schneller als 50, drei Prozent zwischen 46 und 50, zehn Prozent zwischen 41 und 45, 23 Prozent zwischen 36 und 40, 34 Prozent zwischen 31 und 35 und nur 28 Prozent der Fahrzeuge blieben unterhalb der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.