Beim Spatenstich helfen (von links) Guiseppe Brigate, Patrick Hangs, Erik Weide, Hans-Jürgen Kopf, Markus Reinbold, Daniel Pfeifer und Hannes Grafmüller. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

"Alter Sportplatz": Spatenstich: Gemeinde baut erstmals seit 20 Jahren wieder Sozialwohnungen

Erst vor einer Woche ist der Spatenstich für die Erschließung des Neubaugebiets "Alter Sportplatz" erfolgt. Noch im September ist Baubeginn für den sozialen Wohnraum für Flüchtlinge. Bereits im Juli 2019 sollen die ersten Bewohner einziehen.

Schuttern. Jetzt soll es Schlag auf Schlag gehen und die Bürger werden zuschauen können, wie auf dem Gelände am Alten Sportplatz in Schuttern ein attraktives Wohngebiet entsteht. Dort bedingen sich zwei Projekte gegenseitig. In dem attraktiven Neubaugebiet wird auch ein Wohnhaus der Gemeinde entstehen. Weil sich die Gemeinde Friesenheim für das Neubaugebiet entschieden hat, erlaubte der Staat ein schnelleres Verfahrne für den Bebauungsplan und Schuttern erhält so außer der Reihe ein Neubaugebiet mit insgesamt 40 Bauplätzen.

"Sozialer Wohnungsbau ist in der Gemeinde ein großes Thema", erklärte Bürgermeister Erik Weide und sei nicht nur im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation zu betrachten. Vielmehr bestätige deren Präsenz noch den Druck, dass man als Gemeinde sozialen, das heißt bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen muss. Dankbar äußerte sich Weide über den Konsens, der darüber in allen Gremien vorhanden war.

Bereits am 8. Mai habe der Gemeinderat die entsprechenden baurechtlichen Möglichkeiten geschaffen. Und schon im Juli kommenden Jahres darf mit dem Erstbezug des Hauses gerechnet werden. "Das Neubaugebiet bringt richtig Schwung in den Ort", freute sich der Bürgermeister.

Nach 20 Jahren erstmals wieder gemeindeeigene Wohnungen in Schuttern

Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf freute sich vor allem über die "komfortable Situation", in der Gemeinde ein neues Baugebiet zu bekommen. Die Suche nach einem Standort für den sozialen Wohnungsbau habe einen positiven Nebeneffekt gehabt. Denn sozialer Wohnungsbau erhalte normalerweise keinen großen Beifall.

"Die Entscheidung für den Alten Sportplatz war absolut richtig", freute sich Kopf. Nach mehr als 20 Jahren bekomme Schuttern jetzt wieder gemeindeeigene Wohnungen. Bezahlbarer Wohnraum könne jedoch nur entstehen, wenn Bund und Land mit Förderprogrammen unterstützen. Für Schuttern dürfe bei einem Gesamtprojekt von 2,5 Millionen Euro mit einem Zuschuss in Höhe von 900 000 Euro gerechnet werden. Dieser Zuschuss garantiere einen Quadratmeterpreis um 20 Prozent unter der ortsüblichen Miete.

"Der soziale Wohnungsbau stellt für unseren Ort eine Bereicherung dar", versicherte Kopf. Patrick Hangs, dessen Unternehmen das Gebäude geplant hat, dankte für den ersten Auftrag von Seiten der Gemeinde. Lange habe er als Kind in Schuttern gewohnt und auf dem Alten Sportplatz gespielt. Er bestätigte, dass soziales Bauen nur über staatliche Zuschüsse möglich sei.

Das gemeindeeigene Gebäude wird 23 Meter lang, 18 Meter breit und 10 Meter hoch sein.

Baubeginn ist im September, fertig soll es im Juli sein. Die Kosten betragen 2,5 Millionen Euro bei einem Landeszuschuss von 900 000 Euro. Auf 1850 Quadratmetern Grundstücksfläche entstehen nun 16 Wohneinheiten mit 740 Quadratmetern Wohnfläche.