Foto: Schabel

Die Eulenzunft Seelbach wird 55 Jahre alt. Doch die Pandemie erschwert die Planungen für das Jubiläum. 

Die Eulenzunft Seelbach wird 55 Jahre alt – zu diesem Anlass wollte man es richtig krachen lassen. Doch die Pandemie erschwert die Planungen für das Jubiläum. Nun hat sich der Zunftrat für eine Absage der Großveranstaltungen entschieden.

Seelbach - Die Seelbacher Eulenzunft sagt die Großveranstaltungen für ihr 55-jähriges Bestehen im Februar ab. Darüber informierte Oberzunftmeisterin Christiane Kupfer im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Narrendorf und Narrenumzug fallen aus. Nur mit der Pandemie vereinbare Veranstaltungen sollen für das Jubiläum aufrechterhalten werden. Geplant war das "Geburtsdagsfescht 2022" von Freitag, 4. Februar, bis Sonntag, 6. Februar.

Nach der Freude über die Zusage der Landesregierung vor etwa einem Monat, dass die Fasent 2022 – unter Auflagen – stattfinden könne, hat sich die Eulenzunft nun für einen anderen Weg entschieden. Angesichts der steigenden Coronazahlen sei keine Planungssicherheit gegeben, so die Narren-Chefin. Das von der Landesregierung Mitte Oktober angekündigte Sicherheitskonzept für Hygieneauflagen habe man zudem noch immer nicht erhalten. "Wenn man ein Jubiläum plant, so wie es bei uns der Fall ist, dann kann man nicht noch vier Wochen warten, bis man irgendwann mal ein Sicherheitskonzept als Grundlage erhält", so Kupfer weiter. Länger habe man die Entscheidung nicht hinauszögern können.

Eulenzunft sieht sich in der Verantwortung 

Trotz eines "sehr positiven" Gesprächs mit der Gemeindeverwaltung Seelbach in der vergangenen Woche habe die interne Besprechung des Eulenzunftrats die Waagschale in die andere Richtung fallen lassen. Intern habe es keine lange Diskussion gegeben, sagt Kupfer. "Die Gemeinde hatte uns während der Besprechung grünes Licht gegeben, fand unser Hygienekonzept stimmig und umsetzbar", berichtet die Oberzunftmeisterin.

Die Verwaltung hätte die Zunft unterstützt, wo es nötig und möglich gewesen wäre. "Aber wir sehen uns in der Verantwortung, die Gesundheit aller zu schützen. Getreu nach dem Motto ›Allen zur Freud, niemandem zum Leid‹", erklärt Kupfer. Das ursprüngliche Programm sah für Samstagabend, Sonntagmittag und -nachmittag Großveranstaltungen vor. Das Narrendorf wäre am Samstag, 5. Februar, um 17 Uhr eröffnet worden. Gefolgt wäre ein Nachtumzug mit Narrentreiben in der Marktstraße ab 19 Uhr. 1900 Hästräger wären mit dabei gewesen, plus Zuschauer. "Das sind einfach zu viele Menschen", so die Zunft-Chefin hinsichtlich der rasant ansteigenden Coronazahlen.

Menschenansammlungen wären unvermeidbar

Auch am Sonntag, 6. Februar, hätte man große Menschenansammlungen nicht vermeiden können. Etwa 3800 Hästräger wären den Planungen zufolge für den Narrenumzug angereist – Zuschauer noch nicht mit einberechnet.

Alle für das Jubiläum geplanten Programmpunkte wolle man dann aber doch nicht direkt absagen, sondern die weitere Entwicklung der Pandemie beobachten. Den Jubiläumszunftabend, vorgesehen für Freitag, 4. Februar, im Bürgerhaus im Klostergarten, hofft die Zunft abhalten zu können. "Das wäre eine Hallenveranstaltung, die man, Stand heute, mit der 2 G-Regel oder der 2 G-plus-Regel abhalten könnte", so Kupfer. Hierfür bleibe man weiterhin in Planung, absagen könne man diese Veranstaltung auch noch kurzfristig – "für den Fall, dass aufgrund der Pandemie gar nichts mehr geht". Aufrechterhalten wolle man auch das Narrenbaumstellen, geplant für Samstag, 5. Februar, um 11.11 Uhr auf dem Kirchplatz sowie die Narrenmesse am Sonntag, 6. Februar, in der katholische Kirche St. Nikolaus.

Feier im kleinen Kreis

Dass man sich für eine Absage der Großveranstaltungen entschlossen habe, kommentiert Kupfer so: "Das Narrenherz ist bitter, aber es ist eine vernünftige Entscheidung, die wir getroffen haben." Nichtsdestotrotz hofft sie, den Eulen-Geburtstag wenigstens im kleinen Kreis feiern zu können – "und wenn es nur ein Zunftabend für die Mitglieder ist".

Infos:

Traditionell veröffentlicht die Seelbacher Eulenzunft in Zusammenarbeit mit der Lahrer Zeitung einmal im Jahr das "Zunftblatt". Damit dieses Projekt im Jahr 2022 wieder umgesetzt werden kann, hofft Christiane Kupfer auf viel Unterstützung der lokalen Geschäftsleute. "So können wir unsere Arbeit auch in Zukunft weiterführen", so die Oberzunftmeisterin.