Eberhard Fugmann bei der digitalen Info-Veranstaltung für SCF-Mitglieder. Screenshot: Lübke Quelle: Unbekannt

Der gebürtige Lahrer und ehemalige Lehrer des Max-Planck-Gymnasiums Eberhard Fugmann will Präsident des SC Freiburg werden. Erstmals hat sich der Kandidat nun den Fragen der Vereinsmitglieder gestellt.

Wann der neue Präsident des SC Freiburg Eberhard Fugmann heißt, ist noch nicht klar. Die Mitgliederversammlung des SCF hat noch keinen festen Termin, sie soll aber im Oktober starten. Dass Fugmann dann gewählt wird, ist aktuell sehr wahrscheinlich, da es noch keinen weiteren Kandidaten gibt. Doch was für einen Präsidenten wird der Sportclub mit dem Lahrer bekommen? Bei einer digitalen Info-Veranstaltung des SC hat der ehemalige Lehrer sich den Mitgliedern vorgestellt. Fugmann sprach dabei über...

...die Reaktionen auf seine Kandidatur: "Die Reaktionen waren für mich persönlich wirklich überwältigend. Eine der Reaktionen war, dass es eine Ehre und eine Verantwortung sei, dieses Amt auszuüben. Und genau so nehme ich das auch an."

...seinen Hintergrund als ehemaliger Schulleiter: "Eine Frage der Mitglieder vor dieser Veranstaltung war, warum denn gerade ein ehemaliger Lehrer sich dieses Amt zutraut. Auch ich hätte als Mitglied vermutet, dass sich dafür eher eine Person aus der Politik oder der Wirtschaft bewirbt. Aber: Am Rotteck-Gymnasium in Freiburg gab es viele unterschiedliche Interessensgruppen, zwischen denen ein Schulleiter vermitteln muss. Die Integration war mir dort immer ein Anliegen und nie war eine One-Man-Show mein Ziel. Diesen Schul-Spirit, dass sich alle als eine Gemeinschaft fühlen, möchte ich auch als Präsident beim SC Freiburg einbringen."

...sein Verständnis des Amts: "Es ist klar, dass der Präsident keine operative Tätigkeit ausübt und er tut gut daran, diese Struktur zu achten. Ich werde mich definitiv nicht in die operative Führung des Vereins einmischen. Aber ich bin selbstbewusst genug zu sagen, dass ich an der ein oder anderen Stelle auch mal einen Ratschlag geben kann, der auch von Experten als sinnvoll erachtet werden wird."

...den Spagat zwischen Profis und Amateuren: "Ich habe nicht Fußball schauen damit begonnen, dass ich mir eine Dauerkarte beim SC Freiburg gekauft habe. Ich war seit meinem sechsten Lebensjahr auf allen Plätzen der Ortenau unterwegs, zum Beispiel beim Lahrer FV, dem Offenburger FV und dem FV Dinglingen. Ich habe mich schon immer sehr für den Amateurbereich interessiert, daher ist es für mich selbstverständlich, mich als SCF-Präsident mit den Amateurclubs in der Stadt aber auch in der Region auszutauschen. Es muss eine gegenseitige Wertschätzung zwischen Profis und Amateuren geben, denn keiner von beiden ist höher zu bewerten als der andere." 

...den Frauenfußball: "Es wäre ein Riesenfehler, nur den Männerfußball im Verein zu thematisieren. Seit 2011 erzielen die SCF-Frauen ganz tolle Erfolge in der Bundesliga. Aber die Entwicklung ist noch lange nicht am Ende. Bei den Gehältern der Spielerinnen, den Sponsorengeldern und auch den TV-Einnahmen gibt es immer noch ein gewaltiges Delta zwischen Frauen und Männern und das wirft auch ein Schlaglicht auf die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. Wir sind als Verein gut beraten, in dem Bereich weiterhin vorbildlich voranzugehen."

...die 50+1-Regel: "Natürlich unterstütze ich diese Regel. Wir wollen uns nicht an Investoren verkaufen."

...seine politische Einstellung: "Wir müssen als Verein Flagge zeigen. Es gibt manche politische Strömung im Land, die zu großem Bedenken Anlass gibt. Wir haben mit Christian Streich einen Trainer, der zu gesellschaftlichen Fragen Stellung bezieht. Ich habe von ihm noch nie ein Statement gehört, dem nicht auch ich mich voll anschließen kann."