Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen ist der SC Lahr Fünfter geworden. Nach kurzer Pause geht es bereits am 26. Juni mit der Vorbereitung los. Foto: Künstle

Mit Platz fünf in der Verbandsliga ist man beim SC Lahr zufrieden. Ein kleiner Stimmungskiller ist dagegen der drohende Abstieg der zweiten Mannschaft.

Ein Torverhältnis von 63:53 und Platz fünf in der Endabrechnung. Das ist die Bilanz des Verbandsligisten SC Lahr nach einer Saison mit Höhen und Tiefer. Im Gespräch mit unserer Redaktion bewertet der Sportliche Leiter Petro Müller die abgelaufene Verbandsliga-Runde und sagt, warum er sich schon jetzt auf die neue Saison freut. Außerdem berichtet der SC-Sportchef, welche Auswirkungen der drohende Abstieg der U23 aus der Bezirksliga auf das Gesamtkonzept hätte.

Herr Müller, eine lange Verbandsliga-Saison ist am Wochenende zu Ende gegangen. Was machen Sie in den kommenden Tagen?

(lacht) Arbeiten – und das ein oder andere Spielergespräch führen. Was Neuzugänge angeht, sind wir schon gut aufgestellt. Aber der ein oder andere wird vielleicht noch kommen.

Namen werden Sie noch keine nennen können?

Nein, wie immer (lacht). Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Tagen etwas vermelden können.

Am Ende landete der SC Lahr auf Platz fünf. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Wir sind durchaus zufrieden. Wenn Sie mir vor zwei Monate gesagt hätten, dass wir am Ende Fünfter werden, hätte ich das sofort unterschrieben. Aber klar: wenn die ein oder andere Verletzung – viele Spieler fielen ja lange aus – nicht gewesen wäre, wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Aber auch so sind wir sehr zufrieden.

Ist es das Ziel, dauerhaft unter den Top fünf der Verbandsliga zu stehen?

Klar. Das haben wir ja auch schon letztes Jahr als Ziel ausgegeben und das gilt auch weiterhin. Aber trotzdem muss man auch ganz klar sagen, dass es für den SC Lahr nie eine Selbstverständlichkeit ist, in der Verbandsliga zu spielen. Mit dem SV Linx und Lörrach-Brombach als Oberliga-Absteiger wird es auch in der kommenden Saison extrem anspruchsvoll – aber auch attraktiv – werden. Aber wir sind gerüstet.

Das Spiel in Weil war das Ende der Ära von Oliver Dewes, von nun an ist Domenico Bologna als Trainer zuständig. Wie sehen Sie den Wechsel?

Wir wissen, was wir mit Domenico bekomme. Ich muss sagen, dass ich eine gewisse Vorfreude verspüre, auch mal etwas Neues zu hören. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie Domenico es anpacken wird. Ich hoffe, es wird eine neue Ära unter ihm. Aber es wird auch spannend zu sehen, was passieren wird. Denn wir möchten auch innerhalb der Mannschaft etwas mehr Zug reinbringen und dazu auch die Spieler in die Pflicht nehmen.

Die zweite Mannschaft hat in der Bezirksliga den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand, am letzten Spieltag wird es sehr schwer. Inwieweit würde der Abstieg die Gesamtbilanz trüben?

Ich wäre lieber in der Verbandsliga zwei Plätze abgerutscht und mit der U23 drin geblieben. Wir freuen uns über Platz fünf. Aber der Abstieg – sollte er denn passieren – würde uns schon weh tun, keine Frage.

Hätte dieser denn auch Auswirkungen auf die erste Mannschaft?

An der Ausgangslage und unserer Philosophie würde es wenig ändern. Am 26. Juni ist Trainingsauftakt, bei dem auch die U23 dabei ist. Ob als Bezirks- oder A-Ligist spielt dabei keine Rolle. Aber natürlich würden die jungen Spieler, die wir an die Verbandsliga heranführen wollen, weniger gefordert werden. Ich denke, das kann man sagen – ohne, dass ich die Kreisliga A schlecht reden will. Es würde sich aber am Ende wenig ändern, außer der Spielklasse.

Und das Ziel im Fall des Abstiegs aus der Bezirksliga wäre dann wohl der direkte Wiederaufstieg?

Das Gute ist, dass die Spieler zusammenbleiben. Wenn es dann so kommen sollte, würden wir versuchen, wieder aufzusteigen. Aber das ist natürlich nicht einfach, das wissen wir alle.

Sie hatten dem SV Linx II zuletzt Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen.

Ja. Gegen uns kamen sie mit voller Kapelle inklusive drei Oberliga-Spielern. Und als ihr Abstieg vor ein paar Wochen dann klar war, sind sie gegen Sulz nicht angetreten und gegen Oberschopfheim waren sie nur zu acht. Ich finde es eine absolute Wettbewerbsverzerrung, was mit der Linxer zweiten Mannschaft passiert ist – auch von anderen Vereinen habe ich Beschwerden darüber gehört. Das soll keine Entschuldigung für unseren Tabellenplatz in der Bezirksliga sein, aber gerade im Abstiegskampf waren sie in den letzten Wochen das Zünglein an der Waage. Ich nehme da auch den Verband in die Pflicht und ich gehe davon aus, dass wir eine Stellungnahme an den Verband vorbereiten werden.  Das Gespräch führte Felix Gieger.