Der Bau direkt an der B 33 soll ein Aushängeschild für Hausach werden. Foto: Hättich und Faber

Sägewerk Streit will am bestehenden Standort erweitern. Bebauungsplan-Änderung nötig.

Hausach - Für das Sägewerk Streit zeichnet sich eine Erweiterungsmöglichkeit ab, eine entsprechende Bauvoranfrage ist gestellt worden. Im ersten Schritt muss der Bebauungsplan "Hechtsberg südlich der B 33" geändert werden, was der Gemeinderat einstimmig beschloss.

Geschäftsführer Klaus Henne informierte seitens des Sägewerks am Montagabend im Hausacher Gemeinderat. Durch den Wegzug der benachbarten Firma Streit-Solution in Richtung Gengenbach ergebe sich die Möglichkeit, deren Gelände zu kaufen.

Um den eigenen Sägewerksbetrieb zukunftsfähig aufzustellen, werde die Modernisierung des Rundholz-Platzes angestrebt, eine Halle für die Weiterverarbeitung und Veredelung geplant, die Trocknungskapazität erweitert und der Betrieb an die Marktnachfrage des modernen Holzbaus angepasst. Letzten Endes gehe es auch um die Sicherung der Arbeitsplätze.

Modernes Entree für Hausach

Am Standort Hausach soll der Sortierstrang zwischen dem Ende des Sägewerk-Geländes und der Streit-Solution um einen Rundholzplatz erweitert werden. Das Bürogebäude bleibt bestehen und soll zunächst für eigene Zwecke genutzt werden. Zwischen diesem Gebäude und der benachbarten Firma BMW-Schmid ist eine weitere Trockenkammer und der Neubau einer Halle zum Abstapeln, Hobeln und Verpacken vorgesehen. Das ist auch einer der Gründe, warum der Bebauungsplan in Sachen First- und Traufhöhe sowie hinsichtlich des Baufensters geändert werden muss.

Entstehen soll ein Industriebau, der ein modernes Entree für Hausach darstellen soll. Man sei sich bewusst, dass man direkt an der B  33 liege und wolle keinen 0-8-15 Nutzbau. "Es soll ein Augenschmaus werden", versprach der Geschäftsführer.

Hinsichtlich der Verkehrsführung gab es dann eine rege Diskussion mit den Gemeinderäten und auch Bürgermeister Wolfgang Hermann befand: "Es wird nicht um die Überschreitung der Trauf- und Firsthöhe gehen. Es wird entscheidend darum gehen, wie die Symbiose aus Industrie und Wohnen in dem Mischgebiet funktionieren kann." Genauso wie die Anwohner geschützt werden müssten, müsse auch die Industrie geschützt werden. "Wir gehen davon aus, dass wir das gut hinbekommen", blickte der Bürgermeister voraus. Seit Monaten werde an der Frage getüftelt, wie der Verkehr funktionieren könne.

Verhandlungen um viele Diskussionspunkte

Frank Breig (CDU) stellte fest, es gebe bei jedem Bau Konfliktlinien, über die man reden müsse. Es gelte im Detail anzuschauen, wie die Verkehrswege geplant würden, damit der Fußweg sicher genutzt werden könne. Auch sollte seiner Meinung nach der Einfahrtsbereich ins Betriebsgelände deutlich gekennzeichnet werden. Der Geschäftsführer erklärte, dass der innerbetriebliche Verkehrsfluss zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht festgelegt werden könnte: "Wir sind derzeit noch kein Eigentümer des Geländes." Deshalb gebe es auch noch viele Diskussionspunkte, die verhandelt werden müssten.

Auf Breigs Nachfrage in Sachen Hallen-Höhe erklärte Architekt Burkhard Faber: "Das ist noch nicht fix und hängt von der Höhe ab, die für die Produktion benötigt wird. Wir brauchen da ein bisschen Freiheit von Ihnen." Das Sägewerk sei mittlerweile ein High-Tech-Betrieb und es wäre die letzte Möglichkeit zur Erweiterung am Standort.

Info: Sägewerk Streit

1865 wurde das Sägewerk auf einer Fläche von 0,6 Hektar gegründet, heute zählt die Firma Streit 105 Mitarbeiter. Der Einschnitt des vergangenen Jahres lag bei 370.000 Festmetern, was in etwa der gleichen Anzahl an Bäumen entspricht. 70.000 Schnittholz-Pakete wurden im vergangenen Jahr produziert. In LKW-Ladungen waren das 11.000 Ladungen Rundholz, 5400 Schnittholz und 4500 Restholz. 98 Prozent des Holzes stammen aus dem Schwarzwald im Umkreis von etwa 100 Kilometern, der Rest kommt aus den nahe gelegenen Vogesen. "Die Export-Quote liegt bei 80 Prozent", erklärte Geschäftsführer Klaus Henne. Man sei stark in Frankreich, England und Irland vertreten, wohin ganze Schiffsladungen über den Rotterdamer Hafen verschifft werden.