Rust - Rund 600 Besucher waren vom Abschlusskonzert der rund 200 jungen Musikern des BDB-Musikcamps (Bund Deutscher Blasmusikverbände) in der Rheingießenhalle Rust begeistert. Am Ende gab es für das Blasmusikfestival tosenden Applaus.

Eine Woche lang gastierte der hoffnungsvolle Blasmusikernachwuchs (bereits zum 14. Mal) in Rust, um in verschiedenen Ensembles Werke sinfonischer Blasmusik für das Konzert am Samstagabend einzustudieren.

Bei etlichen Workshops wurden auch individuellen Bedürfnissen Rechnung getragen. Sieben Jungmusiker erwarben auch die Ausbildung als Jugendleiter, im Rahmen des Konzerts erhielten sie ihre Urkunden. Die Proben der beiden Orchester A und B fanden in Rust und in Forchheim statt, es wurde täglich gependelt. Es war zugleich ein logistischer Kraftakt für rund 35 Betreuer und Teamer, das Ganze unter einen Hut zu bringen.

Es wurde nicht nur musiziert

Unvergessene Gemeinschaftsmomente erlebten die jungen Leute zwischen 13 und 27 Jahren im Tipi-Dorf des Europa-Parks, wo sie Unterkunft bezogen und sich näher kennenlernten. In einem eigens eingerichteten Medienzen-trum wurde das Gesamtgeschehen der Musikwoche im Magazin "Campzeit" festgehalten und kostenlos an die Konzertbesucher ausgegeben. Die musikalische Leitung des A-Orchesters hatte bereits zum vierten Mal der renommierte amerikanische Komponist und Dirigent Robert Sheldon inne. Ihm zur Seite standen Oliver Grote für das B-Orchester, Martin Baumgartner für die Brassband und Jakob Scherzinger als Leiter der Wood-(Holz)-Band.

Die Woodband (nur die sogenannten Holzbläser) unter der Leitung von Scherzinger eröffnete musikalisch mit einem leichten "Foxtrot" von Adam Gorb, sowie mit "Slavonica" von Philip Sparke. Schon zu Beginn staunten die Zuhörer über die kontrollierte schöne Klangfülle der Band. Die Brassband unter der Leitung von Baumgartner setzte das kräftige Blech in vielen Stimmungen um, so beim "Allegro" aus der Hochzeit von Drottningholm, oder bei "Brass on Fire". Sehr eindrucksstark war dann der würdevolle "St. Florians Choral" von Thomas Doss, in Erinnerung an Landsmann und Vorbild Anton Bruckner.

Die nachfolgenden beiden A-und B-Orchester wurden im Wechsel von Sheldon und Grote geleitet. Insgesamt zehn Beiträge unterschiedlichen Genres begeisterten die Zuhörer. Darunter auch "Skydance" von Sheldon selbst. Eine Mischung von Heldentum und Stolz bis zu der freudigen Reise der Verspieltheit, der Freiheit und Leidenschaft für das Leben. Mit "A Symphonic Celebration" von Sheldon, begann das A-Orchester mit dem energiegeladenen Stück sein Programm.

Die Aufführung bestach durch seine vielen Stimmungsschwankungen, die mit furiosen Klangkörpern untermalt und mit tosendem Applaus gewürdigt wurden.

Info: Deutsche Lieder

Im Repertoire hatte Sheldon mit "Dances of a Shimmering Spirit (Tanz eines schimmernden Geistes)" und als Schlussstück "Glorious Insurrection" (Herrlicher Aufstand) zwei deutsche Erstaufführungen im Programm, die deutlich die emotionale Handschrift des Komponisten Sheldon offenbarten.