Der Campus am Ortsrand von Rust hat 129 Wohneinheiten, die Platz für mehr als 280 Europa-Park-Mitarbeiter bieten. Foto: Michael Thoma/Europa-Park

Architektin Ann-Kathrin Mack stellt ihren geplanten Campus vor, Komplex kostet 16 Millionen.

Rust (red/ng) - Direkt neben dem neuen Europa-Park Hotel Kronasar im skandinavischen Stil hat die Architektin Ann-Kathrin Mack ihre Masterarbeit aus dem Studium realisiert: Für 16 Millionen Euro sind dort Mitarbeiterwohnungen für den Europa-Park entstanden. Der dreiteilige, moderne Gebäudekomplex, den Architektin Ann-Kathrin Mack direkt neben dem Europa-Park Hotel Kronasar geplant hat, sollte sich mit seinen Fassaden aus Lärchenholz in die Umgebung einfügen. "Mir war es sehr wichtig, die vielen Wohnungen so leicht und locker wie möglich anzuordnen und an die Umgebung anzupassen. Und modern sollte es sein", erklärt die 30-jährige Tochter des Europa-Park-Gründers Roland Mack, die kürzlich zur Prokuristin des Unternehmens mit 4500 Mitarbeitern ernannt wurde.

Trotz der Bruttogeschossfläche von fast 8.000 Quadratmetern wirke das Gebäude nicht wuchtig. Es gebe viele Pkw- und Fahrradstellplätze in der Tiefgarage und die Mitarbeiter würden von ihren Wohnungen aus direkt an das öffentliche Busnetz angebunden sein.

Insgesamt 129 Wohneinheiten für mehr als 280 Mitarbeiter sind entstanden – ein Mix aus Zimmer-Apartments, Wohnungen für Familien und Wohngemeinschaften. Es ist ein sympathischer Mitarbeiter-Campus mit einem Innenhof und auch gemeinsam nutzbaren Räumen geworden, so Ann-Kathrin Mach. "Gemeinschaft Leben" stehe am Eingang zu lesen und sei das Motto für die knapp 16 Millionen Euro teure Investition des Europa-Parks. Gebaut wurde das Gebäudekomplex vom Karlsruher Bauunternehmen Weisenburger mit Beteiligung von Archis-Architekten (Karlsruhe).

"Die Häuser sind versetzt, nicht zu hoch und es ist ein Hof entstanden, in dem sich die Menschen treffen können", so die Architektin. Der Grundstein sei mit dem Campus gelegt. Jetzt sollen weitere Gebäude folgen und Rust an dieses Gebiet anschließen, das durch den neuen Wasserpark Rulantica mit dem Hotel Kronasar überhaupt erst entstanden ist.

Mitarbeiterhaus mit Auszeichnung prämiert

"Die grüne Einbindung mit mehr als 50 zusätzliche große Bäume, 300 Sträuchern und Büschen und fast 2000 Quadratmetern Rasen waren mir ebenso wichtig, wie die Verwendung von Holz als Baumaterial. Wir heizen umweltfreundlich mit einer Grundwasserwärmepumpe und erzeugen ein gutes Raumklima." Alle Zimmer seien hell und teilweise mit Echtholzparkett und mit Küche und allen wichtigen Einrichtungsgegenständen ausgestattet.

2021 werde noch ein eigener Kindergarten an den Campus angebunden. 60 Kinder in vier Gruppen – U3 und Ü3 – finden dort Plätze, die Nachfrage nach Kindergartenplätzen in Rust ist groß. Daher wird die Gemeinde die Räumlichkeiten anmieten und den Kindergarten betreiben.

Zudem prämierte die Architektenkammer Baden-Württemberg zusammen mit dem Landratsamt Ortenaukreis das Mitarbeiterhaus des Europa-Parks mit der Auszeichnung "Beispielhaftes Bauen Ortenaukreis 2014 bis 2020". Die Jury urteilte: "Ein gekonntes Beispiel dafür, wie ein Freizeitpark-Betreiber seine soziale Verantwortung wahrnimmt und für seine Saisonkräfte qualitativ hochwertigen Wohnraum bereitstellt."

"Jede Mitarbeiter des Europa-Parks kann sich auf die Wohnungen bewerben", erklärt Architektin Ann-Kathrin Mack. Es gebe inzwischen mehr als 600 Mitarbeiterwohnungen. Zum Teil seien diese auch angemietet. "Gute Unterkünfte für unsere Mitarbeiter erweisen sich mehr und mehr zum Argument, im Europa-Park zu arbeiten", weiß Mack. Die Suche nach Arbeitskräften sei nach wie vor eine der größten Herausforderungen für das Unternehmen – da spielen Wohnungen eine große Rolle. "Wir gehen neue Wege, indem wir die Familien stützen und leisten auch einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit hier in der Region. Das ist eine Investition in die Qualität unserer Mitarbeiter und damit auch in die Qualität des Europa-Parks."