Mit Mundschutz und Abstand: Der Ruster Gemeinderat tagte am Montag in der Rheingießenhalle. Während der Sitzung durften die Masken abgesetzt werden. Foto: Mutz

Gemeinderat: Einmal mehr sorgt ein Antrag auf Genehmigung einer Ferienwohnung in Rust für Diskussionen / Sitzung in der Halle

Rust - Zum ersten Mal in der Corona-Zeit hat sich der Ruster Gemeinderat am Montag zu einer öffentlichen Sitzung getroffen, des Abstands wegen nicht wie üblich im Alten Rathaus, sondern in der Rheingießenhalle.

Zustimmung mehrerer Bauanträge 

Die Themen, mit dem sich das Gremium befasste, waren indes keine außergewöhnlichen. So wurde zwei Bauanträgen für ein Mehrfamilienhaus mit drei Wohneinheiten sowie für ein Zweifamilienhaus, beide im Baugebiet "Ellenweg IV", zugestimmt. Ein Bauantrag zum Umbau einer Scheune in ein Wohngebäude und der nachträglichen Genehmigung einer Ferienwohnung über der bestehenden Garage in der Ritterstraße sorgte dagegen wiederholt für Stirnrunzeln bei einigen Räten, wenngleich die Verwaltung das Vorhaben für zulässig erklärte.

Obwohl der Eigentümer laut Bauamtsleiter Martin Spoth in das Haus einziehen will, wurde aus den Reihen des Rats befürchtet, dass das ganze Gebäude entgegen der 60-40-Regelung (Verhältnis von Wohnen und Beherbergen) als Ferienwohnungen genutzt werde. "Wenn dort wirklich niemand wohnt, fühle ich mich an der Nase herumgeführt", sagte Andreas Link (CDU). Nach Rechtskraft der neuen Bebauungspläne mit besagter Regel folge auch "Vollzug und Kontrolle" durch die Gemeinde, "dann wird bei den Leuten an die Tür geklopft", sagte Klare. Am Ende gab der Rat dem Antrag bei Links Gegenstimme grünes Licht.

Weitere Aufträge für den neuen Polizeiposten vergeben 

Zum Bau des neuen Polizeipostens in Rust vergab der Rat kostenträchtige Aufträge für Heizungs-, Lüftungsarbeiten und Klimatisierung sowie Sanitärarbeiten. Gesamtvolumen: rund 205 000 Euro. Im Rahmen eines Umlaufverfahrens hatte das Gremium zuvor die Elektroarbeiten zum Preis von 233 000 Euro vergeben.

Jörg Herdrich (ABFR) bemängelte die aus seiner Sicht schlechte Befahrbarkeit des "Inneren Rings". An beiden Straßenseite würde viel Baumaterial, Schutt und Erdreich gelagert. Die Baumaßnahme sei noch nicht abgeschlossen, so Klare. Danach werde der Ring durchgängig befahrbar sein und gleichzeitig die Ortsmitte entlastet.

Hohes Verkehrsaufkommen in der Fischerstraße 

Ein Bürger hat durch die derzeitige Sperrung der Fischerstraße ein zu hohes Verkehrsaufkommen in der Kirch- und Sonnenstraße ausgemacht. Das werde sich noch erheblich steigern, wenn die Touristen wieder kommen, weshalb er eine Begrenzung auf Tempo 20 vorschlug. Die Fischerstraße bleibe in Teilen bis zum Jahresende gesperrt, so Bauamtsleiter Spoth. Die Einschränkungen ließen sich nicht vermeiden, erklärte Klare.