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Auch wenn er nicht in allen Kategorien siegt - der Europa-Park sticht die deutsche Konkurrenz erneut klar aus

Rust - Der Europa-Park bleibt das Maß aller Dinge unter den deutschen Freizeitparks. Das hat eine Auswertung der Buchungsplattform Travelcircus ergeben. Indes –  es gibt Kategorien, in denen es die Ruster nicht einmal in die Top Ten schaffen.

Wo ist der Spaßfaktor für die ganze Familie am größten, welcher Park wartet mit den meisten Achterbahnen auf und welcher hat das beste Preis-Leistungsverhältnis? Nachdem mittlerweile fast alle deutschen Freizeitparks wieder aus der CoronaZwangspause gestartet sind, hat die Berliner Reisefirma Travelcircus ein Ranking der 59 beliebtesten Parks erstellt. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick – mit besonderem Fokus auf dem EuropaPark.

- Eintritt: In dieser Kategorie ist der Europa-Park Spitze – allerdings ist das nicht unbedingt positiv. 55 Euro bezahlt ein Erwachsener für einen Tag Spaß in Rust, für Kinder bis elf Jahren müssen Eltern 47 Euro hinblättern. Macht für eine vierköpfige Familie inklusive Parken (sieben Euro) satte 211 Euro – ohne Essen, Trinken und Souvenirs. Zum Vergleich: Auf Platz zwei liegt das Phantasialand in Brühl bei Köln mit 196 Euro. Klar, dass man den Europa-Park in der Kategorie »Familienausflug für unter 50 Euro« vergeblich unter den Top Ten sucht. 

- Attraktionen: Dafür bekommt man in Rust für sein Geld mit Abstand am meisten geboten. Die untersuchten Parks haben im Schnitt 19,6 Fahrgeschäfte zu bieten. Der Europa-Park übertrifft das locker: 13 Achterbahnen, elf Wasserattraktionen und mehr als 40 Familienattraktionen gibt es auf den 95 Hektar von Deutschlands größtem Freizeitpark zu erleben. Das ist in jeder einzelnen Kategorie der Topwert. Vor allem die »Adrenalinspender« haben es der Jury von Travelcircus angetan. Ihr Urteil: »Wer auf Schnelligkeit, Höhe und Kribbeln im Bauch steht, der ist im Europa-Park an der richtigen Stelle.« 

Große Resonanz im Netz

- Preis-Leistungsverhältnis: Dennoch kommt der EuropaPark in der Kategorie »Wo gibt’s am meisten fürs Geld?« nicht unter die besten Zehn. Die Bewerter haben hier die Kosten pro Attraktion ermittelt. Ganz vorne landet der Erlebnispark Steinau mit 1,29 Euro. Der letzte in der Liste aufgeführte Park ist der Rügenpark mit 3,07 Euro. Hier ist allerdings Kritik an den Kritikern angebracht. Denn: Die Qualität der Fahrgeschäfte bleibt bei der Bewertung außen vor. Und: Billig ist nicht gleich gut!

- Angebote für Kleinkinder: »Dafür bist du noch zu klein« – wohl kaum ein Satz, der Kinder höher auf die Palme bringt. Deshalb haben die Tester auch untersucht, welcher Park die meisten Attraktionen für unter Vierjährige zu bieten hat. Das etwas überraschende Ergebnis: Der Europa-Park hat es nicht in die Top Ten geschafft. Auf Platz eins liegt der Churpfalzpark mit 41 Angeboten für Kleinkinder, auf Platz zehn Karls Erlebnis-Dorf in Rövershagen mit acht.

-Soziale Medien: Ein heute wohl unverzichtbares, aber nichtsdestotrotz fragwürdiges Qualitätskriterium: Welcher Park hat in den sozialen Medien die größte Reichweite? Um das herauszufinden, hat Travelcircus recherchiert, wie viele Beiträge die Parks mit ihrem Hashtag bei Instagram vorzuweisen haben. Ergebnis: Von 100 Besuchern posten 9,5 unter #europapark. Das Phantasialand bringt es auf 10,1, der Holiday Park in Haßloch gar auf 11,3 Beiträge. Absolut betrachtet ist der Europa-Park hier aber Spitze: Insgesamt tragen mehr als 540 000 Instagram-Posts seinen Hashtag – den fast sechs Millionen Besuchern jährlich sei Dank. 

- Gesamtergebnis: Hier thront der Europa-Park ganz klar über allen anderen deutschen Parks. Die dazu von den Testern herangezogenen Kategorien: Preis-Leistung, Bewertungen bei Google, Soziale Medien, Spaß für jedes Alter sowie Besucherzahlen. Pro Kategorie konnten maximal fünf Punkte erreicht werden, zusammengerechnet lag das Optimum also bei 25. Dem kam der Europa-Park mit 23,5 Punkten am nächsten. Auf Platz zwei folgt mit einigem Abstand das Phantasialand (21,6), auf Rang drei der Heide-Park in Soltau (20,7).

Info: Alle werden immer teurer

Die Recherchen des Portals Travelcircus haben ergeben, dass deutsche Freizeitparks immer teurer werden. Demnach sind die Eintrittspreise der 15 beliebtesten Parks in den vergangenen zehn Jahren  um durchschnittlich ​43,1 Prozent gestiegen.  2020 gab es den größten Kostensprung des vergangenen Jahrzehnts. Stiegen die Preise bislang jährlich durchschnittlich um vier Prozent, waren es in diesem Jahr  5,4. Dazu hat auch der Europa-Park beigetragen: In Rust erhöhte sich der Preis für ein Erwachsenen-Ticket von 52 Euro auf 55 Euro – das sind 5,8 Prozent mehr. Kinder bis einschließlich elf Jahre und Senioren zahlen seit Beginn der aktuellen Saison 47 Euro. Bislang waren es 44,50 Euro, eine Steigerung um 5,6 Prozent.