Die Freude war den "Rözi-Hansele" buchstäblich ins Gesicht geschrieben, während auf der Bühne der Fanfarenzug Rust seinen Auftritt hatte. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Fasent: Ruster Narrenzunft "Hanfrözi" feiert beim Brauchtumsabend 66. Geburtstag / Letzter Auftritt in der alten Rheingießenhalle

Rust. Aus verschiedenen Gründen war der Ruster Brauchtumsabend der Narrenzunft "Hanfrözi" am Samstag ein besonderes Ereignis: Die Zunft feierte ihren 66. Geburtstag und es war zugleich der letzte Aftritt in der alten Rheingießenhalle. Im kommenden Jahr wird in der neuen Mehrzweckhalle am Ellenweg gefeiert.

Mit musikalischen Klängen des Fanfarenzugs unter der Leitung von Mario Betscha zog die gesamte Zunft in die Narrenhalle ein. Oberzunftmeister Daniel Punkt begrüßte die närrisch gekleideten Gäste und Vogt Sven King sprach zum "Volk". Die Tanzmariechen Emely Koch und Hannah Kölble brachten mit ihrem Tanz ein Stück rheinischen Karneval auf die Bühne. Zunftmeister Markus Schoch führte durch das abwechslungsreiche Programm, das mit verschiedenen Tänzen des "Narrensome" begann. Weitere Tänze folgten, wie auch die "Teenis" in roten Röckchen unter der Leitung von Lena Lang oder das Hästrägerballett, das im Boxring tänzerisch die "Fäuste fliegen" ließ.

Auch die Männertanzgruppe "Cannabis-Brüder" (Leitung Melanie Engelmann und Salina Rest) wagte sich aufs Tanzparkett und lieferte mit ihren Regenbogenfahnen zugleich ein Bekenntnis für die Vielfalt der Gesellschaft ab. In Cleopatra-Gewändern gab es eine weitere Tanzeinlage, einstudiert von Juliana Koch. Mit kurzen Sketchen kamen mehrfach "Peter und Co." (Peter Schmider, Daniel Punkt, Christoph Lehmann, Markus Schoch) auf die Bühne.

Der Chor der Gemeindeverwaltung begab sich gesanglich auf eine Reise nach Stuttgart, um dort das Geld für die Gemeinde wieder zurück zu holen, musikalisch begleitet von einer kleinen Band unter der Leitung von Christian Moser. Auch der Gemeinderat, nebst Bürgermeister Kai-Achim Klare, gratulierte mit Gitarrenbegleitung von Ewald Scherer der Zunft zum Jubiläum mit einer eigens dafür gebackenen Jubiläumsbrezel. "Wir verneigen uns vor Euch", lobte Klare die Zunft. Melanie Engelmann und Selina Rest sinnierten witzig über das Männergeschlecht und ihre Erfahrungen mit den "Universalkügelchen". Die "Bänklihocker" (Arno Schmider, Harald Lehmann, Armin Käsheimer) nahmen mit Wortwitz und Gesang das Dorfgeschehen unter die Lupe und sorgten so für viel Wiedererkennungswert unter den Gästen. Die fünf Damen "Hefezopf" standen nach der Pause selbstbewusst auf der Bühne und bekannten sich zu ihren Körpermaßen: "In jeder Frau steckt ein Stück Hefe". Kai Melder und Dominic Seidler brachten die irrwitzige Idee auf die Bühne ein eigenes "Rot-Hüs – alles machbar, jetzt erscht rächt". Kein Christbaum am Rathaus, keine Bratwürste auf dem Markt, so könne es nicht weitergehen. Das rief den richtigen Bürgermeister auf den Plan (Klare), der heftig protestierte.

Für eine gelungene Überraschung sorgten am Schluss rund 50 Hästräger der Hanfrözi, die mit alten Häs und vielen ehemaligen Zunftkostümen dem langen und vielfältigen Fasnachtsbrauchtum in Rust ein Gesicht gaben.

33 Jahre Mitgliedschaft: Nicole Schmieder, Mercedes Debacher

  22 Jahre Bühne, Fanfarenzug: Julia Metzger, Helena Höhn

  11 Jahre aktive Mitgliedschaft: Uschi und Yannik Pfeiler, Carmen Koch, Kathrin Kölble, Sven Wilkerling