Rust - Die Frau, die am Samstag bei Rust tot aus dem Altrhein geborgen wurde, war als Künstlerin im Europa-Park beschäftigt. Das bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage. Derweil hüllt sich die Polizei zu den Todesumständen  in Schweigen.

Was in den Tagen nach dem Leichenfund in Rust als Gerücht die Runde machte, ist nun Gewissheit. "Die Frau hat im Rahmen von Sonderveranstaltungen als freie Künstlerin im Europa-Park gearbeitet", erklärte Park-Sprecherin Diana Reichle gegenüber unserer Zeitung. Der Park legte am Mittwoch Wert auf die Feststellung, dass die Frau im Park als Künstlerin engagiert wurde und nicht als Tänzerin, wie von der LZ berichtet.

Recherchen unserer Redaktion in Künstlerkreisen, auf verschiedenen Plattformen im Internet sowie bei einer Berliner Agentur, bei der sie als Künstlerin vermittelt wurde, bestätigen jedoch die LZ-Informationen, dass die Frau auch als Tänzerin aktiv war. Die 33-Jährige stammt aus der Ukraine, war in ihrem persönlichen Umfeld zu erfahren.

Im Europa-Park war sie wegen ihrer akrobatischen Darbietungen gefragt. Unter anderem, so ergaben LZ-Recherchen, war sie auch bei der Akrobatik-Show „Night Beat Angels“ im Europa-Park im Einsatz, mindestens einmal. Dies ist eine Show mit Zutritt ausdrücklich erst ab 18 Jahren. Zu sehen bekommen die Zuschauer atemberaubende Artistik auf höchstem Niveau, mit äußerst spärlich bekleideten Künstlern und einer sehr erotischen Grundstimmung. In der Künstlerübersicht für die Show-Serie 2018 ist die Ukrainerin für die Show gelistet. Eine Künstler-Agentur, bei der die Frau offenkundig unter Vertrag gestanden hatte, bewarb sie als „Akrobatin mit Sexappeal“.

Die Polizei hat laut Sprecherin Karen Stürzel bereits mehrere Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Die Ermittler bitten weiterhin darum, unter Telefon 0781/21 28 20 verdächtige Beobachtungen seit Ende April und Anfang Mai im Bereich des Rheins bei Rust zu melden, auch wenn sie im ersten Moment unbedeutend erscheinen mögen.