Die Ansicht der Südseite zeigt (von links): altes Schulgebäude mit Walmdach – Block nach der Sanierung des bestehenden Schulgebäudes – Anbau Mensa neu – Anbau Schulgebäude neu (dreigeschossig). Grafik: Erny-Architektur Rust

Gemeinschaftsschule Rust/Kappel-Grafenhausen soll An- und Neubau bei der alten Rheingießenhalle bekommen

Die Schülerzahlen der Gemeinschaftsschule Rust/Kappel-Grafenhausen nehmen Jahr für Jahr zu. Um dem gerecht zu werden, plant Rust nun eine Erweiterung des Schulgebäudes für 14 Millionen Euro.

Das vor Jahren gegen den Widerstand aus Stuttgart erarbeitete Pädagogikkonzept für die Gemeinschaftsschule Rust/Kappel-Grafenhausen hat sich etabliert und strahlt inzwischen in die ganze Region aus. Während die Zahl der Grundschulkinder relativ stabil bleibt, nehmen die Zahlen der Gemeinschaftsschulklassen jedes Jahr zu. Schon jetzt reichen die Räume nicht aus, weshalb zum Teil in Containern unterrichtet wird. Eine Erweiterung der bestehenden Schule und einem angeschlossenen Neubau in Rust wurden in Angriff genommen.

In der Sitzung des Gemeinderats Rusts wurde das Großprojekt mit Kosten von rund 14 Millionen Euro vorgestellt. Nahezu die Hälfte der Gesamtkosten sollen durch Zuschüsse gedeckt sein, rund sieben bis acht Millionen Euro werden durch Kredite finanziert.

Schulleiter hält leidenschaftliche Rede

Jana Schillinger vom Projektbegleiter Drees und Sommer aus Freiburg, Paul Albert Gut und Stefan Buderer von der Firma Vertec aus Ettenheim und Architekt Günter Erny vom gleichnamigen Büro aus Rust erläuterten die Daten und Fakten des Projekts. Mit einer leidenschaftlichen Rede zum Konzept Grundschule mit Ganztagsbetreuung und Gemeinschaftsschule und deren pädagogischen Konzepte wies Schulleiter Christian Moser auf die Dringlichkeit der Schulerweiterung hin.

Gemeinschaftsschule ist für viele eine attraktive Alternative

Bevor es jedoch losgeht, muss die alte Rheingießenhalle Anfang Mai abgerissen werden. An deren Stelle wird der Anbau und der Neubaukomplex der Schule kommen, was am Ende ein geschlossenes Schulensemble östlich an die bisherige Schule anschließt.

Der Bildungsstandort Rust wirke weit in die Region, lobte Bürgermeister Kai-Achim Klare, was die hohe Nachfrage belege. Auch Schulleiter Moser bestätigte, dass die Gemeinschaftsschule eine attraktive Alternative für die Region mit einem großen Einzugsbereich sei. Man mache Schüler mit einem breiten Spektrum an Lernstrategien und Schulabschlüssen anschlussfähig für die Gymnasien, so Moser. Eine moderne digitalisierte Schule – mit großer Unterstützung der Gemeinde – sei in die Zukunft gerichtet. Inzwischen pflege man den Austausch mit Bildungseinrichtungen außerhalb Deutschlands.

Offene und helle Schule ist das Ziel

Das Fachplanungsbüro Vertec ist mit der Planung der Elektro-Sanitär- und Heizungsarbeiten beauftragt. Ein neuer Hauswasseranschluss sorgt für eine dezentrale Wasserbereitung für die Räume. Dezentrale Belüftungssysteme sind in den Klassenräumen vorgesehen. Brandschutzmeldesysteme und energiesparende LED-Beleuchtung sind Teil des Konzepts.

An das bestehende und zu sanierende Schulgebäude schließt sich eine moderne neue Aula an, daran wiederum ein neues dreigeschossiges Schulgebäude. Es werde eine offene, helle und transparente Schule neu entstehen, befand Bürgermeister Klare.

Zustimmung zum Projekt und zu den Planentwürfen signalisierte der Gemeinderat – trotz klammer Gemeindekasse und einer Finanzierung über Kreditaufnahmen. Man habe im Planungsgremium stark um Positionen gerungen, sagte der Gemeinderat und ehemaliger Schulleiter Karl-Heinz Debacher: "Trotz finanzieller Probleme planen wir keine ›Billigheimerschule‹."

Größe: Erweiterungsbau: 3500 Quadratmeter; Umbau (Lehrer- und Verwaltungsbereich): 250 Quadratmeter; Außenanlage: 1800 Quadratmeter

Gesamtvolumen der Kosten: 14 Millionen Euro, wobei eine Förderung von sechs bis sieben Millionen Euro erwartet wird, sodass kommunal nur sieben bis acht Millionen Euro investiert werdenn Aufschlüsselung der Kosten: Neubau und Umbau, Freianlagen: neun Millionen Euro; zusätzliche Maßnahmen Neubau, Umbau, Bestand: 2,7 Millionen Euro; Abbruch der Rheingießenhalle: 400 000 Euro; Sanierungsmaßnahmen und Umnutzung Flächen (Erweiterung Ganztagsbetreuung und Grundschule): eine Million Euro; Digitalisierung: 300 000 EuronFertigstellung: Neubau: Mitte 2023; Umbau: Ende 2023; Baubeginn: September 2021; Übergabe Neubau: Mai 2023; Übergabe Umbau: Oktober 2023