Das Essen für die Ruster Schüler soll ab 7. Juli probeweise im Pfarrgemeindesaal ausgegeben werden. Foto: Mutz

Bauarbeiten: Nach Abbruch der Rheingießenhalle wird die Kirche in Sachen Mensa zunächst aushelfen

Rust - Die Schülerzahlen in der Grundschule, der Gemeinschaftsschule und der Ganztagsbetreuung in Rust nehmen stetig zu – und damit auch der Wunsch nach einer Mensa. Diese soll ab 7. Juli probeweise im Pfarrsaal eingerichtet werden.

450 Schüler werden seit Januar 2021 von 45 Lehrkräften betreut, erläuterte Rektor Christian Moser dem Gemeinderat bereits vor einigen Wochen. Und die Schule wachse weiter, sagte der Rektor in der aktuellen Sitzung am Montag.

Mit den Schülerzahlen steige auch der Wunsch nach Mittagessen in der Schulmensa. Diese sollte einmal im Bürger- und Kulturhaus eingerichtet und betrieben werden, was die Gemeinde aus finanziellen Gründen derzeit nicht realisieren kann.

Als Übergangslösung wurde die Schulmensa deshalb in der Rheingießenhalle betrieben. Mit deren Abbruch im Mai entfällt ab Pfingsten auch diese Option (siehe Info). Doch die äußerst gute und kooperative Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kirche – wie Bürgermeister Kai-Achim Klare betonte – wurde mit dem Pfarrgemeindesaal St. Michael eine neue Option eröffnet, dort interimsweise eine Schulmensa einzurichten. Der Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit Rust stimmte der kostenlosen Überlassung des Pfarrgemeindesaales bereits zu. Lediglich die Nebenkosten werden der Gemeinde in Rechnung gestellt.

Vom 7. Juli bis zum Beginn der Sommerferien am 29. Juli soll der Betrieb probeweise stattfinden. Sollte sich die Interimslösung bewähren, wird eine längerfristige Nutzung in Aussicht gestellt. Benjamin Peter (CDU) wies darauf hin, dass auch der katholische Kindergarten den Pfarrgemeindesaal nutze.

Dies sei mit der Kita und der Kirchengemeinde abgeklärt, betonte Klare und dankte der Seelsorgeeinheit Rust für die gute Kooperation. Als Schulleiter habe er 16 Jahre lang gut mit der Kirchengemeinde zusammengearbeitet, erinnerte sich Karl-Heinz Debacher (SPD).

Info

Mit dem Abriss der alten Rheingießenhalle wird Ende Mai begonnen. An deren Stelle wird die Erweiterung der bestehenden Schule sowie ein Neubau entstehen. Nach vorläufiger Kostenberechnung des Projektbegleiters Drees und Sommer aus Freiburg werden die beiden Projekte, einschließlich dem Abriss der alten Halle, Kosten in Höhe von rund 14 Millionen Euro beinhalten.

Durch die erwarteten hohe Zuschüsse sollen für die Gemeinde lediglich Kosten zwischen sieben und acht Millionen Euro entstehen. Bereits im Herbst 2021 soll mit dem Erweiterungsbau begonnen werden und im späten Frühjahr 2023 abgeschlossen sein.

Danach soll das Bestandsgebäude saniert und umgebaut werden, wie die Verwaltung mitteilte. In der Sitzung am Montag vergab der Gemeinderat den Auftrag zum Abbruch der Rheingießenhalle, einschließlich Räumung und Entsorgung, an den günstigsten Bieter, die Firma BERB aus Bösingen, zum Preis von rund 226 .000 Euro.

Das teuerste Angebot der acht Bieter lag bei rund 490. 000 Euro. Aufgrund des inzwischen deutlich höheren Sanierungsaufwandes des Bestandsgebäudes wurde ein separater Planungsauftrag für die Bereiche Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro (HLSE) erforderlich. Der Auftrag erging zu einem Honorarangebot von 55. 120 Euro an die Firma VERTEC aus Ettenheim, die bereits den Auftrag für die HLSE-Planung des Erweiterungsbaus erhielt.