So stellten sich die Planer das Ruster Kultur- und Bürgerhaus vor. Foto: Harter und Kanzler

Finanzen: Gemeinde kann Baukosten in Höhe von zehn Millionen Euro nicht mehr stemmen / Planungen vorerst ausgesetzt

Rust - Die Planungen für das Bürger- und Kulturhaus in Rust sollen aufgrund der aktuellen finanziellen Situation bis auf weiteres ausgesetzt werden, empfahl Bürgermeister Kai-Achim Klare. Die Verwaltung solle beauftragt werden einen Investor zu suchen, um Realisierungsoptionen zu erörtern.

Die äußerst prekäre finanzielle Situation der Gemeinde ermöglicht derzeit keine weitere Großinvestition, zumal vorrangig der Schulerweiterungs- und Neubau der Gemeinschaftsschule mit rund zehn Millionen Euro realisiert werden soll.

Zuvor steht der Abriss der alten Rheingießenhalle auf der Agenda der Gemeinde. Bereits 2012 wurde im Rahmen eines Architektenwettbewerbes das Büro Harter und Kanzler aus Freiburg mit dem Projekt Bürger- und Kulturhaus beauftragt, Kosten 12,8 Millionen Euro. Bis heute sind Planungskosten in Höhe von 800 .000 Euro aufgelaufen.

Unbestimmte Vertagung des Projekts sei die schlechteste Lösung

Der damalige Entwurf sah einen großen Saal für Veranstaltungen, einen kleinen Saal für die Musikkapelle, ein Bistro und eine Mediathek vor. Der Entwurf warf bald Fragen zur Finanzierbarkeit in Höhe von jährlich 600 .000 Euro auf, worauf eine Reduzierung des Baukörpers beschlossen wurde.

Nach Beratungen im Gemeinderat und in Anbetracht weiterer Großprojekte wurde 2018 eine Reduzierung der Baukosten auf rund zehn Millionen Euro beschlossen. Der große Saal solle als Mensa dienen, das Bistro und die Mediathek wurden gestrichen. Vor allem die zwingende Notwendigkeit, zeitnah eine Mensa zu realisieren, sei zu klären, wie das Projekt weiterverfolgt werden soll. Die Verwaltung legte dazu mehrere Szenarien vor.

Ihr Fazit: Eine unbestimmte Vertagung des Projekts sei die schlechteste Lösung wegen des zwingenden Bedarfs einer Mensa und Räume für die Tourist-Information. Aus diesem Grund favorisiert man den Weg, direkt und unmittelbar einen Investor zu suchen.

Dies setze aber auch voraus, auf die Wünsche eines Investors, sowohl in Bezug auf ein Betriebskonzept als auch auf den Bau einzugehen. Man müsse am Thema auf jeden Fall dranbleiben, meinte Andreas Bachmann (CDU), zumal man schon viel Geld investiert habe. In der nächsten Sitzung des Gemeinderats steht das Thema noch einmal auf der Tagesordnung.