Der Flohmarkt in der Hindenburgstraße hat traditionell eine große Anziehungskraft bei der Kilwi. Fotos: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Kilwi: Flohmarkt in Rust wieder der Renner / Nicht alle Veranstaltungen finden statt

Rust (mut). Das Wetter bescherte den Rustern eine durchwachsene Kilwi. Zum Auftakt am Sonntag freuten sich Besucher und die Organisatoren von Gewerbeverbund, Gemeinde und Kulturkreis sowie die Händler des Flohmarkts in der Hindenburgstraße über Sonne. Ganz anders am Montag, an dem Regen die Stimmung drückte und wegen Besuchermangels nicht alle geplanten Veranstaltungen stattfinden konnten.

Nahezu alle Geschäfte im Dorf und im Gewerbegebiet waren am Sonntag geöffnet, in sieben Gaststätten gab es das Kilwi-Essen zum Einheitspreis und hinter dem Alten Rathaus wurden auf dem Kilwi-Markt regionale Produkte aus dem Gemüse- und Obstanbau angeboten. Viele Familien waren in der Dorfmitte unterwegs, zumal das Angebot an Spielmöglichkeiten und kostenlosem Karussellfahren lockte. Das Tourismusbüro hatte auf dem Parkplatz des Alten Rathauses Spielstationen für Bauernspiele eingerichtet. Die Trachtenkapelle Ettenheimmünster unter der Leitung von Andreas Lang sorgte für die musikalische Unterhaltung.

Traditionell war der Flohmarkt in der Hindenburgstraße der Renner am Sonntagmittag. Dichtgedrängt schoben sich die vielen Besucher vorbei am scheinbar grenzenlosen Angebot von Raritäten, Nützlichem und Ramsch. Altes Geschirr, Bücher und Romane, Werkzeug, Kleidung, sogar abgelatschte Schuhe und viel Spielzeug wurden feilgeboten und wechselten den Besitzer. Den Sonntag verbuchte der Vorsitzende des Gewerbeverbunds, Reiner Metzger, als voller Erfolg.

Der Montag litt jedoch unter Regenwetter, sodass nur wenige Besucher den Weg nach Rust fanden. Die geplante Kirchenführung des Kulturkreises mit Karl-Heinz Debacher wurde wegen geringer Beteiligung abgesagt. Aus dem selben Grund fiel auch das "Fantasieerlebnis" für Kinder von Jutta Scherzinger auf dem Alte-Waage-Platz aus.

"Die Ruster können feiern", so das Fazit von Bernadette Göhri vom Tourismusbüro. Es habe sich gezeigt, dass die Kooperation von Gemeinde, Gewerbe und Kulturkreis gut funktioniere und wieder erfolgreich gewesen sei.

Im Rahmen der Kilwi stellte der Ettenheimer Bildhauer Chodja Sediq auf Einladung des Kulturkreises im Alten Rathaus Kunstwerke mit dem Thema "Marmor und Farbe – Bilder und Skulpturen" aus. Bei der Vernissage sprach Sediqs Künstler-Kollegin Marion Bekker einführende Worte, für die musikalische Umrahmung sorgte Nikolett Maroti.

Der 77-jährige in Afghanistan geborene Seqiq, der viele große und kleine Kunstfiguren für den Europa-Park gefertigt hat, orientierte sich einst besonders am Gegenständlichen, erst in seiner zweiten Schaffensphase befasste er sich vermehrt mit abstrakten Skulpturen und Bildern, wie sie auch in Rust zu sehen waren. Beliebter Werkstoff ist der Naturstein Marmor aus Carrara, aber auch mit heimischen Materialien wie Granit oder Sandstein arbeitet er, ebenos mit Kunstmarmor.

Mit einer Masse aus Gips, Leim und Farbpigmenten fertigt Sediq in verschiedenen Schichten Skulpturen und Bilder, die geschliffen und poliert den überwiegend elegant geschwungenen Objekten eine besondere Ausdruckskraft und Leichtigkeit verleihen. Mit seinen Formen sucht Sediq oft die Verbindung zum Natürlichen, wie der Darstellung eines Weizenkorns. Die glänzenden Bilder aus Kunstmarmor erzeugen einen ähnlichen Effekt wie bei der Aquarellmalerei, die Konturen sind jedoch schärfer und nicht fließend.