Verabschiedung: Geschäftsführer Martin Roll geht in Ruhestand
Rust. Nach mehr als 41 Jahren Dienst für den Ortenaukreis wurde Martin Roll, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft beim Landratsamt Offenburg, in der vergangenen Sitzung des Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg (ZAK) im Infozentrum Blickpunkt des ZAK von Landrat Frank Scherer verabschiedet. Bereits 1978 begann für "Mister Abfallwirtschaft" (Scherer) die Laufbahn beim Landratsamt, zuvor absolvierte Roll ein Verwaltungsstudium in Kehl. 1991 wechselte er zur Abfallwirtschaft und wurde bald Geschäftsleiter des Eigenbetriebs. Die 90er-Jahre seien turbulent gewesen, so Roll. Entscheidende Weichenstellungen in der Abfallwirtschaft waren zu tätigen. Der Gelbe Sack, neue Deponiestandorte für Siedlungsabfälle, die Einführung des mengenabhängigen Abfallgebührensystems, sowie der Bau und Ausbau des Fernwärmenetzes waren Themen, mit denen sich auch Martin Roll zu beschäftigen hatte. Letztlich war auch die politische Entscheidung für das zukünftige Müllbehandlungssystem vorzubereiten. Am Ende waren es nicht die klassische Müllverbrennung oder das Thermoselect-Verfahren. Die Politik entschied sich für die vom ZAK selbst entwickelte und bis dahin noch unbekannte mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA). Die Entscheidung der Politik sei mutig gewesen, so Roll, denn rund 48 Millionen Euro wurden in Ringsheim investiert. Roll war "der Transmissionsriemen" zwischen Landratsamt und Abfallwirtschaft, sagte Scherer. In seiner Amtszeit sei die Grundsteinlegung der MBA-Anlage im Jahre 2004 erfolgt und zwei Jahre später die Inbetriebnahme. Ein weiterer wichtiger Schritt, nämlich die Gründung der MYT Business Unit 2010, sowie den Bau der Biomasse-Heizzentrale begleitete Roll ebenso. Inzwischen findet das System der MBA-Abfallbehandlung weltweit Interesse. Mit knapp 67 Jahren geht nun "Mister Abfallwirtschaft" Martin Roll zum Jahresende mit großem Dank von Landrat Frank Scherer in den Ruhestand.