Der Taubergießen ist ein beliebtes Ausflugsziel. Anders als bei dieser Bootstour halten sich die Menschen nicht immer an die Regeln des Naturschutzgebiets. Foto: Archivfoto: Braun

Rust - Zum Schutz des Naturschutzgebiets Taubergießen hat die Gemeinde Rust nun ein Parkplatzkonzept erarbeitet, "das den Zugang zum Gebiet ermöglichen, aber auch steuern soll", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Strafzettel rechnen.

Der Taubergießen gilt mit seiner einmaligen Flora und Fauna als eines der wertvollsten Naturreservate Mitteleuropas. Das Interesse von Naturbegeisterten, aber auch von Besuchern, die Erholung suchen und Kraft tanken wollen, ist groß. In der jüngeren Vergangenheit gab es jedoch immer wieder Gruppen, die die Flusslandschaft als Bade- und Partyzone genutzt haben (wir berichteten). Nicht zuletzt die rasant gestiegene Zahl von Kajak-, Kanu- und Schlauchboottouren hat zuletzt zu einer hohen Belastung geführt. Zudem wurden Stellplätze am Rande des Gebiets zu Campingplätzen umfunktioniert.

Das jetzt entwickelte Konzept, bei dem laut Gemeinde auch Anregungen aus der Bevölkerung, von Verbänden und Organisationen berücksichtigt wurden, sieht für die Parkplätze am Zugang Steinsporerbrücke und an der Zuckerbrücke eine zweistündige Zeitbegrenzung vor. In dieser Zeit könnten die beiden ausgezeichneten Wanderwege (Kormoranweg und Orchideenweg) gut begangen und zugleich mehreren Besuchern die Chance auf einen freien Stellplatz ermöglicht werden, heißt es aus dem Ruster Rathaus. Für längere Wanderungen stehen entweder der Parkplatz am Sportplatz (drei Stunden) oder die ausgewiesenen 24-Stunden-Stellplätze im Ort zu Verfügung.

Europa-Park stellt Parkplatz zur Verfügung

Um wildes Parken auf den angrenzenden Feldwegen zu verhindern und die Zufahrtsstraßen insbesondere für Rettungskräfte freizuhalten, werden großflächig Halteverbote und Zufahrtsbeschränkungen eingerichtet, mit Ausnahme für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr. Darüber hinaus hat die Bootsfahrtgemeinschaft mit dem Europa-Park vereinbart, dass Fahrgäste, die auf das Auto angewiesen sind, dieses gegen Gebühr auf einem dortigen Parkplatz abstellen können.

"Wir wollen als Gemeinde einen weiteren Beitrag dazu leisten, das Taubergießen in seiner Einmaligkeit zu erhalten", so Bürgermeister Kai-Achim Klare. "Wie viele attraktive Naturräume müssen wir dazu jedoch die Besucherströme lenken. Das geht nur über Aufklärungsarbeit, wie sie unser Naturzentrum seit vielen Jahren erfolgreich leistet, und eine gewisse Regulierung des Verkehrsaufkommens an den Zugängen."

Eine entsprechende Beschilderung soll in den nächsten Wochen durch den Bauhof angebracht werden. Die Kontrolle übernimmt der Gemeindevollzugsdienst.