Mehr als 200.000 Euro haben die neue Stahltreppe und der neue Aufzug für das Ruster Rathaus gekostet. Foto: Mutz

Altes Rathaus in Rust ist jetzt barrierefrei. Fahrgäste bleiben einige Minuten im Aufzug stecken.

Rust - Das Ruster Rathaus hat eine neue Stahltreppe sowie einen neuen Lift. Mehr als 200.000 Euro hat das gekostet. Die Probefahrt mit dem Aufzug musste dennoch unterbrochen werden: Er blieb kurzzeitig stecken.

Gerade einmal zwei Meter waren der Ruster Bürgermeister, der Gemeinderat und Besucher mit dem neuen Lift nach oben gefahren, da ging es nicht mehr weiter. Die Tücken der Technik – oder besser gesagt zu viel Gewicht – stoppten die Fahrt für rund zehn Minuten. Die Fahrgäste waren hilflos eingeschlossen. Durch Gewichtsverlagerung in der Fahrgastzelle konnte diese aber wieder Fahrt aufnehmen – noch einmal gut gegangen.

Abgesehen von diesem kleinen Schreckmoment können sich die Ruster über die Fluchttreppe und den Lift auf der Westseite des Alten Rathauses aber freuen. Am Montag wurden sie offiziell in Betrieb genommen worden. Bürgermeister Kai-Achim Klare, der Leiter des Polizeipostens Rust, Martin Baumann, Architekt Oliver Faas, Gemeinderäte und Mitarbeiter der Verwaltung kamen zur "kleinen Einweihung" (Klare) vor der Sitzung des Bauausschusses. Rund 200.000 Euro investierte die Gemeinde in die Stahltreppe und den Lift. Das Projekt wurde mit 72.000 Euro aus Mitteln des Landessanierungsprogramms gefördert.

Damals war die Maßnahme zu teuer

Der Sitzungssaal und der Polizeiposten im Obergeschoss sind nun barrierefrei zugänglich. Die dortige Eingangstür ist besonders gesichert, wie Postenführer Baumann informierte. Nach der Errichtung des neuen Gebäudes wird das Obergeschoss wieder zur Nachnutzung frei. "Wir fühlen uns sehr wohl", meinte Baumann. Klare verwies darauf, dass die öffentlichen Gebäude im Rahmen eines Gebäudekonzepts auf ihre bestmöglichste Ausnutzung untersucht werden. Mit der Fluchttreppe und dem Lift werde das Gebäude mit wenig Mängeln auf lange Zeit bestmöglichst genutzt, so Klare.

Die Maßnahme sei bereits im Jahr 2001 beantragt worden, aber damals für zu teuer befunden, erwähnte Karl-Heinz Debacher (SPD). Im Mai des vergangenen Jahres fasste der Gemeinderat den Beschluss zum Bau der Fluchttreppe als zweiten Rettungsweg und des Aufzugs für einen barrierefreien Zugang.

Die beteiligten Firmen

Diese Firmen haben mitgeholfen: Belle, Wyhl, Schlosser- und Metallbauarbeiten; LiftTec, Donaueschingen, Aufzugsanlage; Baugeschäft Michael Wegmann, Rust, Beton- und Pflasterarbeiten; Schilli Wohnbau, Rust, Malerarbeiten; HMH Holz Montec Hilß, Mahlberg, Schreinerarbeiten; Marko, Stuckateurbetrieb, Ettenheim, Kunststeingewände; Schießle und Lang, Rust, Blechner- und Abdichtungsarbeiten, Zimmerei Hug, Ettenheim, Zimmererarbeiten; Rollladen Merzweiler, Kappel-Grafenhausen, Eingangstüren Bürgersaal/Polizeiposten; Thomas Früh, Raumausstattung, Rheinhausen und Sichtschutzarbeiten.