Beherbergungsbetriebe untersagt / Europa-Park baut "Frankreich" um
Rust (mut/jg). Der Tourismus eröffnet für die Gemeinde Rust gleichermaßen sowohl Chancen als auch Risiken. Mit der ständig wachsenden Zahl von Europaparkbesuchern ging in der Gemeinde die Schaffung von privaten Beherbergungsbetrieben in Bestands- und Neubaugebieten einher. Die Nachfrage nach Wohnraum für Bürger und Neubürger von Rust ist indessen hoch. Um dem immensen Druck auf dem Ruster Wohnungsmarkt gerecht zu werden, wurde der Betrieb von Beherbergungsbetrieben und Ferienwohnungen im Bebauungsplan des Baugebietes Ellenweg IV gänzlich ausgeschlossen. Im Baugebiet Ellenweg III besteht eine zehnjährige Bindungsfrist für die allgemeine Wohnnutzung.
In der montäglichen Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt und Technik (BUT) lagen dem Gremium insgesamt neun Bauanträge zur Beratung oder zur Kenntnisnahme vor. Ein Bauantrag eines bereits bestehenden Doppelwohnhauses im "Kühläger-Oberfel" zur nachträglichen Genehmigung der Nutzungsänderung für sechs Ferienappartements, nebst Frühstücksraum und Anbau eines Wintergartens, wurde vom Ausschuss abgelehnt. Bei der Überprüfung durch das Landratsamt sei festgestellt worden, dass das als Doppelwohnhaus genehmigte Gebäude entgegen der erteilten Baugenehmigung als Beherbergungsbetrieb mit sechs Appartements genutzt werde. Der neuerliche Bauantrag wurde vom Ausschuss auch deshalb abgelehnt, weil Einwendungen von Anwohnern dagegen vorliegen.
Nicht ganz eindeutig sei hingegen das Baurecht, denn nicht störende Gewerbebetriebe können normalerweise zugelassen werden (Paragraph 13a BauNVO), sofern es der Zweckbestimmung entspräche, so Bauamtsleiter Martin Spoth. Und dies sei im vorliegenden Fall nicht gegeben, wie im Gremium festgestellt wurde. Es sei eine Ermessensentscheidung zu treffen, so Bürgermeister Kai-Achim Klare. Der Zweck der Wohnraumnutzung sollte mit 50 Prozent Plus deutlich sichtbar sein. Mit dem Kreisbaumeister habe man vereinbart, eine Übersicht aller Beherbergungsbetriebe in den einzelnen Gebieten im Ort zu erstellen.
Europa-Park baut sein "Frankreich" um
Eine der ersten attraktiven Fahrgeschäfte des Europa-Parks, der Eurosat im französischen Teil, wird im Innern der Kugel komplett umgestaltet. Seine letzte Fahrt hatte der "alte Eurosat" am Sonntag. Auch das restliche Frankreich" soll, wie bereits berichtet, komplett umgebaut werden. Der Eurosat entstand im Jahre 1989. Rund 80 Millionen Menschen nutzten die Indoorbahn, inzwischen Kultobjekt für Fans, wie Parkchef Roland Mack bei einer Veranstaltung im Park kürzlich feststellte. Schienen und Züge sollen komplett erneuert, die Technik und sowie die Thematisierung einer umfassenden Überarbeitung unterzogen werden. Mithilfe von "Eurosat Coastality" soll es in der Achterbahn auch neue Virtual-Reality-Erlebnisse, also die Verschmelzung von Fiktion und Realität mittels einer Brille geben. Dem entsprechenden Bauantrag zum Umbau der Bahn und Anbau von weiteren peripheren Gebäuden wurde zugestimmt. Für das Vorhaben ist eine wasserschutzrechtliche Genehmigung sowie eine Bebauungsplanänderung erforderlich.
Ebenfalls neu gestaltet wird das Kinderfahrgeschäft "Old 99". Der bestehende Bahnhof und sechs thematisierte bauliche Anlagen werden mit der Zustimmung des BUT abgerissen und neu gestaltet.
Kleinere Um- und Anbaumaßnahmen betreffen den Umbau des Eingangsbereiches "Teatro dell’ Arte", sowie Fassadenneugestaltungen an bestehenden Lagerhallen im Parkgelände.
Die weiteren Bauvorhaben in Rust nahm der BUT lediglich zur Kenntnis, da diese den Festsetzungen des jeweiligen Bebauungsplanes entsprechen. So der Bau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage und Fahrradabstellplatz im Scheffelweg, der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit sieben Wohneinheiten in der Walter-Schießle-Straße, sowie der Bau eines Einfamilienhauses mit Abstellraum in der Rosalie-Hauser-Straße.
