Ist Achterbahnfahren im Europa-Park bald wieder möglich? WRO-Chef Fehringer möchte zeitnah ein Konzept zur schrittweisen Wiedereröffnung des Parks entwickeln.                                       Foto: Europa-Park

Corona: WRO-Chef Fehringer sucht Gespräch mit Bundesminister Altmaier / Lob für staatliche Soforthilfen

Ortenau - Kann der Europa-Park bald wieder seine Pforten öffnen? Darauf möchte zumindest die Wirtschaftsregion Ortenau hinarbeiten. Und auch in anderen Branchen zeigen sich die Wirtschaftsförderer trotz Corona-Krise optimistisch.

Leichter Optimismus nach Telefonkonferenz 

Eine diversifizierte Branchenlandschaft, das Anspringen der Produktion in China sowie das schnelle Reagieren von Bund und Land sorgen für leichten Optimismus: Dieses Fazit lässt sich aus der Telefonkonferenz des Bundestagsabgeordneten Peter Weiß (CDU) mit den beiden Geschäftsführern der Wirtschaftsförderungsgesellschaften des Ortenaukreis (WRO), Dominik Fehringer, und des Landkreises Emmendingen (WFG), Thorsten Kille, ziehen.

Medizintechnische Unternehmen sind Gewinner der Krise

Dabei kam auch das Thema Europa-Park zur Ansprache. Fehringer machte darauf aufmerksam, dass nun zeitnah ein Konzept zur schrittweisen Öffnung des Europa-Parks entwickelt werden müsse. Der Park könne dies schrittweise und verantwortungsbewusst leisten.

Die WRO möchte laut einer Mitteilung den Dialog mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eröffnen, der im Jahr 2018 auf Einladung der WRO den Europa-Park besucht hatte.

Fehringer leitet die in Offenburg beheimatete WRO, ein Netzwerk aus 53 Städten und Gemeinden, dem Landkreis, den Sparkassen und Volksbanken, den Kammern und den 170 größten und innovativsten Unternehmen aus der Ortenau.

Thorsten Kille ist Geschäftsführer des Pendants im Landkreis Emmendingen. Die WFG ist eine Initiative des Landkreises Emmendingen, der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und der Volksbank Breisgau Nord zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Landkreis Emmendingen, heißt es in der Mitteilung.

Heterogenes wirtschaftliches Bild in der Ortenau 

Fehringer berichtet, dass in der Ortenau ein heterogenes Bild der wirtschaftlichen Lage zu verzeichnen sei: "Die Automotive-Branche gehört zu den am meisten in Mitleidenschaft gezogenen Bereichen der Wirtschaft.

Allerdings sorgt die Wiederaufnahme der Produktion in China für leichten Optimismus." Der Maschinenbau fahre mit angezogener Handbremse auf Sicht. Es sei zuweilen auch schwierig, in Produktionsstätten die erforderlichen Abstandsregeln einzuhalten.

Zu den Profiteuren der Krise zählten medizintechnische Unternehmen und weitere Branchen, die als systemrelevante Unternehmen unter Hochdruck arbeiten.

Automobilbranche in Emmendingen weniger ein Problem 

Thorsten Kille, Geschäftsführer der WFG mit Sitz in Emmendingen, führt an, dass der Landkreis Emmendingen den Produktionsstopp der Automobilbranche aufgrund einer geringen Anzahl an Zulieferern weniger spüre.

Unternehmen mit einem hohen Exportanteil hätten bereits vor Corona eine Abkühlung der Weltkonjunktur verzeichnet, so die Mitteilung. Hinsichtlich des produzierenden Gewerbes teilt er die Einschätzung von Fehringer, dass grundsätzlich Aufträge vorhanden seien.

Er erwähnt, dass zahlreiche Anfragen zum Thema Verdienstausfallentschädigung eintrafen und daraufhin in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt ein entsprechendes Antragsformular entwickelt wurde.

Lob für Soforthilfen des Staates 

Analog zu Fehringer findet Kille auch Lob für die staatlichen Soforthilfen: "Die finanziellen Unterstützung von Bund und Land waren gut konzipiert und vor allem schnell."

Bei der Gastronomie, und vor allem der Hotellerie, sieht er trotz innovativer Maßnahmen wie Lieferservice unter anderem drohende Existenzprobleme, die auch mit den gängigen Fördermaßnahmen bei weiterer Schließung nicht immer aufzufangen seien.