Was das Trödlerherz begehrt: Der Flohmarkt in der Hindenburgstraße hatte für Schnäppchenjäger viel zu bieten. Fotos: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Kilwi: Hunderte zieht es nach Rust / Märkte, örtliche Betriebe und Ausstellung kommen gut an

Traumwetter hat am Kilwi-Wochenende in Rust geherrscht. Hunderte Besucher schlenderten durch die Ortsmitte und machten gerne von den vielen Angeboten Gebrauch.

Rust. Die Veranstalter, Gewerbeverbund und Gemeinde, eröffneten erstmals im sonntäglichen Gottesdienst in der Kirche Petri Ketten gemeinsam mit Pfarrer Michael Gartner das Kirchweihfest, im Volksmund Kilwi genannt. Pfarrer Michael Gartner, Bürgermeister Kai-Achim Klare und Reiner Metzger, Vorsitzender des Gewerbeverbunds, erinnerten daran, dass das weltliche Kilwi-Fest an den Weihetag einer Kirche erinnert und sich auch zu einem Dorffest entwickelt habe. In Ganters Predigt war der Begriff "Heimat" zentraler Punkt. Ein Kirchturm könne einem das Gefühl der Heimat vermitteln. "Man sieht ihn schon von Weitem und man weiß, ich komme meiner Heimat näher. Ein Ort, an dem Menschen mit Gott Gemeinschaft erleben", sagte Gartner. Wenn Kirchweih nicht nur in der Kirche, sondern im ganzen Ort gefeiert werde, könne das bewusst machen, dass man Heimat im Glauben nicht nur hinter Kirchenmauern habe. Klare und Metzger trugen die Fürbitten vor und luden anschließend zum weltlichen Kilwi-Fest in der Gemeinde ein. "Was hier mit dem Gottesdienst angefangen hat, wird in den nächsten beiden Tagen noch in den ganzen Ort weitergetragen", sagte Metzger.

Pünktlich zum Startschuss um 13 Uhr lüftete sich der Nebelschleier über Rust, als Klare und Metzger zusammen mit Gewerbetreibenden die Kilwi im Gewerbegebiet offiziell freigaben. Die Geschäfte hatten nicht nur im Gewerbegebiet Oberfeld, sondern auch innerorts ihre Türen geöffnet und boten eine Leistungsschau des Ruster Gewerbes. Viele, besonders Kinder, holten sich in den Geschäften einen Stempel ab, gab es doch für besonders Fleißige etwas zu gewinnen.

Musikkapelle sorgt für gute Stimmung

Sehr gefragt war am Sonntag der Flohmarkt in der Hindenburgstraße. Denn die "Profis" kamen dort voll auf ihre Kosten. Altes Geschirr, Werkzeug, Technikartikel aus vergangener Zeit, eben alles, was man sich nur denken kann, auch Kurioses und Skurriles lagen auf den Tischen bereit.

Die Marktstände versorgten die Gäste mit selbst hergestellten Waren, Speisen und Getränken, die Musikkapelle Rust sorgte auf dem Parkplatz des Alten Rathauses für Stimmung. Zum zweiten Mal bot auch Tobias Lampeitl aus Schwanau den Ortenauer Flammlachs an, der auf aufgestellten Holzplatten am offenen Feuer gegrillt wurde und dessen Duft sich über den ganzen Platz verbreitete. Die heimische Gastronomie bot das Beste aus Küche und Keller an.

Es ist die Mischung aus Vergnügen und Kultur, die die Kilwi in Rust auszeichnet. Ein sinnlicher Rückzugsort waren die "Bildwelten" von Bernhard Moog (wir berichteten) und die Kirchenführung von Karl-Heinz Debacher, Vorsitzender des Kulturkreises.

Auch an die jungen Kilwi-Besucher hatten die Veranstalter am Wochenende in Rust gedacht: Die Kinder erfreuten sich beim Karussellfahren, während sich ihre Eltern bei Kaffee und Kuchen auf dem Sonnenplatz verwöhnen lassen konnten. Begehrt bei den warmen Temperaturen war auch das Angebot der örtlichen Eisverkäufer. Das Puppentheater "Kaspar fängt das Krokodil" zog am frühen Montagnachmittag den Nachwuchs beim Alten Rathaus in seinen Bann.