Am Ende schaffte es die Nummer 9 auf Platz eins: Die 28-jährige Stuttgarterin Nadine Berneis ist von nun an für ein Jahr die Miss Germany. Foto: Schabel Foto: Lahrer Zeitung

Miss-Germany-Wahl: Seit der ersten Auflage im Europa-Park hat sich einiges geändert

Seit 2003 wird die schönste Frau Deutschlands im Europa-Park gewählt. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis. Im Laufe der Jahre hat sich jedoch einiges geändert.

Rust. Seit 2003 wird die schönste Frau Deutschlands im Europa-Park gewählt. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, für das die Besucherinnen ihre schönsten Kleider anziehen. Eine übertraf in der Hinsicht alle – Anahita Rehbein, Miss Germany 2018, trug eine cremefarbene Glitzerrobe, die hinten eine meterlange Schärpe hatte, bei der dafür aber vorn sehr mit Stoff gespart worden war: Vorn war das Stück kürzer als jedes 70er-Jahre-Minikleid. So stahl die Stuttgarterin am letzten Tag, an dem sie offiziell die Schönste Deutschlands war, den diesjährigen Kandidatinnen ein wenig die Show. Später am Abend setzte sie dann ihrer Nachfolgerin Nadine Berneis, ebenfalls eine Stuttgarterin, die Siegerkrone auf.

Es hat sich einiges geändert seit der ersten Misswahl im Ruster Freizeitpark. 2003 kostete eine Eintrittskarte noch 90 Euro, heuer 189 Euro. Dafür gibt’s damals wie heute vor dem Beauty-Wettbewerb noch ein opulentes Mahl, das nun aber nicht mehr im Veranstaltungssaal eingenommen wird. Gespeist wurde am Samstag im Europa-Park-Dome, dann gingen die festlich gekleideten Besucher die paar Schritte hinüber in die Arena, die mit 1500 Besuchern ausverkauft war. Drinnen sorgten Angehörige der Kandidatinnen für Stimmung – sie hielten Plakate mit den Namen der Bewerberinnen hoch und jubelten, wenn ihre Lieblinge auf der Bühne auftauchten.

Neu war die Kleiderordnung auf dem Laufsteg, gab es doch diesmal erstmals keinen Durchgang in Bademoden. Damit reagiere man auf die gesellschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre, hatte „Miss Germany"-Geschäftsführer Max Klemmer erklärt: "Wir wollen nicht irgendein Topmodel sehen, sondern jemanden, der Deutschland repräsentieren kann."

Wettbewerb mutet wie eine Casting-Show an

Von der 68er-Generation und der Frauenbewegung waren die Miss-Germany-Wahlen zwar einst für ihre angebliche "Fleischbeschau" gerügt worden; die Aufregung darüber hat sich aber längst gelegt. Deshalb mutet die Entscheidung gegen Bikini und Co. durchaus überraschend an. Offenbar soll die Schönheitskonkurrenz, die es laut Veranstalter seit 1927 gibt, eine neue Richtung einschlagen – die Persönlichkeit der Kandidatinnen soll stärker betont werden. Ein löbliches Ansinnen, aber die Umsetzung wirkte dann doch nur wie ein Aufguss sattsam bekannter Casting-Formate aus dem TV. Wie bei "Deutschland sucht den Superstar" mussten die Kandidatinnen jetzt vor einer vierköpfigen Jury (be-)stehen, die ihnen Fragen stellte. Jury-Mitglied Nikeata Thompson hatte mit den Bewerberinnen die Choreografie des Abends und den richtigen Gang über den Laufsteg eingeübt und sagte nun, dass manche Bewerberinnen sich in der Vorbereitungswoche "gut entwickelt" hätten, während andere jetzt beim Finale "nicht gut performen" würden. Das klang dann schon verdächtig nach Heidi Klum und "Germanys next Topmodel".

In Video-Einspielern wurde außerdem gezeigt, wie den Kandidatinnen in einem Knigge-Kurs auch das richtige Verhalten bei Tisch beigebracht wurde.

Eine Miss-Germany-Wahl als Wettbewerb der Selbstoptimierung? Von dieser Neuerung profitierte am meisten Siegerin Nadine Berneis. Die älteste und reifste Kandidatin blieb beim Schlagabtausch mit der Jury locker und gab die cleversten Antworten.

So blieb nur die Frage unbeantwortet, wie die neue Miss Germany im Badeanzug aussieht.

Vier Jury-Mitglieder entschieden dieses Jahr, wer die schönste Frau Deutschlands wird. Neben der Choreographin Nikeata Thompson saßen Sängerin Sarah Lombardi, Beauty-Experte Boris Entrup und CDU-Politiker Wolfgang Bosbach in der Jury.

Rust. Eine übertraf bei der Wahl 2019 in Puncto Outfit alle – Anahita Rehbein, Miss Germany 2018, trug eine cremefarbene Glitzerrobe, die hinten eine meterlange Schärpe hatte, bei der dafür aber vorn sehr mit Stoff gespart worden war: Vorn war das Stück kürzer als jedes 70er-Jahre-Minikleid. So stahl die Stuttgarterin den diesjährigen Kandidatinnen ein wenig die Show. Später am Abend setzte sie dann ihrer Nachfolgerin Nadine Berneis, ebenfalls eine Stuttgarterin, die Siegerkrone auf.

Es hat sich einiges geändert seit der ersten Misswahl im Ruster Freizeitpark. 2003 kostete eine Eintrittskarte noch 90 Euro, heuer 189 Euro. Dafür gibt’s damals wie heute vor dem Beauty-Wettbewerb noch ein opulentes Mahl, das nun aber nicht mehr im Veranstaltungssaal eingenommen wird. Gespeist wurde am Samstag im Europa-Park-Dome, dann gingen die festlich gekleideten Besucher hinüber in die Arena, die mit 1500 Besuchern ausverkauft war. Drinnen sorgten Angehörige der Kandidatinnen mit Plakaten und Jubelschreien für Stimmung.

Neu war die Kleiderordnung auf dem Laufsteg, gab es doch diesmal erstmals keinen Durchgang in Bademoden. Damit reagiere man auf die gesellschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre, hatte "Miss Germany"-Geschäftsführer Max Klemmer erklärt: "Wir wollen nicht irgendein Topmodel sehen, sondern jemanden, der Deutschland repräsentieren kann."

Wettbewerb mutet wie eine Casting-Show an

Von der 68er-Generation und der Frauenbewegung waren die Miss-Germany-Wahlen zwar einst für ihre angebliche "Fleischbeschau" gerügt worden; die Aufregung darüber hat sich aber längst gelegt. Deshalb mutet die Entscheidung gegen Bikini und Co. durchaus überraschend an. Offenbar soll die Schönheitskonkurrenz, die es laut Veranstalter seit 1927 gibt, eine neue Richtung einschlagen – die Persönlichkeit der Kandidatinnen soll stärker betont werden. Ein löbliches Ansinnen, aber die Umsetzung wirkte dann doch nur wie ein Aufguss sattsam bekannter Casting-Formate aus dem TV. Wie bei "Deutschland sucht den Superstar" mussten die Kandidatinnen jetzt vor einer vierköpfigen Jury (be-)stehen, die ihnen Fragen stellte. Jury-Mitglied Nikeata Thompson hatte die Choreografie des Abends und den richtigen Gang über den Laufsteg eingeübt und sagte nun, dass manche Bewerberinnen sich in der Vorbereitungswoche "gut entwickelt" hätten, während andere jetzt beim Finale "nicht gut performen" würden. Das klang schon verdächtig nach Heidi Klum und "Germanys next Topmodel".

In Video-Einspielern wurde außerdem gezeigt, wie den Kandidatinnen in einem Knigge-Kurs auch das richtige Verhalten bei Tisch beigebracht wurde. Eine Miss-Germany-Wahl als Wettbewerb der Selbstoptimierung? Von dieser Neuerung profitierte am meisten Siegerin Nadine Berneis. Die älteste und reifste Kandidatin blieb beim Schlagabtausch mit der Jury locker und gab die cleversten Antworten. So blieb nur die Frage unbeantwortet, wie die neue Miss Germany im Badeanzug aussieht.